SchmidtPocher schlägt zurück

Die Fans von Schmidt&Pocher sind schon gespannt ob die Comediarrhoe Oliver Pocher angemessen auf die Herausforderung von Stephen Colbert reagiert.

Eigentlich ist die Vorlage ein Geschenk. Zwar ist sie nur ein Überbleibsel vom letzten Oktober, aber schließlich haben Stephen Colbert, Jon Stewart und Conan O’Brien in der vergangenen Woche gezeigt, wie man mit einem witzlosen Pseudo-Streit Quoten und Schlagzeilen macht, wenn die eigenen Autoren streiken.

Kann Pocher das mit Hilfe seiner Autoren übertrumpfen? Oder wenigstens den Ball angemessen aufnehmen? Kaum. Denn wie die Redaktion auf Fan-Hinweise reagiert, zeigt sich im Gästebuch der Sendung:

Von Robert aus Kronau am Freitag, 15. Februar 2008

Für alle die es noch nicht mitbekommen haben, aber der amerikanische Satiriker Stephen Colbert echauffiert sich über Oliver Pocher. Hier der Link dazu:

***Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Nutzungsbedingungen editiert. Wir weisen darauf hin, dass eine Nutzung für kommerzielle Zwecke, Werbung und besonders die Veröffentlichung von URLs nicht erlaubt ist.

Von Andreas am Freitag, 15. Februar 2008

Hat schon jemand mitbekommen, dass Oliver Pocher von Steve Colbert im amerikanischen Fernsehen thematisiert wurde?

Gemeint ist das zweite Video auf der folgenden Seite:

***

***Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Nutzungsbedingungen editiert. Wir weisen darauf hin, dass eine Nutzung für kommerzielle Zwecke, Werbung und besonders die Veröffentlichung von URLs nicht erlaubt ist.

Der Colbert-Pocher-Hitler-Skandal!

He BILD-Zeitung,

da habt ihr mal einen echten Skandal. Der US-Komiker Stephen Colbert hat den deutschen Was-auch-immer Oliver Pocher beleidigt. In Hitler-Pose! Seht es Euch an.

Stephen Colbert in Der Große Diktator-Pose

Und dann fallen da noch so Deutschen-feindliche Sätze wie:

Pocher claims to be a German comedian – but we know there is no such thing.

Behandelt man so seien transatlantischen Freunde? Ich verlange Satisfaktion. Auf der Titelseite! Und lasst Wagner einen Brief schicken! Dann sieht Colbert, dass wir Deutschen von Natur aus Komiker sind.

Und als kleinen Skandal-Booster: Colbert hat seine Gags nicht selbst geschrieben.

PS: Hier ein Beispiel der hohen Kunst des Oliver Pocher: Er verspottet Uri Geller mit einem Toaster! Und das war überhaupt keine Werbung für Geller!! Diese Höhepunkte der Comedy gibt es übrigens in Zukunft auch in Deutschlands führendem Volks-Portal.

PPS: Der andere Torsten hat es auch entdeckt.

Der 50. Salto rückwärts

Das jetzt frei gegebene Spiegel-Archiv fördert solche kleinen Schätze wie den ersten Artikel von Henryk Broder für die Hamburger zu Tag. 1987 schrieb er über Erich Fried:

Sicher, Fried hat einige sehr gute Gedichte und eine Anzahl beachtlicher Epigramme, die er zu Gedichten zerdehnt hat, geschrieben. Aber kein Mensch würde einen Artisten, dem nur jeder 50. oder 100. Salto rückwärts gelingt, für einen großen Künstler halten.

Heute kann man die selbe Frage über Broder stellen. Doch wann gelang der letzte Salto rückwärts eigentlich? Vor 10 Jahren?

Irreführende Preise: Ryanair offline

Ich frage mich ja schon länger, warum die meiner Ansicht irreführende Werbung der so genannten „Billigfliegern“ so lange toleriert wird. Die Briten werden jetzt tätig – und sie setzen die Daumenschrauben an, wo es richtig wehtut.

Ryanair muss seine Webseite drei Tage lang schließen, weil die Firma Verbraucherschutzrichtlinien verletzt hat. Während dieser Zwangspause wird die Firma ihre Internetpräsenz anpassen.

[…]

Das OFT hatte im vergangenen Jahr 13 Fluggesellschaften, unter ihnen auch Ryanair, aufgefordert, ihre Buchungsseiten so zu ändern, dass die dort beworbenen Preise dem tatsächlichen Endpreis entsprechen. Bis Ende Januar stellten 12 Fluggesellschaften ihre Internetpräsenz dementsprechend um. Nur Ryanair blieb diese Umstellung schuldig und verwies auf „technische Schwierigkeiten“.

Immer was Gutes

Die Geschichte von der Sex-Auktion rollt grade durch die versammelten Medien. Kurzfassung: auf einer Webseite können sexuelle Kontakte meistbietend versteigert werden – die zahlenden Kunden bleiben beim Austausch der Körperflüssigkeiten anonym. Nachdem eine Frau schwanger wurde, hat das Stuttgarter Landgericht den Betreiber verpflichtet, der werdenden Mutter die Namen von sechs potenziellen Vätern zu verraten. Für das Geschäftsmodell der diskreten Sex-Auktion keine gute Nachricht.

Was macht der Betreiber der Seite? Er bringt eine Presse-Mitteilung zum Urteil heraus.

Das Landgericht Stuttgart bestätigt in seinem Gerichtsurteil vom 11.01.2008, dass die käufliche Liebe im Internet per „Auktion“ unter Berücksichtigung der liberalisierten Auffassung, die sich heute allgemein durchgesetzt hat, nicht als „sittenwidrig“ bewertet wird.

Dies bestärkt das Stuttgarter Unternehmen Domosoft.de GmbH – Betreiber des Lifestyle-Marktplatzes für aufgeschlossene Erwachsene „gesext.de“ – darin, auf dem richtigen Weg zu sein.

Kein Wort von Schwangerschaft und Sanktionen gegen den Seitenbetreiber.

PS:

Gesext überlastet

Brockdukthinweis

Es ist gute Praxis besonders US-amerikanischer Medien Leser darüber aufzuklären, wenn das eigene Medium in geschäftlicher Beziehung zum Gegenstand der Berichterstattung steht. Bei Welt Online hat man diese Praxis sogar erweitert. Statt den Leser unter dem Artikel Wie Brockhaus Wikipedia angreifen will in wenigen kargen Worten über die nicht besonders erfolgreiche Verlagspartnerschaft zu informieren, wurden noch ein paar sehr nützliche Hinweise hinzugefügt:

Wer sich das Wissen des 21. Jahrhunderts in der klassischen, gedruckten Form sichern will, kann das große WELT-Lexikon in 21 Bänden – mit insgesamt 130000 Stichworten, 11424 Seiten, rund 10000 Abbildungen, Grafiken, Karten sowie 200 aufwendigen Infografiken aus WELT und der WELT am SONNTAG samt beiliegender CD-Rom mit allen Stichworten und einer direkten Verlinkung in das Archiv von WELT ONLINE – telefonisch beim WELT-Kooperationspartner Brockhaus unter Tel. 01805/55 83 48 (14 Cent aus dem deutschen Festnetz) oder online unter www.welt-edition.de für 249 Euro bestellen.

Alles im Dienste des Lesers.

Wer wohl der exklusive Medienpartner von Brockhaus Online ist?

Für ein sicheres Internet – Pornokurse an der VHS

Gestern war ich bei einer Veranstaltung des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Mein Eindruck: So ganz genau wissen selbst die Experten nicht, wie man die Nutzer dazu bringt, ihren Rechner sicher zu halten. Der Psychologe Werner Degenhardt plädierte dafür, die Aufklärung weniger steif zu gestalten, den Nutzer da abzuholen, wo er ist. Nur wenn man konkretes Verhalten trainiere, wenn man dem Nutzer Anreize gibt, könne man von ihm eine Verhaltensänderung erwarten.

Der Gedanke ist sicher richtig. Verbinden wir das mit Erfahrungen aus der Praxis: Ein Rechner kann heute zwar auf Tausende Arten verseucht werden – von verseuchten PDF-Dateien bis zu Festplatten, die mitsamt Virus ausgeliefert werden. In der Praxis sind die Ursachen jedoch nicht so vielfältig: Wenn ein Rechner so richtig schön voll mit Trojanern ist, findet man in der Browserhistorie meist Dutzende von Pornoseiten. Oder der Betreffende hat ein halbes Dutzend Filesharing-Programme am Laufen, um sich immer die neuste Musik herunterzuladen.

Sicher ist das eine Pauschalisierung, aber solche Fälle sind nicht gerade selten. Was also tun? Dem Usern noch ein paar Tausend Mal dazu anraten, alle Sicherheitsmaßnahmen anzuhalten? Ihm das Pornosurfen verbieten? Seien wir ehrlich: wir haben es probiert, und es funktioniert einfach nicht.

Logische Konsequenz: wir sollten jeden Porno-und-Warez-Surfer richtig ausbilden. Statt die Pornografie hinter immer höheren Jugendschutz-Mauern zu verstecken, öffnen wir die wunderbare Welt des ewigen In-and-Out, der 18 verschiedenen Stellungen in 10 Minuten, der ach so glaubwürdigen Geschichten der girls next door. Lasst uns Volkshochschulkurse einrichten, in denen Porno-Surfen gelehrt wird. Und dazu ein Lehrgang im Raubkopieren für Anfänger und Fortgeschrittene. Nur so können wir den Spam und die Botarmeen vielleicht auf ein erträgliches Maß reduzieren.

Mohammed-Petition continued

Dank der internationalen Aufmerksamkeit für die Anti-Bilder-Petition gegen die Wikipedia fühlt sich ein anonymer Nutzer namens „United Muslims“ aus Pakistan berufen ein Blog zur Petition zu eröffnen. Es handelt sich wohlgemerkt nicht um den Initiator der erfolgreichen Petition, die mittlerweile über 124000 Unterschriften gesammelt hat.

Im Blog berichtet „United Muslims“, dass es um Respekt gehe, veröffentlicht ablehnende und zustimmende Mails. Und verbreitet Falschinformationen.

Surprised to that a wikiislam existed, but biggest shock is it’s the property of wikipeida and I also edited by same peoples who edit Wikipedia. And most shocking thing is that on the home page of this wikiislam a cartoon form Danish newspaper is shown. I don’t know from how many ways they will try to deceive readers about Islam. So I request reader to guard your children from going on such websites.

Ein Blick auf die angesprochene Anti-Islam-Webseite zeigt jedoch: Die Seite hat nun wirklich nichts mit Wikipedia oder deren Betreibern zu tun – es wird lediglich die gleiche Software eingesetzt. Mediawiki kommt aber auch beim Muslimwiki zum Einsatz, dass die Welt aus muslimischer Perspektive präsentieren will.

Es gbt auch Gegenwind von muslimischer Seite: Auf der Seite The American Muslim schreibt Sheila Musaji:

And, of course, as such things go, someone has posted a petition to fight Islamic pressure to censure Wikipedia. Once again, some Muslims who have a particular point of view express themseves in such a way that non-Muslims see this as “the” Islamic position on a particular issue, and not one of many possible positions. It’s not Islamic pressure it’s Muslim pressure by some Muslims.

I truly don’t understand why with all the serious problems we face in the world, anyone would make an issue about the Wikipedia entry on the Prophet Muhammad. This is especially true since the article is well balanced and may cause many non-Muslims to read more about Prophet Muhammad (pbuh)…

300 Big Boys

Wirtschaftspolitik ist ja eher langweilig. Aber hier habe ich gestutzt:

Ab Mai soll den meisten amerikanischen Steuerzahlern ein Scheck in den Briefkasten flattern. Millionen Amerikaner bekommen eine einmalige Steuerrückzahlung in Höhe von 600 Dollar, Ehepaare das Doppelte, 1200 Dollar. Für jedes Kind gibt es noch mal 300 Dollar dazu. Und wer nicht genug verdient, um überhaupt Einkommensteuer zahlen zu müssen, bekommt auch 300 Dollar – außerdem kriegsversehrte Veteranen und ältere Bürger. Der US-Kongress ist stolz darauf, dass so schnell ein Kompromiss zustandekam, aber längst nicht alle sind damit zufrieden.

Eine Steuerrückzahlung von 300 Dollar an Nicht-Verdiener? Das kommt mir doch sehr bekannt vor – das stammt aus Futurama, 5.Staffel, 300 Big Boys. Ob Bush auch von voodoo economists beraten wird?

Ich muss jetzt los – 300 Tassen Kaffee trinken. Und mit einem Wal schwimmen.