Die Nachricht verbreitet sich im Netz: UIlrich Wickert wird Herausgeber für Holtzbrincks neues Portal zoomer.de. Im Interview mit dem Holtzbrinck-Blatt Tagesspiegel versucht sich Wickert wo weit wie möglich vom Bild des Online-Besessenen zu distanzieren:
Zu ihren privaten Internetvorlieben – sind Sie ein Ego-Googler?
Ich hab’ meinen Namen schon mal bei Google eingegeben, um zu sehen, was andere über einen schreiben. Aber das hat mich nicht besonders interessiert. Was für mich viel wichtiger ist: Als Krimiautor nutze ich Google-Maps und Earth View, um meinen Untersuchungsrichter auf wirklichen Straßen und Plätzen in Martinique spazieren zu lassen.
Mich erinnert das etwas an Bill Clintons erschütterndes Kiffer-Bekenntnis:
I experimented with marijuana a time or two, and didn’t like it. I didn’t inhale and I didn’t try it again.
Ja, Wickert hat es mal ausprobiert. Es hat ihm aber nichts gebracht. Er hat sich nicht amüsiert, er war nicht erbost, er will nichts am Google-Ergebnis ändern. Keine Wiederholungsgefahr.
Und Google Maps haben nichts mit seinem Leben zu tun – er muss nicht online checken, ob das Hotel in der Nähe der Party liegt er steigt einfach in die wartende Limousine. Gechattet hat er mal bei tagesschau.de und das war es auch schon. Seine Videos auf YouTube kennt er demonstrativ nicht. Wickert braucht das Internet nicht. Und wenn er es doch mal benutzt, veredelt er es zu einem besseren Zweck: um Offline-Bücher zu schreiben.
Liebe Zoomer-Redaktion: viel Glück dabei die „journalistische Kompetenz und die Interessen der jungen Internetgeneration zusammenbringen“.