Auslandskompetenz und mündige Kunden

Die taz schreibt über Verkaufsgerüchte bei Nachrichtenagenturen:

Würden nun aber AP und ddp enger zusammenrücken, entstünde ein neuer kleiner Agentur-Riese. Einer, der im Paket billiger anbieten könnte, wofür die dpa bisher fast ohne Konkurrenz stand: ein, vom Sport abgesehen, vollumfängliches Angebot an Meldungen aus dem In- und Ausland. Allerdings übersetzt die AP im Auslandsgeschäft vor allem Meldungen ihres US-Dienstes und reichert diese mit deutschen Aspekten an.

Wie sich das konkret äußert, habe ich vor kurzem schon Mal aufgeschrieben. Wenn der deutsche Dienst von AP ohne Sinn, Verstand oder Rückfrage US-Meldungen übersetzt, scheint die Bezeichnung „Nachrichtenagentur“ fehl am Platze. „Translated Press“ dürfte beim Publikum aber kein Verkaufsschlager sein.

Die Süddeutsche Zeitung ist unterdessen unter anderem einer Blödsinnsmeldung von Pressetext.at nachgegangen.

Das Versenden von Mitteilungen funktioniere „wie bei Ebay oder Amazon“, erklärt Wilfried Seywald, Marketingdirektor bei Pressetext – „vollautomatisch“. Der Kunde müsse ein Konto einrichten und bezahlen, dann könne er Meldungen verschicken. Pressetext setze auf den „mündigen Kunden“. Dennoch werde natürlich alles kontrolliert, auf „politische Parolen, pornographische Inhalte, aber auch unsinniges Geschreibsel“.

Und wie kam P.’s Geschreibsel in Umlauf? Wegen der Tageszeit, heißt es in Wien. Der Text ging nach 21 Uhr rein – und wieder raus. Zu dieser Zeit sei der zuständige Mitarbeiter nicht online gewesen. Die Meldung sei daher nicht geprüft worden. Über Hürden, um so etwas zu verhindern, denke man nun nach.