Frau Zypries erzählt etwas vom Unrechtsbewusstsein:
Schon in meiner Jugend war das Mitschneiden von Musik aus dem Radio üblich, damals auf Tonbändern oder Kassetten. Es gibt also eine gewisse Tradition zu glauben: Man darf das. Ähnlich ist es beim Kopieren von Büchern. Es ist weder der Industrie noch der Politik gänzlich geglückt, die Botschaft zu vermitteln: Man darf das eben nicht.
Vielleicht liegt das Vermittlungsproblem daran, dass die Botschaft gelogen ist? Denn (noch) darf man es.
Man darf die Mitschnitte und Kopien lediglich nicht ins Internet stellen – jedenfalls in der Regel nicht. Kopieren darf man die Bücher bis man schwarz ist und man darf das ganze Jahr nur Radiomitschnitte hören. Man kann beide Kopien sogar weitergeben – wenn man es nicht übertreibt.
Das ist eine Unterscheidung, die ich von unserer Bundesjustizministerin erwarte und verlange.