30 Prozent

In den letzten Tagen kursierte ein Interview mit dem Wertpapier-Händler Dirk Müller, der bekannt wurde, weil er bei Fernsehaufnahmen an der Frankfurter Börse immer so dekorativ im Blickfeld der Kameras steht. Seine düstere Vorhersage:

Ich verschärfe heute meine Tonart nochmal: Ich behaupte mit einer 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit sehen wir im Moment und erleben wir mit: den Zusammenbruch unseres Wirtschafts- und Finanzsystems. Nichts anderes passiert hier grade. Wir haben eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit aus meiner Sicht die Sache zu retten. Offen gestanden: ich hab keine Ahnung, wie das aussehen könnte.

Nun – fünf Tage später wissen wir, wie das aussieht:

Я не говорю по-русски

Toller Trick: man veröffentlicht rechtsradikale Hetze auf Russisch – und bekommt sogar Geld vom Bundesintegrationsbeauftragten. Westpol berichtet:

Der NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt darf sich dort genauso auslassen wie die NPD-Fraktionsvorsitzenden aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Der NPD-Politiker Triller behauptet in der Zeitschrift, dass die Bundesregierung auf die Zersetzung und Vernichtung des deutschen Volkes aus sei. Und Chefredakteur Daub verbreitet, eine Weltjudenschaft habe 1933 Deutschland den Heiligen Krieg erklärt.

Niemand in der CDU hat genau hingeguckt beim Ost-West-Panorama und auch in der Bundesregierung nicht. Unglaublich, aber wahr: In der März-Ausgabe der rechtsextremen Zeitschrift schaltete die Bundesintegrationsbeauftragte eine Anzeige. In russischer Sprache. Gelesen hat das Blatt vorher wohl niemand.