Heribert Prantl schildert das Planspiel, das zur Zeit für richtig viele Diskussionen führt.
Es geht um die Fälle, von denen man sich wünscht, es gäbe sie nur in den juristischen Lehrbüchern: Ein Flugzeug wird entführt, offenbar von Terroristen, hundert Passagiere an Bord; Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Verbrecher es in ein vollbesetztes Fußballstadion, steuern; Verteidigungsminister befiehlt: Abschuss.
Was ich mich frage: Wie kommt man denn konkret zu der Befürchtung? 1972 hielt ein Passagierflugzeug kurz nach dem Olympia-Attentat auf das voll besetzte Münchner Stadion zu – es war ein technischer Defekt. Erwartet Jung, dass die Entführer per Funk durchgeben, dass sie auf ein Stadion zuhalten?
Das wird nicht passieren – also: In welche Richtung kann ein Flugzeug ohne Funkkontakt fliegen, dass die Befürchtung ausgeschlossen werden kann? Weit weg von Metropolen und damit weit weg von Flughäfen? Und wie lange dauert es ein Flugzeug vom Flughafen einer Stadt zum Stadion in der selben Stadt zu fliegen? Müsste man bei der geringen Reaktionszeit nicht an Fußballstationen Luftabwehrgeschütze einrichten?