Volks-Buyout?

Es kommt selten vor, aber manchmal sind Manager so engagiert und von ihrem Unternehmen überzeugt, dass sie das Unternehmen aufkaufen anstatt nur ihre Aktien-Optionen zum günstigen Zeitpunkt am Markt zu platzieren. Das nennt man dann Management-Buyout.

Die Telekom ist zu groß für so etwas, da reichen selbst die versammelten Vorstandsgehälter nicht für ein Gebot. Aber da die T-Aktie ja angeblich eine Volksaktie ist, wäre es nicht an der Zeit mal einen Volks-Buyout zu planen?

RTL übernimmt Medienaufsicht

Während die deutschen Aufsichtstragenden bei dem leidigen Thema Telefonabzocke überaus untätig zu sein scheinen, setzt in den Niederlanden wohl die Selbstregulierung ein, wie man in der Netzeitung nachlesen kann:

RTL in den Niederlanden hat der Produktionsfirma Endemol Betrug bei Fernseh-Telefonspielen vorgeworfen. Die Spiele seien nicht immer ehrlich und Zuschauer würden in die Irre geführt, sagte RTL-Direktor Fons van Westerloo laut Zeitungsberichten in Hilversum. Wenn Endemol diese Praxis fortsetze, werde RTL die Geschäftsbeziehungen lösen. «Es muss ehrlich zugehen», so van Westerloo.

Ich glaube, ich habe plötzlich Appetit auf eine Frikandel. Mit Majo.

Synergie a la VOX

So ein Zufall. Eine Kandidatin der VOX-Sendung Das perfekte Dinner wurde bei der Heimkehr vom Team der VOX-Sendung Wohnen nach Wunsch überrascht – und bekam eine neue Küche spendiert – just bevor sie mit dem Fernseh-Kochen dran war.

Ich mag die Sendung ja, aber hier reitet VOX mal wieder das Pferd zu Tode. Sondersendungen mit Prominenten stinken und passen nicht zum Charme der Sendung. Aber das gehört wohl dazu wenn man zusammen mit Springer eine Zeitschrift zur Sendung herausbringen will.

BTW: Die Dinnerrunde in dieser Woche scheint eine besonders gelungene Spießer-Auslese zu sein. Zitat aus der Sendung heute: „Ich bin ja offen für Experimente in der Küche…. – solange sie gelingen„.

Second Life ist doof – statistisch bewiesen

Einen neuen Beitrag in der Tradition Hypes nach dem grundlosen Höhepunkt genauso grundlos niederzumachen, findet sich bei Golem.de

Viele Nutzer sind unzufrieden mit den technischen Möglichkeiten der Online-Welt Second Life. Einer Studie zur Kundenzufriedenheit zufolge finden auch die Angebote von Markenfirmen wenig Anklang. Wie die Hamburger Agentur Komjuniti am Montag bekannt gab, sind 72 Prozent der Befragten enttäuscht von den Firmenaktivitäten in Second Life.

Was soll ich sagen? Jadda-Jadda-Jadda. Endlich mal solides Zahlenmaterial.

Aber dann der Schuss ins Kontor:

Befragt wurden dabei 200 Nutzer.

Tja, doch keine ernsthafte Empirie. Ich glaube, mit etwas Anstrengung kann ich 200 Leute finden, die den kleinen Eisbären Knut totspritzen wollen. Aber mit so einer Null-Meldung wird die Agentur Komjuniti bestimmt viele Pressezitate bekommen. Und das ohne eigene Insel auf Second Life.

PS: Dass die vielen Millionen Second-Life-Besucher nicht dauerhaft dabei sind, sollte jeder von Anfang an gewusst haben, LindenLabs hat kein Geheimnis draus gemacht. Und dass die Geschäftsaktivitäten vieler Firmen in SL enttäuschen, überrascht nur den, der sie vorher hochgejubelt hat.

Dreht mehr Hobbit-Filme

Was braucht Deutschland zum Aufschwung? Ganz einfach: mehr Filme. Genauer: einen eigenen Tolkien-Film. Mittelerde in Mitteleuropa.

Wie ich auf die Idee komme? Nun, die FAZ beschreibt den wunderbaren Aufstieg der IT-Branche in Neuseeland:

Auslöser des Aufschwungs der Branche war der Kinofilm „Der Herr der Ringe“, der in Neuseeland gedreht wurde. Die aufwendige Produktion des Films hat vor allem der Medientechnik einen Schub gegeben. Hauptprofiteur dieser Entwicklung ist die Hauptstadt Wellington, die am Südzipfel der wirtschaftlich dominierenden Nordinsel liegt.

Ob das auch klappt, wenn Heino Ferch den Hobbit spielt?

Presseclub goes Grimme

Eigentlich finde ich den Presseclub schrecklich, wenn Peter Voss moderiert. Er versemmelt ständig seinen Einsatz, würgt interessante Diskussionsbeiträge ab, um – Gott sei’s geklagt – seine eigene Meinung zum Besten zu geben. Früher konnte er nicht mal die Telefonanlage bedienen, deshalb hat die Regie inzwischen diese Aufgabe übernommen.

Die heutige Sendung war anders. Zwar tappte Voss wie immer relativ unbedarft von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen – doch diesmal entwickelte die Diskussion eine Eigendynamik. Als Voss zum Thema Rauchverbote eine Anekdote erzählte, zündeten sich zwei Teilnehmer der Runde demonstrativ Zigarillos an. Voss hustete, protestierte aber nur viertelherzig. Späteres Statement der Kollegin vom Cicero: „Passivrauchen ist nicht so gefährlich wie von einem betrunkenen Autofahrer angefahren zu werden“. Argumente auf U-Bahn-Niveau, aber die Sendung hatte einen Lacher nach dem anderen.

Lieber Grimme-Jury, ich nominiere hiermit den Presseclub vom 18. März 2007 in der Sparte „Unterhaltung“ für den Sonderpreis „unfreiwillige Komik“. Denn dass man einen Kindergeburtstag auch ganz ohne Verona Pooth und lustige Spiele spontan hinbekommt, muss man einfach belohnen.

PS: Auch anderen ist die Szene aufgefallen.