Halbwertzeit von Informationen

Im IT-Journalismus muss man immer mehr abschätzen, ab wann und wie lange Informationen noch gültig sein mögen.

Ein Beispiel:

Pressemitteilung vom 3. November, 10:03 Uhr

FON: Fonero Versprechen ist ein durchschlagende Erfolg, demnächst 15.000 und somit doppelt so viele FONspots wie Hotspots der Dt. Telekom – Heute letzte Chance für kostenlose Router!

Blogeintrag vom 3. November, 21:15 Uhr

FON verlängert das Fonero Versprechen bis 8.11. | FON Blog

Anderes Beispiel:

Am Dienstag fragte ich bei Microsoft Deutschland an, wann die deutsche Version des Internet Explorer 7 verfügbar sei: „Dazu liegen uns noch keine Informationen vor“. Und offenbar war dies die Wahrheit.

Reallifen

Auf der Webseite Geektogether gibt es Termine für Netizens. Mal sehen, wann die Seite den Berliner Horizont überschreitet.

Am 25. und 26. November gibt es in Köln ein Barcamp. Das ist so etwas wie ein langgezogener Webmontag. Der findet übrigens wieder am 20. November in Köln statt.

Heise-Forumswette

Wenn die Hölle mal wieder zufriert sollten doch heute bis 18 Uhr über 1000 Leserkommentare kein Problem sein. Oder gar 1500? 2000? Ach was, es ist Freitag. Ich sage daher: 2500 Kommentare!

Falls mehrere Meldungen zum Thema erscheinen, muss man natürlich alle Kommentare zusammenzählen.

PS: Da lag ich schwer daneben. Gerade Mal ein Drittel der Kommentare kam zusammen.

Mehrzweckstreifen

Für die einen ist es ein Radweg, für die anderen ist es eine

  • Entladezone
  • Fußgängerabbiegespur
  • Zone zum mobilen Telefonieren
  • Werbefläche und erweiterter Gastronomiebereich.

Krisen-PR & der Blogger-Anrufbeantworter

Das Startup StudiVZ hat ein paar klassische PR-Fehler gemacht, die derzeit in der Blogosphäre die Runde machen. Die meist intelligentere Reaktion ist es, das Gespräch zu suchen, um Verständnis zu werben, Kritik zu akzeptieren und Verbesserungen folgen zu lassen. Genau das versucht einer der Mitbegründer nun, indem er sich in den Blogkommentaren zu Wort meldet.

Kurios fand ich die aber die Einleitung dieses Kommentars von ihm bei YAMB.

Hallo,
hier ist Michael, einer der Mitgründer des studiVZ.

Das klingt komisch, stimmts? Normalerweise stellt man sich in Blogkommentaren nicht auf diese Weise vor – schließlich stehen Name und Link ja schon über oder unter dem Eintrag. Klingt die Einleitung nicht eher nach einem Telefongespräch? Nein, Telefonieren trifft es nicht ganz – Michael hinterlässt eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dem Blogger-Anrufbeantworter.

Und das schöne an Online: Man kann genau die gleiche Nachricht ruhig mehrmals hinterlassen.

Doppelfolge

Was ist besser als eine Doppelfolge Al Bundy?

Doppelfolge

Die Antwort von Kabel1 lautet offenbar: zwei Doppelfolgen. Jeden Nachmittag. Und noch eine Wiederholung im Frühprogramm.

Lehren von Al Gore

Ich war heute in Harry Potter and The Balance of Earth An Unconveniant Truth und konnte neben einigen Strategien zur effektiven Vernichtung des Planeten noch etwas über öffentliche Auftritte lernen

Für einen guten Vortrag braucht man:

  • ein Powerbook,
  • eindrucksvolle Bilder und Animationen
  • viel Zeit zum Planen,
  • ein blaues Hemd, ein Jacket, aber keine Krawatte
  • ein Powerbook,
  • einen hochauflösenden Beamer und mehrere Flachbildschirme,
  • eine Hebebühne,
  • tragische Familiengeschichten
  • 14 Produktionsassistenten
  • und ein Powerbook.

.

Die Bundeskanzlerin bittet uns, Ihnen zu antworten.

Eine tolle Idee: Auf einer Webseite werden die drängendsten Fragen des deutschen Volkes zusammengetragen, an die Kanzlerin geschickt und die antwortet. Direkte Demokratie. Und Web 2.0. Und beta ist es auch.
Allerdings beginnen alle bisherigen Antworten damit:

Die Bundeskanzlerin bittet uns, Ihnen zu antworten.

An dem direkten Draht müssen wir wohl noch arbeiten.

Was selbst Jimmy Wales noch nicht über Wikipedia wusste

Jeder Google Besucher wird es bemerkt haben: Seit Jahren führt jede einzelne Suchabfrage immer zu einem Wikipedia-Treffer.

In entscheidender Weise trug die führende US-amerikanische Suchmaschine Google zum Erfolg des Projektes bei, indem sie fortan unter allen Suchbegriffen Wikipedia-Artikel als ersten Treffer auswies, selbst wenn auf den entsprechenden Unterseiten noch keine Inhalte hinterlegt waren.

Stimmt nicht? Doch. Muss es. Schließlich stammt die Information nicht aus einem unzuverlässigen Wiki, sondern aus dem Angebot des redaktionellen Biographien-Service whoswho.de – nämlich in der Biographie von Jimmy Wales.

Wie in solchen Fällen üblich, machte ich die Redaktion am 18. August auf diesen Fehler und diverse andere Unstimmigkeiten aufmerksam. Als keine Antwort kam, rief ich bei dem rasscass Medien und Content Verlag an – die Telefonnummer musste ich mir aus den Whois-Informationen kramen. Nein, meine Mail habe man nicht gelesen – wenn ich sie nochmal schickte, würde man sicher reagieren. Also schickte ich die Mail nochmals los – diesmal direkt an V.i.S.d.MDSTV Christian Kaiser. Das war am 1. September.

Reagiert hat bis heute niemand.

Keine Wikipedia-Sammelklage

Im vergangenen Jahr berichtete ich von einem Versuch eine Sammelklage gegen die Wikipedia einzureichen. Die sowieso nicht besonders fundiert anmutende Seite ist mittlerweile ganz verschwunden – stattdessen steht die Domain für 150 Dollar zum Verkauf. Die von Wikipedianern ins Netz gestellte Parodie ist hingegen noch online.

Die von der ominösen Infochannel betriebene Webseite Wikimania ist ebenfalls noch online – seit Juni sogar unter einer EU-Domain. Gleichwohl gibt es hier keine Aktivitäten zu verzeichnen. Einer der letzten Einträge stammt vom März und enhält einen Spendenaufruf. Wie eine „Ltd. & Co. KG“ mit Konto in Hamburg steuerabsetzungsfähige Spendenquittungen ausstellen will, erschließt sich mir allerdings nicht.