Einer der Gründe, warum mich die unsäglichen Thesen des unsäglichen Thilo Sarrazin nicht wirklich interessierten: das abstruse Gehabe um ein Juden-Gen hatte ich schon vor anderthalb Jahren entdeckt und vor knapp zwei Jahren habe ich auch dieses schöne Stück Journalismus über die Harlem Children Zone gehört:
Zwei Erkenntnisse:
- Vergesst den Müll über angeborene Intelligenz. Mit Liebe und positiver Ansprache kann man Kinder wirklich weiter bringen
- Der Ausweg aus dem Teufelskreis Sozialhilfe dauert wohl leider mindestens eine Generation. Staatliche Programme, die alleine die Hilfsbedürftigen von heute im Blick haben, werden von der Zukunft überrannt.
P.S.: Jörg Albrecht und Volker Stollorz haben in der FAZ den aktuellen Stand der Intelligenzforschung zusammengetragen und zeigen, worauf sich der Bestseller-Autor Sarrazin stützt: Missverständnisse und eine Forschungsrichtung, die es nur langsam schafft mehr als die gesellschaftlichen Vorurteile abzubilden. Schön herausgearbeitet sind auch die Implikationen der Intelligenz-Debatte.
Wenn Intelligenz zum Teil erblich ist, Forscher aber keine Gene finden – wie passt das zusammen? Vielleicht liegt es daran, dass die Instrumente der Genetik nur solche Erbanlagen aufspüren, die sich negativ auf die Intelligenz auswirken. Dann wären wir alle von Natur aus Genies, sofern wir nicht eine oder mehrere seltene Mutationen tragen, die uns zu Durchschnittsdenkern machen.
Unter dem Artikel sind übrigens Bit.ly-Links zu zwei weitergehenden Quellen zu finden. Die Click–Through-Rate ist jedoch gering.