Nein, nicht wirklich. Aber Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zeigt im Interview auf Zeit Online zum Thema „Killerspiele“, wie es denn weitergehen kann – nein: wie es weitergehen muss:
ZEIT ONLINE: Sie sprechen offenbar von der Spiele-Serie Grand Theft Auto. Der aktuelle Teil ist ab 18 Jahren freigegeben. Warum sollen Erwachsene nicht solche Spiele spielen dürfen?
Herrmann: Ich kann von einem Kinobetreiber erwarten, dass er tatsächlich nur 18-Jährige ins Kino lässt. Wenn es aber um Computerspiele geht, ist das anders. Wenn ein 18-Jähriger ein Spiel in der Hand hat, gibt er es am nächsten Tag an 17-, 16- und 15-Jährige weiter. Ich glaube nicht, dass es in unserer freiheitlichen Gesellschaft einen Anspruch auf solche Computerspiele gibt. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen muss Vorrang haben. Es geht ja nicht um das Spielen allein. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die eindeutig belegen: Je intensiver sich Jugendliche mit solchen Spielen beschäftigen, desto größer ist die Gefahr, dass sie das auch in der Realität nachahmen.
Wenn beschränkt verkäufliche Computerspiele von Volljährigen unvermeidlich an Jugendliche weitergegeben werden, werden auch Zigaretten weitergegeben. Wenn Computerspiele deshalb ganz verboten werden, müssen auch Zigaretten komplett verboten werden. Wenn man logisch denkt. Keine Automaten mehr mit Jugendschutzmerkmal auf der Geldkarte, keine Zigarettengeschäfte, kein Verkauf im Supermarkt. Studien zur Schädlichkeit gibt es genug.
Nur wenn man so handelt, machen auch Herrmanns Vergleiche mit Nazipropaganda und Schusswaffen einen Sinn.