Produktberichterstattung: Edelprostituierte

Produktberichterstattung ist immer eine Gratwanderung: Wann informiert man den Leser, wann rührt man schlicht die Werbetrommel? Die übliche Antwort: Man darf negative Seiten nicht verschweigen, muss das Produkt in einen Kontext setzen.

Julia Jüttner vom Spiegel hat sich dem Produkt Edelprostituierte angenommen. Nach einer sehr knappen Einleitung zum Prostitutionsskandal um den US-Gouverneur Elliot Spitzer kommt sie schnell zur Sache. Ganz im Dienste des Lesers listet Jüttner alle relevanten Informationen auf: die makellose Haut des Models, die Preise, die Zahlungsmodalitäten und die Legende(*), dass die Edelprostituierte nur aus Spaß einmal pro Monat – vielleicht auch zwei Mal – anschaffen geht. Es fehlt nur der Direktlink zur Bestellseite – den findet der solvente Kunde mit Google aber sofort.

Die negativen Seiten verschweigt Jüttner auch nicht. Hier sind sie in voller Länge:

Eine Selbstwahrnehmung, die Experten nicht teilen. „Frauen, die sich von Begleitagenturen vermitteln lassen, machen nichts anderes als andere Prostituierte auch: Sexarbeit“, sagt Veronica Munk von Amnesty for Women. „Egal, wie viel Geld die Callgirls nehmen.“

(*) Ausnahmen mag es geben. Aber solche Stories kann man ebensowenig glauben, wie die angebliche Bisexualität der Prostituierten. Illusion gehört nun mal zum Geschäft.

Spammer nutzen GoogleAd-Links

Grade frisch durch den Spamfilter gerutscht.

Dear xxx@example.com, be clever, purchase your pharmaceuticals from the best shop since 1992.
http://www.google.com/pagead/iclk?sa=l&ai=xxxxx&num=1234567&adurl=http://www.example.com

Das klappt ganz hervorragend: der Google-Link wird aufgerufen und schickt einen auf die Seite des Spammers rüber. Ist das neu? Da sollte Google wohl dringend nachbessern.