Medienrealität

Wenn ich die vierte Zusammenfassung von Associated Press zum Brand im Chemiepark Dormagen lese, könnte ich annehmen, das Feuer sei gelöscht.

Der Gastank wurde mit Wasser gekühlt, angrenzende Gebäude evakuiert. Die Gasflamme sei am Abend gelöscht worden, berichtete Sprecher Hochweller. Über dem brennenden Tank sei schwerer, schwarzer Qualm entstanden, der weiterhin zu starker Rauchentwicklung geführt habe.

Es mag eine Gasflamme gelöscht worden sein – aber wenn ich durch das Fenster sehe, sind da immer noch die „haushohen Flammen“ von heute Nachmittag. Das Ganze spielt sich zwar 20 Kilometer entfernt ab, aber das Feuer ist sehr gut sichtbar.

Bei Spiegel Online brennt es zwar noch, dafür herrscht in der ganzen Region der Ausnahmezustand. Warum hat mir niemand Bescheid gesagt, dann hätte ich im Supermarkt noch ein paar Panikkäufe machen können. Aber auch im Ausnahmezustand herrscht in der Region Köln halt der ganz normale Ladenschluss. Nicht mal das Verkehrsinformationssystem NRW weiß von der akuten Notlage, die durch die Umleitung ausgelöst wurde.

Oddly

Bei Pippi Langstrumpf heißt es „Ich mache mir die Welt, wi-di-wi-di-wie sie mir gefällt“. Das muss wohl umgedichtet werden in „Ich mache mir die Welt wi-di-valley-wag-sie mir gefällt.“

In einem neuen Artikel präsentiert das Klatschblatt den jüngsten Skandal. Jimmy Wales hat nun auch die Wikimedia-Chefin Sue Gardner verführt. Die Indizien sind einfach überwältigend.

Gardner has always been swift to rush to Jimmy Wales’s defense — oddly so, since he’s just one of many board members she reports to.

Ja, sehr merkwürdig. Die Wikimedia-Geschäftsführerin hat kein Interesse daran, den Gründer der Wikimedia und die Haupt-Werbefigur abzusägen, um einen ehemaligen Angestellten und gescheiterten Vorstandsanwärter zu stützen. Das kann ja nur sexuelle Motive haben.

Aber das ist ja nicht das einzige Indiz. Es gibt Fotos! Valleywag hat sie zwar nicht gesehen, aber sie haben eine Email-Adresse, an die man sie schicken kann.