Die taz schreibt über die Schließung von „Schwedens populärstem Blog“.
Sein Blog lag unter dem Portal der Online-Ausgabe dieser Zeitung und schaffte es fast ein Jahr lang die landesweite Blog-Topliste anzuführen. Mit einem Inhalt, der zu einem grossen Teil darin bestand, sich über Personen des öffentlichen Lebens nicht nur lustig zu machen, sondern diese aufs Gröbste zu verunglimpfen und zu beleidigen. Schulman: „Je härter und gefühlloser – desto grösser die Begeisterung meines Publikums.“ Rückblickend – das muss man aber nicht unbedingt für bare Münze nehmen -, stellt der Journalist seinen Blog als „strategisches Experiment“ dar. Er habe Grenzen testen wollen. Dafür wo das zulässige Mass an Zynismus und Mobbing überschritten werde in einer Zeit, in der es für den Inhalt von Medien und speziell Blogs offenbar keine Grenzen gebe.
Die Brutalisierung des Meinungsklimas am Beispiel des Schulman-Blogs hatte in letzter Zeit in Schweden eine Grundsatzdebatte ausgelöst, in die sich auch die schwedische Presse-Ombudsfrau Yrsa Stenius eingeschaltet hatte. Von einem „unerhört beunruhigenden Zeichen“ sprach und an das Verantwortungsbewusstsein der zuständigen Redakteure appellierte. Sonst laufe die Presse noch Gefahr vom Gesetzgeber an die Leine genommen zu werden.