Blogmedien schreibt
In Deutschland können Blogger kaum mit Unterstützung rechnen, weder aus der Politik, noch von den Leitmedien.
Moment mal. Wenn das Verhältnis von Leitmedien zu Bloggern bemerkenswert ist, dann doch wohl, weil Blogs überrepräsentiert sind. Wo immer mal eine schnelle Meinung gefragt ist, greifen viele Redaktionen zum Blog statt zur Straßenumfrage, Blogger werden zu Experten für alles. Und kocht ein Thema in Kleinbloggersdorf so richtig hoch, landet es mit Sicherheit in den etablierten Online-Medien und in der einen oder anderen Zeitung.
Welcher Art soll die Unterstützung für Blogger denn bestehen? Besonderer Rechtsschutz? Ein Blogbeauftragter der Bundesregierung? Wo soll das hinführen?
Nein, wenn Blogger und Bürgermedien Einfluss haben wollen, müssen sie sich den schon selbst erkämpfen. Wer sich auf die Straße traut, muss auch mit der Straße leben. Das Leben ist nicht immer gerecht – aber für wen ist es das schon? Ebay sollte für viele zur Desillusionierungsmaschine geworden sein. Wer als Händler in die Öffentlichkeit tritt, wird ab und an auch betrogen und muss für die eigenen Fehler und auch für die Fehler anderer büßen.
Damit will ich jetzt kein Hohelied auf die Auswüchse des Rechtssystems singen, aber das da ist mir doch zu albern:
Und die Leitmedien? Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, einflussreiche Zeitungen und die meisten großen journalistischen Internetportale haben trotz Sommerlochs die skandalöse Gerichtsentscheidung gegen Call-In-TV schlichtweg ignoriert. Warum sollten sich die so genannten etablierten Medien und deren Berufsverbände auch für unliebsame Konkurrenten ins Zeug legen, die ihnen dazu auch noch regelmäßig selbst auf die Finger schauen, so wie Stefan Niggemeier in seinem Blog?
Was erwartet der Autor? Eine BILD-Schlagzeile gleich am nächsten Tag? Oder eine Tagesschau-Meldung? Aber vielleicht lässt sich Richterin Barbara Salesch durch eine gemeinsame Petition dazu bewegen, mal einen Blogger zu verknacken.
Zu dem Niveau passt dann auch der Schluss des Blogmedien-Artikels:
In Entwicklungsländern ist es häufig üblich, dass Kritiker des Systems unter Hausarrest gestellt werden. Nichts anderes geschieht zurzeit mit kritischen Bloggern in Deutschland.
Ja, genau.