Medienkompetent ist…

Medienkompetent ist, wer herausfindet, wie teuer das Gratisangebot wirklich ist.

Medienkompetent ist, wer weiß wie fiktional die Nachrichten und der Wetterbericht sind.

Medienkompetent ist, wer nicht sofort ins „Panorama“-Ressort blättert.

Medienkompetent ist, wer weiß dass Kameras nicht alles sehen.

Medienkompetent ist, wer erkennt wann 140 Zeichen wirklich nicht reichen.

Medienkompetent ist, wer auch mit Buschtrommeln ein Smiley zeichnen kann.

Medienkompetent ist, wer sich schon vor der Revolution für Spanien interessiert.

Medienkompetent ist, wer Blah als Blah erkennt. Und zuhört, bis er es tatsächlich weiß.

Medienkompetenz ist, wer sogar aus Mario-Barth-Witzen winzige Stückchen von Realität extrahieren kann.

Medienkompetent ist, wer sich ein Fundament aus Fakten sucht. Und weiß, wann er auf Treibsand steht.

Marc Maron hat einen Buchvertrag

Ja, die Meldung ist unglaublich, oder etwa nicht? Marc hat es mir eben selbst gesagt. Mir und ein paar Tausend Fans überall in der Welt in der neusten Episode seines Podcasts. Bevor Ihr mich fragt: Wer ist Marc Maron und wieso sollte es mich kümmern? Marc ist der Podcaster, von dem ich wirklich jede Folge höre. (Sorry Tim, sorry Philip.)

Der Reihe nach: Marc ist ein Komiker der C-Klasse in den USA und ein Prominenter der Klasse F. Das heißt: Viele Leute drüben meinen ihn Mal gehört oder gesehen zu haben. Das ist durchaus wahr: er tingelte durch Comedy-Clubs im ganzen Land, hatte sogar Mal eine TV-Show, moderierte Radiosendungen. Aber wenn man weiter fragt, kennt ihn keiner so richtig. Er ein Nobody. Noch dazu ein Nobody mit erheblichen Drogenproblemen und zwei gescheiterten Ehen. Aber ein Nobody im Showbusiness.

In über 20 Jahren Comedy, ungezählten Auftritten, Streitigkeiten und persönlichen Verwicklungen jeder Art ist er integraler Bestandteil der Szene geworden, die erstaunlich klein ist. Kaum jemand von Rang und Namen, mit dem er nicht schon getrunken und gekifft hätte, den er nicht Backstage getroffen oder mit dem er eine jahrelange Fehde ausgetragen hätte. Er war ein Comedy-Urgestein. Alleine: selbst nach 20 Jahren im Geschäft fehlte ihm die Nische, die sein Talent zur Geltung brachte. Die ihm wirklich den Erfolg brachte, den Amerika jedem überragenden Talent verspricht.

Das änderte sich in den letzten zwei Jahren erheblich. An einem persönlichen Tiefpunkt angelangt — Marc kann viel über Entziehungskuren erzählen — griff er zum Mikrofon und fing an sich mit seinen Kollegen zu unterhalten. Das Ganze nannte er „What the fuck“ und stellte es ins Internet.

In seiner unverblümten Art bietet Marc etwas, was Hollywood und die TMZ-Perez-Hilton-Berichterstattung geistig schon lange nicht mehr bewältigen konnten: Er zeigte seine Kollegen als Menschen. Manchmal auf sehr krude Art, in dem er sich über Masturbationsgewohnheiten austauscht oder Frauen fragt, ob sie witziger werden wollten, indem sie mit Komikern schliefen. Unter Komikern findet er jede Menge Gesprächsstoff, wenn sich über seine Drogenerfahrungen austauschen will: welche Psychosen löst Koks aus, welche Auswirkungen hat eine Vicodin-Überdosierung auf den Verdauungstrakt? Und dennoch strömen die Stars zu Marc Maron in die Garage: Ben Stiller, Patton Oswalt und Conan O‘ Brien waren schon zu Gast in der „cat ranch“, wie Marc sein Studio in der heimischen Garage nennt. Und nun hat er einen Buch-Deal. Mehr noch: er hat eine Comedy-Serie über sein Leben konzipiert und schon eine Pilotfolge abgedreht.

Sein Kapital: Marc ist authentisch. Und er kann etwas erzählen. Sein Gegenüber hat es schwer mitzuhalten, wenn Marc mit seinen persönlichen Enthüllungen anfängt: sein bipolarer Vater, seine Introspektion als nichtreligiöser Jude, der aber immer mit dem „jewy thing“ zu kämpfen hatte, seine Abstürze. Aber wer eine Komiker-Karriere eingeschlagen hat, hat zwangsläufig auch etwas zu erzählen. Zum Beispiel der Komiker, der beim Drehen eines Sketches für Mad-TV vor Live-Publikum die Kontrolle über seine Ausscheidungsorgane verlor. Oder der Produzent, der eine US-Comedy-Show nach Russland bringen sollte. Oder der Komiker, der im Mafia-Millieu aufgewachsen war, und der einen professionellen Killer abhalten musste, seine Karriere auf Don-Corleone-Art zu fördern. Die Prominenten und Semi-Prominenten erzählen auf offene Art — oder lügen, was das Zeug hält, wie Carlos Mencia, der eine Comedy-Todsünde begangen hat: er klaute regelmäßig die Witze anderer Comedians. Und Marc überführte ihn — nicht mit Videoaufnahmen oder investigativer Recherche, sondern anhand der Rückmeldungen, die er von anderen Kollegen bekam. Die Comedy-Szene als eingeschworene Community. Wer hätte es vermutet?

Was ich faszinierend finde: in seiner planlos wirkenden, manchmal verquatschten Art schafft es Marc, mir als westdeutschem Landgewächs eine neue Welt zu eröffnen, Einblick in die wirklich innersten Zusammenhänge einer Szene zu geben, die nur für maximal 90 Minuten am Stück öffentlich ist. Was zum Beispiel bedeutet YouTube für Komiker, die von Westküste zu Ostküste tingeln und immer nur die selben Nummern präsentieren? Wer schreibt Comedy Shows und was bedeutet es einen weltbekannten Talkmaster jeden Tag mit neuen Gags zu versorgen. Wie überleben Frauen in diesem testosterongetränkten Gewerbe? Wie funktioniert Comedy und woran scheitert sie? Wie geht man mit einem erbosten Zuschauer um, der einen auf offener Bühne niederschlagen will?

Da heutzutage jede einmalige Story ein Trend ist — siehe Amanda Hocking — leite ich aus meiner Fan-Eigenschaft einige Trends ab, die die Medienwelt der nächsten Jahrhunderte bestimmen werden:

  • Ein long tail verlangt einen hohen Arsch. Marc Maron profitiert von der Fernsehprominenz seiner Gäste. Würde er nur einen Kollegenkreis aus dem Hinterhof interviewen, wäre er nicht selbst zur Halb-Prominenz geworden. Er hätte kein Portrait in der New York Times bekommen, er würde nicht ständig berühmtere Kollegen vor das Mikrofon bekommen.
  • Authenzität muss man spielen können. Marc tut zwar so, als ob er unkontrolliert vor sich hin quasselt, man glaubt, dass er sein Leben mit den Hörern teilt. Und dennoch hat er die Dreharbeiten zu einer Serie zu seinem Leben, die ja einen beträchtlichen Teil seiner Arbeitszeit in Anspruch genommen haben, über Monate vorenthalten. Und als er von Everybody-loves-Raymond-Star Ray Romano gesponsort wurde, rief er jedes Mal bei ihm an und tat so als sei er kurz davor, den Plot von dessen neuen Serie zu verraten. Es war ein Sketch, eine Werbeannonce – und zwar eine schlechte.
  • Prominenz ist Arbeit, und zwar eine andere. Verabschieden wir uns von dem Prominentenbild, was wir zum Beispiel aus „Notting Hill“ kennen. Der Superstar von morgen muss sich immer mehr mit seinen Fans auseinandersetzen, nicht mehr nur mit Paparazzi und Promi-Reportern. Aber keine Bange: auch hier hat die Entertainment-Industrie schon die Rationalisierung eingeführt. Authenzität per Twitter lässt sich auch kaufen. So wurde Marc zur Vorbereitung der desaströsen Charlie-Sheen-Show eingeladen — und trommelte brav für dessen absurdes Comeback.
  • Deutsche Podcaster werden es auch weiterhin schwer haben. Um sein Podcast zu finanzieren, wirbt Marc auf geradezu unverschämte Weise für seine Sponsoren. Der Blumen-Service zu Valentinstag ist super, der Schick-mir-Dein-Foto-und-wir-schicken-ein-Ölgemälde ebenso und sie Sexspielzeuge von Adam & Eve sind super. Was wir hierzulande Schleichwerbung nennen, ist in den USA das Öl, das das Getriebe am Laufen hält. Wir können nur versuchen, das mit GEZ-Gebühren aufzufüllen.

Die Anti-Anti-Terror-Truthiness

Regelmäßig rollen sich mir die Zehennägel hoch, wenn ich Statements von Überwachungs-Hardlinern lese. Wenn zum Beispiel Dieter Wiefelspütz die Bundesjustizministerin mit dem Wort „fundamentalistisch“ charakterisiert – wie will man sich nach solchen Beleidigungen noch rational unterhalten? Wie will man den Weg zur Realität zurückfinden und an echten Problemlösungen arbeiten?

Aber gestern abend hat mir ein anderer Beitrag kurz den Atem geraubt. Am Sonntag hat Unternehmer-Journalist Richard Gutjahr einen Appell gegen Überwachungsgelüste geschrieben: Die Anti-Terror-Lüge, der auf Twitter ohne jede Kritik weiter verbreitet wird. Bei flüchtigen Überfliegen bin ich zunächst an dieser Stelle hängen geblieben:

Ob Schuhbomber, Times Square Bomber, Kofferbomben in Regionalzügen am Kölner Hauptbahnhof – in den meisten Fällen waren es Zivilisten, nicht die Geheimdienste, die bevorstehende Anschläge vereitelt haben.

Die Kofferbomben von Köln sind zwar ein anschauliches Beispiel dafür, wie die immer wieder erweiterten Anti-Terror-Befugnisse ins Leere liefen. Aber welche Zivilisten haben den Anschlag vereitelt? Die Bomben in dem Zug (der nicht weit an meiner Wohnung vorbeifuhr) zündeten nur deshalb nicht, weil es die Täter nicht hinbekommen hatten. Die Zivilisten, die den Bombenanschlag verhinderten, sind also die Bombenleger selbst. Und ihre Identität wurde nicht zuletzt aufgrund von Videoaufnahmen der Überwachungskameras am Kölner Hauptbahnhof festgestellt visualisiert (siehe Kommentar).

Aber gut, solche Detailfehler passieren, wenn man es eilig hat und nur einen Punkt machen will. Dann schaute ich mir die Statistik in der Mitte des Artikels an, die belegen sollte:

Auch einfache Steuerbetrüger werden angezapft – die „Anti-Terror-Gesetze“ machen’s möglich

Auch hier hat es sich Richard Gutjahr viel zu einfach gemacht. Die Statistik, der er da in bunten Farben in sein Blog gehoben hat, ist zwar Anlass für viel legitime Kritik wie die unsachgemäße Prüfung oder die mangelnde Information der Betroffenen. Das allerdings hat mit Anti-Terror-Gesetzen so gut wie nichts zu tun. Denn in der Statistik wird aufgeführt, welche richterlichen Anordnungen gemäß Paragraph 100a StPO vollzogen wurden. Die Anti-Terror-Gesetze hingegen betreffen Zugriffsrechte der Geheimdienste, die sich um solche Formalien nicht scheren müssen. (Update: Um es nochmal deutlicher zu sagen: Gutjahr verwendet zur Kritik der Anti-Terror-Gesetzgebung ausgerechnet die eine Statistik, die eben die zentralen Maßnahmen der Anti-Terror-Gesetzgebung ausschließt. Geheimdienste brauchen keine richterlichen Anordnungen und Geheimdienste hören auch nicht den Kleindealer von nebenan ab. Die Statistik der Anti-Terror-Kämpfer wird komplett anders aussehen.)

Telekommunikationsüberwachung durch gerichtliche Anordnung und durch Geheimdienste – wo ist der Unterschied, wird mancher fragen. Nun: Das eine ist eine rechtsstaatliche Maßnahme, die in der Praxis mangelhaft durchgeführt wird, das andere ist eine Überwachung, die der rechtsstaatlichen Kontrolle weitgehend entzogen ist. Deshalb haben wir ja den Streit um die Evaluierung. Zudem: mir ist kein Politiker bekannt, der eine Abschaffung des Abhörens von Drogendealern fordert, weil das gegen Terrorismus nichts helfe.

Lange Rede, kurzer Sinn: der flammende Appell von Richard Gutjahr hat das Thema komplett verfehlt. Oder Um es mit dem Hitchhiker’s Guide to the Galaxy zu sagen:

So, ten out of ten for style, but minus several million for good thinking, huh?

Wer sich tatsächlich für das Thema interessiert: Zur Debatte stehen jetzt zum Beispiel die Gesetze, die den Geheimdiensten Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst und Militärischer Abschirmdienst weitreichende Befugnisse etwa zur Abfrage von Konten- und Flugpassagierdaten einräumen. Ohne Verlängerung weiter gültig sind — wie zum Beispiel die Badische Zeitung auflistet — Strafvorschriften gegen ausländische terroristische Vereinigungen (Paragraf 129b) und gegen den Besuch von terroristischen Ausbildungslagern (Paragraf 89a); neue Zuständigkeit des Bundeskriminalamtes für die Abwehr von internationalen Terrorgefahren.

Wer also Kritik an der real existierenden Anti-Terror-Gesetzgebung üben will, hat mehr als genug zu tun. Ich wiederhole es nochmals: ernste Themen verlangen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Fakten. An Polemik besteht weiß Gott kein Mangel.

Die Legende vom allwissenden Netz

Karsten Polke-Majewski hat sich für die „Zeit“ dem Thema  Digitales Erinnern angenommen:

Denn das Netz speichert alles. Keine winzige Information, keine E-Mail, kein noch so peinliches Online-Foto, kein Twitter- oder Facebook-Eintrag, keine Buchungsanfrage beim Reiseanbieter ist jemals dahin. Die digitalen Speicher haben die Gesellschaft ihrer Fähigkeit zum Vergessen beraubt und ihr stattdessen ein umfassendes Gedächtnis verliehen.

Und wenn man es noch 100 Mal aufschreibt: es stimmt nicht. Jedenfalls nicht so ganz. Das Netz vergisst nämlich verdammt viel. Wenn ich meine E-Mails der letzten 10 Jahre lösche, werde ich sie nicht über die magische Cloud zurück bekommen. Sicher: eventuell hat noch der eine oder andere Kommunikationspartner ebenfalls den einen oder anderen E-Mail-Wechsel auf seiner Festplatte. Aber wie sollte ich den von Hunderten Leuten wieder bekommen? Wenn ich meine Bilder von Facebook lösche, wird sie niemand wieder finden. Sie sind einfach nicht peinlich, originell oder schön genug, als dass sie jemand anders gespeichert hätte. Und wenn ich Artikel aus dem Blog lösche, hat sie auch Google spätestens nach ein paar Wochen vergessen. Was übrig bleibt: Schnippsel, die andere zitiert haben und Links, die ins Leere laufen.

Wahr ist: Speichern ist billiger geworden. Verdammt billig. Und deshalb wird viel gespeichert. Verdammt viel.  Wer aber wahllos alles speichert, verschüttet die Informationen besser als im Kölner Stadtarchiv. Ja: Google fördert so manche Archivleiche zutage, aber den Anspruch der Vollständigkeit kann und will Google nicht erfüllen. Der Reiseanbieter wird nach der vorgeschriebenen Speicherfrist meine Buchungsdaten entsorgen, eventuell sind die genauen Daten noch auf irgendeinem Backup-Datenträger zu finden. Aber dort ist er zunächst aus dem Augen, aus dem Sinn.

Ebenfalls wahr ist: Dienste wie Google Mail bieten scheinbar unbegrenzten Platz an, Facebook gar will alle Kommunikationsströme des Lebens abspeichern. Aber heavy user wissen: das sind leere Versprechen. Der Platz ist begrenzt und irgendwann fallen die Daten hinten über den Speicherhorizont.

Wahr ist auch: selbst wenn die Details weg sind, wenn Google nicht mehr genau weiß, welche Mail ich genau wann an wen geschrieben habe — in meinem Adsense-Profil stehen wohl einige Meta-Informationen, an die ich einfach nicht herankomme. Haben mich die Bestellbestätigungen von Amazon als besonders kaufkräftig und kaufwillig geoutet, hat Google sich das vielleicht gemerkt. Bestimmt sogar. Da ist der Internetkonzern wie das menschliche Hirn: wir hören das, was wir hören wollen und wir merken uns das, was uns angeht. Oder vielmehr: das, von dem wir glauben, dass es uns angeht? Weiß Facebook dass ich heterosexuell bin, obwohl ich es nicht ins Profil gestellt habe?? Für die Datenbank-Magier sicher kein Problem. Aber wie will Facebook darauf Gewinn schlagen? Die Anzeigen, die ich bisher auf Facebook gesehen habe, waren jedenfalls ganz und gar nicht verlockend. Vielleicht liegen die Informationen quer verstreut in den Rechenzentren und Facebook hat sich diesen einen indiskreten Fakt schlichtweg nicht bewusst gemacht. Das heißt: keine Verknüpfung erstellt, das Sex-Bit nicht auf Null gesetzt. Oder 1?

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Netz merkt sich verdammt viel. Aber bei weitem nicht alles. Letztendlich sind es doch nur die Menschen, die meist scheinbar wahllos und manchmal ganz gezielt den Informationswust umgraben und mit den Informationen machen, was Menschen mit Informationen so tun.

Twitter als Kommunikations-Überholspur? Oder eine Gated Community?

Viel Häme haben sich die Hauptstadtjournalisten mit der wirklich skurrilen Fragestunde zu den Twitter-Aktivitäten im Bundespresseamt eingehandelt. Wie kann man im Jahr 2011 Twitter nicht kennen? Was sollen die albernen Fragen? Da wird die Regierung mal etwas offener und die Hauptstadtjournalisten fürchten um ihr Herrschaftswissen!

So nachvollziehbar die Reaktion auf die Vorstellung aus dem „Raumschiff Berlin“ ist, nach ein paar Tagen sollte man anfangen Mal etwas darüber nachzudenken. Natürlich ist Hauptstadtjournalismus ein extrem arbeitsteiliges Geschäft. Die Personen, die in der Bundespressekonferenz sitzen, müssen in der Regel nicht mit Twitter arbeiten. In meinen Augen sollten sich Kommunikationsarbeiter mit neuen Medien auseinandersetzen, aber ich will mir da kein abschließendes Urteil erlauben. Vor fünf Jahren wurde ihnen erzählt, sie müssten Second Life lernen. Ein gewisses Misstrauen, eine gewisse Trägheit ist verständlich.

Journalisten als „vierte Gewalt“ haben die Aufgabe, die Regierung zu überwachen. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass die Journalisten die notwendigen Informationen bekommen. Wenn also Reisen von Angela Merkel zuerst über Twitter angekündigt werden, mag das für uns Außenstehende wie eine Petitesse erscheinen – sie sorgt aber dafür, dass komplette Arbeitsprozesse umgelegt werden müssen. Die Journalisten, die im Zweifel am Samstagabend alleine am Schreibtisch sitzen, müssen die Nachrichten aus den verschiedensten Kanälen abgleichen. Gehen relevante Informationen über einen neuen Kommunikationskanal, müssen sie diesen in ihre Arbeitsmittel integrieren. Mit einem Twitter-Account alleine ist es da nicht getan – die Medien müssen auch ständig einen aktuellen Überblick haben welcher Politiker tatsächlich twittert, welche Fake-Accounts unterwegs sind. Noch schlimmer: Sie müssen sich mit ironischen Kommentaren, schlechten Wortwitzen und haufenweise uninformierten Missverständnissen herumschlagen. Und das für ein nicht greifbares Endergebnis: Ich als Leser blättere weiter, wenn ein Zeitungsjournalist Twitter-Anekdoten zum Besten gibt.

Gleichzeitig nutze ich Twitter intensiv und gerne. Grade eben habe ich mit einem Tweet eine Frage an DradioWissen geschickt, die wenige Minuten später auf Sendung beantwortet wurde. Früher hätte ich womöglich eine Hörer-Hotline anrufen müssen und meine Frage wäre vielleicht ans Ende der Sendung gestellt worden, wo sie dann natürlich aus dem Kontext gerissen worden wäre. Ebenfalls kann ich Mal eben einem Spitzenpolitiker einen kleine Frage an den Kopf werfen und bekomme tatsächlich sofort eine Antwort von ihm. Das Zeitalter der neuen Offenheit ist da. Jeder aus dem Volk kann die Regierenden endlich zur Rede stellen. Yay!

Das Problem: nicht jeder kann es. Auf dem Web Content Forum in Köln sagte der General Manager von Welt Online: Das iPad ist noch kein Massenmedium, es ist noch nicht in der U-Bahn, nicht auf dem Spielplatz angekommen. Selbst wenn jeder ein iPad hätte und von dort seine Twitter- und Facebook-Aktivitäten steuern würde – wer würde es für einen direkten Dialog mit „der Politik“ nutzen. Wer aggregiert sich den Reiseplan von Frau Merkel zusammen und lässt das in seine Wahlentscheidungen einfließen? Entsteht über die Kurz-Kurz-Echtzeit-Kommunikation ein wirklicher Dialog?

Vorläufige Diagnose: Wir „Twitter-Kinder“ (so nannte es Julia Seeliger eben auf DradioWissen) sind noch ein ziemlich kleiner Haufen — und ziemlich homogen dazu. Akademiker-Kinder unter sich. Wir repräsentieren das Volk besser als jeder Deutschlandtrend und wissen besser Bescheid als jeder Fachmann. Über alles. Und je nach politischer Meinung und persönlichen Vorlieben bilden wir Blasen, in denen wir nur mit Gleichgesinnten zu tun haben. Ein bisschen Widerspruch mag vorkommen, aber das nur am Rande, als intellektuelle Herausforderung. Wer nicht in unser Schema passt, wird entfollowt. Twitter ist das Äquivalent einer „gated community“, in der sich die Wohlhabenden eines Landes von der normalen Bevölkerung abgrenzen. Doch statt elektrischen Zäunen, Wachmännern und Videoüberwachung benötigen wir nur unsere Kommunikationsfilter. Ist das die Zukunft der Kommunikation?

Nachtrag: Stefan Niggemeier hat für die FAZ bei den Hauptstadtjournalisten nachgefragt:

Sarah Palin ist eine Warnung dafür, wie Politiker, die etwa über Facebook direkt mit den Wählern kommunizieren, sich kritischer Nachfragen durch Journalisten entziehen können. Am vergangenen Mittwoch zeigte sich der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu auf Youtube und beantwortete dort vorher ausgewählte Fragen von Bürgern. Die Presse meint, er tue das auf Kosten klassischer Interviews. „Er versucht die ganze Zeit, uns zu umgehen“, sagt der Sprecher des Journalistenverbandes. „Wir glauben, dass jeder Staatsbedienstete sich Journalisten und ihren Fragen stellen muss.“

Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Beleidigtsein von Journalisten, die ihrem Informationsmonopol nachtrauern, und der berechtigten Sorge, ob Politiker sich ihrer Rechenschaftspflicht entziehen.

Fuck JFK in the head

Ich wundere mich ja immer wieder, wie an sich intelligente Menschen auf Twitter Gerüchte und Behauptungen verbreiten, die an ihrem gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Hauptsache, die Falschmeldung oder die inkorrekte Zusammenfassung eines Sachverhalts passt ins eigene Weltbild oder in den Zeitgeist — und schon setzt die Medienkompetenz aus und die wildesten Geschichten werden weiter verbreitet.

Aber das Phänomen ist keinesfalls neu – Twitter macht es lediglich sichtbarer. Grade höre ich eine Folge des WTF-Podcasts in der US-Satire-Veteran Paul Krassner eine solche Episode beschreibt. Und Wikipedia erspart mir die Mühe, das in eigene Worte zu fassen. Hier steht:

Krassner’s most notorious satire was the article „The Parts That Were Left Out of the Kennedy Book“, which followed the censorship of William Manchester’s book on the Kennedy assassination, The Death of a President. At the climax of the grotesque-genre short-story, Lyndon B. Johnson is described as having sexually penetrated the bullet-hole wound in the throat of JFK’s corpse.[8] According to Elliot Feldman, „Some members of the mainstream press and other Washington political wonks, including Daniel Ellsberg of Pentagon Papers fame, actually believed this incident to be true.“[9] In a 1995 interview for the magazine Adbusters, Krassner commented: „People across the country believed – if only for a moment – that an act of presidential necrophilia had taken place. It worked because Jackie Kennedy had created so much curiosity by censoring the book she authorized – William Manchester’s ‚The Death Of A President‘ – because what I wrote was a metaphorical truth about LBJ’s personality presented in a literary context, and because the imagery was so shocking, it broke through the notion that the war in Vietnam was being conducted by sane men.“[10]

Ein Satiriker beschreibt den US-Präsidenten nicht nur als Nekrophilen, er wählt dafür auch das symboilischste und gleichzeitig — aus heutiger Sicht — unglaubwürdigste Szenario. Doch der Symbolismus, dass der Oberbefehlshaber im Vietnam-Krieg verrückt ist, dass er sich nicht nur am politischen Erbe, sondern buchstäblich am Körper der Lichtgestalt John F. Kennedy vergeht — das schaltete die Zweifel aus.

Medienkompetenz fängt zu Hause an

Am Freitag macht die Parodie einer Antwort der Agentur Jung von Matt an Judith Holofernes die Runde — und ich muss zugeben, dass das Fake so gut gelungen war, dass ich mich fragte, ob er nicht doch echt sei.

Dabei fehlte es nicht an Warnsignalen, bzw. Misstrauensanlässen: Warum sollte die Antwort ausgerechnet an dieser Stelle erscheinen? Wer ist dieser „synthie_und_roma“ überhaupt, der den Text veröffentlichte? Und: Welcher ernstzunehmende Player im deutschen Medienzirkus würde sein Gegenüber so rüde attackieren?

Natürlich würden wir die Aussage: „Ich glaube es hackt“ groß bei Ihnen einbauen, Frau Meier. Ein bisschen Sex darf bei der BILD-Zeitung nicht fehlen. Auch wenn unsere Leser den Sex-Appeal einer weltverbesserischen Neofeministin mit Sendungsbewusstsein wohl nicht ganz erfassen werden. Denn für BILD- Leser haben Frauen nur eine Seite: Seite 1.

Nun hat sich der Autor der Satire geoutet und erklärt ganz richtig:

Die ganze Aktion macht klar: Es gibt auch unter superschlauen Nicht-BILD-Lesern jede Menge leichtgläubige Menschen. Man muss sich nur die Kommentare unter meinem Text ansehen. Sogar lange nachdem der Fake aufgeflogen war, wurde dort teilweise übel geschimpft: auf die BILD, die Werber und überhaupt.

Ein ähnliches Phänomen hatte ich schon hier festgestellt. Aber die Diagnose des ehemaligen Werbers Alf Frommer etwas kurz:

Einige Aspekte kamen zusammen, um das zu ermöglichen. Das Thema war hochaktuell und die Bereitschaft der User neue Informationen darüber weiter zu verbreiten, entsprechend groß. Zudem taugen Boulevard und Werbung bei einer bestimmten Klientel als wunderbares Feindbild. Speziell Werbern traut man wohl wirklich einiges an Arroganz und Überheblichkeit zu. Gerade die sehr erfolgreiche Werbeagentur Jung von Matt hat viele Neider innerhalb und außerhalb der Werbeszene, die sich richtig gefreut hätten, wenn die so einen Fehler gemacht hätten. Nicht umsonst hat kress.de mit großer Schadenfreude darüber berichtet. Sehr beliebt war darüber hinaus der Seitenhieb: „weltverbesserische Neofeministin“. Vielleicht, weil das viele Medienvertreter denken, aber niemals sagen würden. Aber gerade dafür gibt es ja Satire.

Ich mag nun wirklich nicht der liebenswürdigste Mensch sein, aber Neid auf Jung von Matt? Ich will bestimmt nicht durch die Kreativmühle gedreht werden, ich gönne anderen Leuten gerne ihr Gehalt — wer sollte auch sonst die tollen Wohnungen im „Perfekten Dinner“ bei VOX vorführen? Ich kenne schlichtweg niemanden von Jung von Matt — ich wusste spontan nicht einmal, dass sie hinter der BILD-Kampagne stehen. Sie sind nicht auf meinem Radarschirm.

Nicht der Neid machte mich schwankend, es war eher der Tabubruch, der natürlich zum ganz normalen Besteck von Agenturen wie Jung von Matt gehört. Ausgerechnet Willy Brandt für BILD werben zu lassen war für mich so ein Tabubruch, ebenso andere Motive der Kampagne. Die Jung-von-Matt-Satire hätte deshalb in meinen Augen die Chance gehabt, authentisch zu sein – gezielt lanciert, um für Empörung zu sorgen.

In seinem letzten Absatz teilt Frommer nochmal kräftig aus:

Überhaupt sind sich BILD und Holofernes eigentlich viel ähnlicher, als zumindest die Sängerin glaubt: Beide haben – auf ihre Weise – ein Weltbild, dass auf klarer Aus- und Abgrenzung beruht. Und nur weil die Gründe bei Judith Holofernes vielleicht bessere sind, als bei der Springer-Presse, ist Abgrenzung grundsätzlich abzulehnen. Denn das Ergebnis kann man jeden Tag in den Innenstadtbezirken Berlins bewundern: Wohlstands-Ghettos der Dienstleistungsgesellschaft für Leute, die gerne unter sich bleiben und sich gegenseitig versichern, was für gute Menschen sie sind. Und wie intelligent.

Damit zeigt Herr Frommer leider nur eins: er selbst ist auch etwas beschränkt, grenzt sich selber ab gegen die Menschen, die er nicht gut findet.

Aber das per se halte ich nicht für das Problem – diese Wahrnehmungsfilter sind bei uns Menschen eingebaut. Wir werden diese „Abgrenzung“ nicht aus anderen Menschen und erst recht nicht aus uns selbst herausbekommen. Deshalb müssen wir damit reflektiert umgehen und Mechanismen finden, wie wir damit umgehen können.

Dioxin fürs Hirn

Klischees sind geronnene Wahrnehmung.

Man kann sich gut damit durchs Leben schlagen — genau so wie Gammelfleisch und von Dioxin-Eier nicht sofort auf die Gesundheit schlagen. Den meisten fällt es nicht Mal auf, wenn die Soße nur scharf genug gewürzt ist.

Aber will man das?

Wikileaks – Substanz und Inszenierung

Mittlerweile ist es ein mediales Dauerfeuer – Wikileaks hier, Wikileaks da, hier, da, hier, da, hier, da und dort sowieso. Doch leider geht unter dem Aktualitätsdruck das Gefühl dafür verloren, was eine relevante Entwicklung ist und was nur Theaterdonner. Alle Seiten in dem Konflikt inszenieren, was das Zeug hält — doch gleichzeitig geht es auch um höchst wichtige Fragen zur Informationsfreiheit, zur internationalen Politik und auch zum digitalen Zusammenleben.

Ein Beispiel: Julian Assange hat sein Schweizer Bankkonto verloren. Skandal oder Anekdote? Ich meine: letzteres. Wikileaks und Julian Assange haben manchmal einen bemerkenswert hohen Verpeilungsfaktor. Schon mehrmals musste Wikileaks Nachteile in Kauf nehmen, weil sich Assange und seine Mitarbeiter sich nicht um Formalien scherten.

MasterCard, PayPal und VISA sperren Wikileaks die Konten? Sehr relevant. Denn hier geht es um das finanzielle Äquivalent zur Netzneutralität. Dass PayPal dauernd Konten sperrt, gehört zwar seit Jahren zum Alltag — in diesem Fall wird jedoch klar der illegale Charakter von Wikileaks angeführt. Dafür liegt aber nichts weiter vor außer ein paar vagen Behauptungen der US-Regierung. Wenn eine Anklage vorläge, könnten die Dienstleister zumindest ihre Rechtsgutachter prüfen lassen, wie sich die Rechtsvorschriften auf sie als vermeintliche Mitstörer auswirkt. Da die amerikanische Regierung dies jedoch bisher vermieden hat, ist klar: Hier wird mit politischem Druck wird hier ein unbequemer Kritiker behindert – ein Armutszeugnis für jeden Rechtsstaat. Man muss jedoch auch fragen, ob tatsächlich die derzeitige amerikanische Regierung die treibende Kraft ist oder gerade das andere politische Lager.

Wikileaks.org ist down? Absolut irrelevant – den Domainnamen hat Wikileaks entweder mutwillig oder grob fahrlässig selbst riskiert. Theaterdonner, um die Unterstützer zu mobilisieren. Die gerichtliche Auseinandersetzung zur Abschaltung von Wikileaks.org gab es schon Anfang 2008 im Streit mit dem Bankhaus Julius Baer. Ergebnis: Wikileaks bekam den Domainnamen zurück. Auch die Aktion Wikileaks auf über 1000 Servern zu verteilen ist vorrangig Fassade – Backups sind einfach gemacht, Ausweichquartiere schnell gefunden.

Das führte aber zur Debatte deutscher Provider, ob das Spiegeln von Wikileaks-Akten gemäß den AGB erlaubt ist. Dies sollte eigentlich nicht relevant sein, weil die Rechtslage eigentlich relativ klar ist. Hier gilt die gleiche Situation wie bei den Finanzdienstleistern — die Haftung der Provider für vermeintlich illegale Inhalte ist wieder in der politischen Diskussion. Solange nirgendwo ein Referenzfall, eine Anzeige oder gar ein Urteil existiert, können Hosting-Provider nicht zu den Richtern über legal oder illegal gemacht werden. Sie haben aber freilich die Möglichkeit eine eigene Entscheidung zu treffen.

Eine der Frauen, die Assange angezeigt hatte, hat um drei Ecken irgendwie mit bösen Ex-CIA-Extremisten zu tun? Derzeit absolut irrelevant. Diese guilt-by-association-Methode wird gewöhnlich gezückt, wenn man nichts Substantielles in der Hand hat und man den Gegner anschwärzen will. Doch bei jedem politisch aktiven Menschen kann man solche Verbindungen aufbauen, wenn man böswillig genug sucht.

Ein britisches Gericht lehnt Kautionszahlungen für Assange ab? Spannend im Moment, aber substanziell absolut irrelevant. Denn der Promi-Auflauf zur Unterstützung von Assange machte eine Kaution eigentlich unmöglich: Die ach so großzügigen Spender riskierten ja nicht einmal die Einschränkung ihres Lebensstils, wenn die Kaution denn verfallen wäre. Wichtig ist vor allem eins: das britische Gericht muss zügig entscheiden, ob die Vorwürfe, die auch von zwei schwedischen Gerichts-Instanzen validiert werden, für eine Auslieferung reichen. Der Prozess um die Auslieferung des „UFO-Hackers“ Gary McKinnon zeigt die vielen Fallstricke in solchen Verfahren. Wichtiger ist hingegen wie zügig die Auslieferung läuft. Wenn Assange seinen Prozess in Schweden hinter sich gebracht hat, bevor die US-Staatsanwälte eine Anklage formuliert haben, ist das Verfahren in erster Linie sein persönliches Problem.

Die australische Regierung prüft, ob man Assange den Prozess machen kann? Auf den ersten Blick Theaterdonner, auf den zweiten Blick aber durchaus im Interesse von Assange, wenn er denn je in sein Geburtsland zurückkehren will. Daniel Elsberg, der die pentagon papers veröffentlicht hatte, stellte sich damals dem Prozess in den USA und konnte auch nur so langfristig die Gesetzgebung beeinflussen.

Die Untiefen des schwedischen Sexualrechts? Spannend für die gesellschaftliche Debatte, nicht wirklich für Wikileaks. Wenn ein Mann mit einer schlafenden(!) Frau, die er kaum kennt, gegen ihren erklärten Willen ungeschützten Geschlechtsverkehr beginnt, kann (und sollte) er in allen westlichen Ländern Ärger bekommen. Ob es denn tatsächlich so war, müssen aber nun Richter entscheiden.

Mastercard.com ist down? Auf den ersten Blick eine weitere Aktion des niemals endenden shitstorms, ohne den sich netizens wohl nicht mehr zu einer Teilhabe entscheiden können. Man attackiert ein paar Stunden MasterCard und sonnt sich im vermeintlichen Erfolg. Doch: das haben die Leute wahrscheinlich auch gedacht, die Wikileaks.org seit zwei Wochen massiv attackieren. Statt dem Cyber-War der Nationalstaaten könnte es schon längst um einen digitalen Bürgerkrieg der Onliner gehen, die mit 4Chan und Co die digitale Lynchjustiz zum Spiel erhoben haben und nun als Machtmittel entdeckt haben.

Ach ja — eine relevante Sache bekommt zur Zeit relativ wenig Aufmerksamkeit: die Inhalte, die auf Wikileaks veröffentlicht wurden.