Ich guck zu viele amerikanische Comedy-Videos. Wenn ihr jedoch auch mehr davon guckt, fällt es nicht mehr so auf.
Das heiße Thema diese Woche waren natürlich der Streit Donald Trumps mit protestierenden Athleten. Hier war der Late-Night-Außenseiter Jim Jeffries der etablierten Konkurrenz eine Knielänge voraus. That just does prove their point, doesn’t it?
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The Important
Angesichts der medialen Glaubwürdigkeitskrise haben es viele Comedians übernommen, lange Erklärstücke zu senden. Sehr schön diese Woche war zum Beispiel — wie so oft — John Oliver mit seinem Stück über Corporate Consolidation, indem der er sich auch sehr explizit über seine künftige Konzernmutter auslässt.
Mindestens ebenso wichtig und nicht mal halb so lange ist Samantha Bee mit ihrem Stück über die Federalist Society, die derzeit quasi ohne Mitwirkung des Weißen Hauses Bundesrichter in Amt und Würden bringt.
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Manchmal mag man vergessen, dass Comedy ja in erster Linie zum Lachen da ist und nicht nur ein alternatives Nachrichtenformat. Welcher Komiker kann schon an einem solchen Satz vorbeigehen? „The president went to bed, embarrassed…. and pissed.“ Trevor Noah kann es nicht.
Noch alberner ist aber Conan O’Brien mit einem ganzen Feuerwerk an Masturbationswitzen. Und er erwähnt nicht mal Anthony Weiner.
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Neuzugang diese Woche ist Jordan Klepper mit seiner eigenen Show: The Opposition. Darin macht er den Colbert und spielt einen Alt-Right-Blowhard, den er teilweise schon bei Jon Stewart zum Besten gegeben hatte. Noch ist das etwas holprig, aber er hat durchaus Potenzial. Während sich die Kollegen ganz auf den gescheiterten Obamacare-Repeal stürzen, spricht er über den Silent Repeal.
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Neu ist auch Jerry Seinfelds Netflix Special, indem er beweist, dass er ein verdammt privilegiertes, aber langweiliges Leben führt und sehr charmant darüber erzählen kann. A Show about nothing — und was ist daran schon so schlimm? Dämlich: Sein Witz „Jeder, der Präsident werden will, ist ein Psychopath“. Der ist nicht nur uralt, sondern geradewegs aus der Zeit gefallen und ein unnötiger Hinweis, dass Jerry um Gottes Willen nicht „politisch“ sein will. Als ob das zu vermeiden wäre.
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The Ugly
Wie schon im April befürchtet, tritt so langsam ein lähmender Effekt ein. Comedians aller Kategorien sprechen jede Woche über Trump und in gewisser Weise langweilt es sie zu Tode und zermürbt sie zugleich. Da ist es doch nur verständlich, wenn man mal einen Kontrapunkt machen will. So macht Trevor Noah einen Witz daraus, dass er Trump wegen der Hurrican-Hilfe in Puerto Rico verteidigt. Dabei schluckt er nur das Narrativ, dass posiitives Regierungshandeln ohne persönliche Intervention des Präsidenten gar nicht denkbar ist.
Richtig negativ sind mir derzeit die Häufung von Witzen aufgefallen, die Hillary Clinton als Alkoholikerin porträtieren. Die Überlegung mag sein: Wenn man das Publikum aufstehen lässt, um Trump auszubuhen, muss es doch auch erlaubt sein, die Konkurrenz auch ab und zu mal abzuwatschen. Sicher ist es das — aber muss man dafür ein Alt-Right-Meme einsetzen? Und by the way: Die Tiffany-Witze sind mittlerweile auch alle mehr als abgestanden.
https://youtu.be/WoJYSX0TIWU?t=1m26s
The Meta
PS: Sehr sehenswert: Jerry Seinfeld und Stephen Colbert sprechen über Bill Cosby, der mit seinem Vorbild so viele Comedians inspiriert hatte, sich wegen aber des reihenhaften Missbrauchs von Frauen zum Pariah wurde. Kann man nun noch über seine alten Witze lachen, so wie man es damals tat? Jeder US-Comedian musste die Debatte in den vergangenen drei Jahren mit sich führen. Seinfeld meint erst, man könne beide Seiten von Cosby trennen, entscheidet sich dann aber um.
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Did you hear this? I love this story. Oh my goodness.
Zum Osterfest im Weißen Haus kam ein Gast, der nur einmal pro Jahr kommt. Es war *trommelwirbel* Melania Trump!
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Kein Witz: Diese Pointe habe ich diese Woche in gleich drei verschiedenen Comedy-Shows gehört. Dass Melania ihren Mann anstupsen musste, damit der zur Nationalhymne Haltung annahm — das kam in jeder Show. Und das zeigt uns: Comedy in Zeiten von Trump hat ein Problem.
Ich weiß: Ich schwimme hier gegen den Strom. Alle Welt verehrt grade die heilige Göttin Comedy, die uns die Trumpiaden erträglich macht. Und doch: Was da allabendlich über die Bildschirme flimmert, mag im Einzelnen furchtbar komisch sein – zusammengenommen ist es jedoch sehr deprimierend. Ich genieße zwar, wie Stephen, Seth, Trevor, Jimmy und Conan Tag für Tag, Samantha und John Woche für Woche Donald Trump durch den Kakao ziehen. Doch tolle Comedy ist es nicht. Und die Wahrheit(TM) erst recht nicht.
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Comedians arbeiten sich an Widersprüchen und Stereotypen ab — und die Regierung Trump überschwemmt sie förmlich damit. Es ist wie eine DDOS-Attacke auf Comedy. Zu Beginn seiner aktuellen Staffel erklärte John Oliver noch optimistisch, dass sich nicht vorrangig mit Trump, sondern lieber mit den richtigen und wichtigen Themen beschäftigen wolle. Er hatte keine Chance. In den fast 100 Tagen seit Amtsübernahme haben wir nicht einen Tag erlebt, wo sich das Weiße Haus nicht lächerlicher machte, als es alle Comedians zusammen vermochten. Sean Spicer macht Hitler-Vergleiche, Donald Trump lässt seine Haltung zu China in zehn Minuten von Xi Jinping umdrehen. Und dann das Bild von Sarah Palin, Kid Rock und Ted Nugent im Oval Office. Wer sein Publikum amüsieren will, verbringt große Teile seiner Sendezeit damit, die Geschehnisse des Tages mit einem hämischen Tonfall nachzuerzählen statt sie zu reflektieren.
Der Spalter der Nation
Würde es Trump wirklich stören, dass die New Yorker Comedy-Shows über ihn lachen — er müsste sich komplett neu erfinden. Er tut es nicht, weil er das nicht wirklich kann. Aber dazu kommt: Das Gelächter ist eigentlich ganz in seinem politischen Interesse. Sein Erfolg beruht nämlich nicht darauf, dass er die Mehrheit der Bevölkerung überzeugen könnte. Sondern darauf, dass eine enorm große Minderheit im Lande die vermeintliche liberale Elite zum Kotzen findet. Und in dieses Narrativ passt es prima, wenn sich auch der letzte drittklassige Komiker einen Trump-Akzent aufsetzt und meint, sich aufs moralisch hohe Ross setzen zu können. Und wenn sich Komiker aufs hohe Ross setzen, sieht das in der Regel nicht wesentlich besser aus als Ted Nugent im Oval Office.
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Zwar haben die Parodien in Sendungen wie Saturday Night Life sicher dazu beigetragen, dass das Gewinner-Image Trumps in breiten Bevölkerungsschichten angegriffen wurde. Doch Trevor Noah sagte kürzlich in einem Interview mit dem Magazin The New Yorker, dass Comedy in solchen Zeiten einen negativen, anti-aufklärerischen Aspekt haben könnte. Denn wenn die Leute ein Phänomen verlachen, dann ist die Motivation gering, dagegen auch etwas zu tun.
Die Nachrichten von vorgestern
Und dennoch arbeitet sich Trevor Noah Abend für Abend an genau den gleichen Lächerlichkeiten ab wie zuvor schon seine Kollegen. Seine Grafik-Abteilung packt dazu einige lustige Film-Plakate und dann kommt ein mehr oder weniger lächerliches Korrespondenten-Stück. Ein paar Minuten pro Woche wird ein ernstes Thema wie die Trinkwasser-Krise präsentiert. Aber wer die Medien auch nur flüchtig verfolgt, kennt die präsentierten Stories längst. Einen Impuls zum Aktivwerden bietet die Sendung allenfalls, wenn sie dem Publikum einen hämischen Hashtag vorschlägt.
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The most cliché Trump jokes — his orange skin, emphatic hand gestures, and tween-like reflexes on social media — have been hashed and rehashed, hashtagged and retweeted. In fact, many Trump jokes just start with commenting on something he’s already tweeted. It’s an easy way to fulfill our quasi-contractual obligation as comedians to roast the powerful.
Folge dieser Klischeeparade sei eine Normalisierung. Und das ist der Stand der Comedy heute. Einige der Klischees, die immer wieder auftreten:
Trumps Haar- und Hautfarbe
Putin persönlich hat die Wahl gehackt.
Donald Trump will Sex mit seiner Tochter haben.
Die Trump-Söhne sind dämlich, seine Tochter Tiffany ein Versager.
Grab them by the pussy
Melania ist ein Trophy Wife
President Steve Bannon
Donald Trump liest nicht.
Donald Trump hat keine Ahnung.
Donald Trump spielt viel, viel Golf.
….
Gerade die Witz über Melania schlagen mir inzwischen übel auf. Die nicht so subtilen Andeutungen, dass die Frau des Präsidenten eigentlich eine Prostituierte ist, haben längst auch die super-sympathischen Comedians wie Seth Meyers und Jimmy Fallon in ihrem Repertoire. Abwechselnd wird sie als geldgeiles Trophy Wive oder als Geisel eines Psychopathen karikiert, dazu als strunzdämliche Frau, die so ziemlich das Gegenteil von Michelle Obama verkörpert. Der letzte Punkt mag stimmen, aber in der Masse sind die Witze bei einem Maß angelangt, das wir bei einer uns sympathischeren Frau als untolerierbar, gar als menschenverachtend empfinden würden.
Comedy als Schlammcatchen
Was hier geschieht, kann man als „mudding the water“ bezeichnen. Dieses Schlagwort wird in Zusammenhang mit Trump immer wieder gebraucht. Es bedeutet, dass Trump weite Teile der Bevölkerung nicht überzeugt, dass er die Wahrheit sagt. Er überzeugt sie aber damit, dass auch alle andere Politiker lügen. Dies macht es Leuten, die tatsächlich die Wahrheit sagen wollen, unheimlich schwer gehört zu werden. Zum einen ist die Wahrheit selten so sexy wie eine gerissene Lüge. Zum anderen: Warum sollte man ihm oder ihr glauben? In einer gesellschaftlichen Debatte, die im Wesentlichen nur noch die Lager „Pro Trump“ und „Anti Trump“ kennt, kann man den vermeintlichen Gegner schnell ablehnen, bevor er auch nur ein Wort von Belang gesagt hat.
Das gleiche geschieht in der Comedy: Autoren und Publikum werden gerade auf die Flachwitze festgelegt. Wer nicht annähernd so lächerlich wie Donald Trump ist, bekommt auch nicht annähernd so viel Sendezeit. Und die Wahl von 2016 hat eins gezeigt: Sendezeit entscheidet Wahlen.
Falls sich das Niveau der Debatte wieder heben sollte, bleiben die Comedy-Shows erst einmal außen vor. Denn sobald sich ein Herausforderer positionieren sollte, werden die ersten Fragen sein: Sieht seine oder ihre Frisur nicht irgendwie lächerlich aus? Hat der Ehepartner etwas Dämliches gesagt? Findet sich im großen Interviewarchiv aus den letzten 20 Jahren nicht der eine Satz, der einen Kandidaten vom Start an lächerlich machen und damit disqualifizieren kann? Comedy kann Leute aus der Schockstarre befreien. Sie kann jedoch auch Veränderung unsagbar schwer machen.
Der heilige Jon
Die Vorstellung, dass Comedy als alternatives, womöglich sogar besseres Mittel zur Nachrichtenvermittlung dienen könnte, verdanken wir wohl John Stewart. Der hatte die „Daily Show“ von einer lächerlichen Newsparodie in der Amtszeit von George W. Bush zu einem Medium gemacht, das an der politischen Agenda mitschrieb. Was Stewart in seiner Sendung durch den Kakao zog, war am Tag darauf Gesprächsthema. Selbst wenn die Show auch zu besten Zeiten nur wenige Millionen Zuschauer hatte, die Meinungsmacher hörten alle zu.
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Doch Stewart hatte komplett andere Rahmenbedingungen. Er war quasi der einzige auf weiter Flur, der noch Witze über Politik machte und dabei sein eigenes Wertesystem auf die Comedy übertrug. Der sich über Politiker mokierte, aber die Politik nicht aufgab. Er lud Autoren und Politiker in seine Sendung, die erzählen konnten, wie es besser geht. Und er lud konservative Autoren in seine Sendung ein, um sie herauszufordern. Diesen Luxus haben heutige Comedians nicht mehr. Statt dicker Bücher zählen erst Mal nur die 140-Zeichen-Rants von Trump. Und es wird viel Arbeit kosten, das wieder zu ändern.
Ich bewundere insbesondere die Bemühungen von Samantha Bee und John Oliver, in ihrer Comedy mehr als nur den schnellen Witz zu ergründen, auch Stephen Colbert und Seth Meyers tun, was sie können. Im derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Klima, sind sie jedoch Getriebene. Aber auch sie stellen sie nicht so sehr den Status in Frage, als dass sie die Welt sehr bestimmt in Gut und Böse aufteilen. Statt eine gesellschaftliche Debatte anzutreiben, wird das Ergebnis gleich als absolut vorausgesetzt.
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tl;dr: Comedy über Trump ist zwar lustig, aber im Endeffekt eher lähmend. Wer das Niveau der Debatte steigern will, muss auch das Niveau der Comedy wieder anheben.
Ich könnte 16000 Zeichen schreiben über die Verwerflichkeit, die gesellschaftliche und politische Dimension des News-of-the-world-Skandal, Konkurrenzkampf, den erbarmungslosen News-Cycle, Leser, die sich jeden Morgan am Kiosk Schmutz kaufen und sich in die Augen schmieren, die Verderbtheit des Menschen allgemeinen und des Journalisten im Speziellen — aber ich mache es nicht. Ich embedde.
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Ach ja: es gibt neben Hugh Grant noch einen Bösewichterheld.
When the news of the paper’s closure came, there was a collective gasp and shouts of „no“ before relative silence descended and Brooks continued. „The Guardian newspaper were out to get us, and they got us,“ she said in what was, in the context of what observers described as a somewhat halting and stumbling speech, a rare oratorical flourish.
Die Reaktion auf das Attentat auf die demokratische US-Abgeordnete Gabrielle Giffords warvorhersehbar: das aufgestachelte politische Klima hat den Täter zu seiner Tat getrieben. Und wer hat das Klima so aufgestachelt?
Die hasserfüllte politische Rhetorik der rechten Tea Party und insbesondere Alaskas ehemalige Gouverneurin Sarah Palin seien schuld an einer Atmosphäre, in der verwirrte Menschen wie der verhaftete Schütze Jared L. Loughner zu den Waffen greifen.
Bernd Pickert nennt das in der taz einen „billigen Reflex“, obwohl es Sarah Palin sehr einfach gemacht hat diesen Reflex auszulösen:
Ja, Sarah Palin hat auf ihrer Facebook-Seite eine Grafik veröffentlicht, in der von bestimmten Demokraten gehaltene Wahlkreise mit einem Fadenkreuz zu sehen sind, so auch der von Gabrielle Griffords. Ja, sie hat die republikanischen Abgeordneten in der Debatte um Obamas Gesundheitsreform aufgefordert: „Nicht zurückweichen, nachladen!“
Ein PR-Albtraum erster Güte. Nicht nur ein erschossener Bundesrichter, eine Astronautengattin, ein 9-jähriges Mädchen, das obendrein am 9. 11. September 20102001 geboten worden war. Wer will schon mit diesen Opfern in Verbindung gebracht werden?
Die spannende Frage war also: welchen Spin versucht die maßlose Populistin um die populistischen Angriffe gegen sich selbst abzuwehren? Die New York Times gibt Einblick:
As the nation reacted to the shooting of Representative Gabrielle Giffords and 19 others outside a Tucson supermarket this weekend, former Gov. Sarah Palin of Alaska and Glenn Beck, the conservative radio host, took to e-mail on Sunday to have a conversation of their own.
“I hate violence,” Ms. Palin wrote, according to Mr. Beck, who read what he said were excerpts of their e-mail exchange on his radio show on Monday. “I hate war.”
Die Frau, die das Hobby Großwildjagd aus dem Hubschrauber als Imagekampagne benutzt hat, die immer wieder Krieg gegen dieses Problem oder die Todesstrafe gegen jenen Menschen fordert, ist in Wahrheit ein friedliebender Engel, der halt nicht in Frieden leben kann, weil es dem bösen Nachbarn (also: Russland?) nicht gefällt.
Aber auch Glenn Beck, der in seiner Sendung eine moderne Version der jüdischen Weltverschwörung erstehen lässt, der mit Hitler- und Stalin-Vergleichen um sich wirft, sucht Absolution in dem E-Mail-Wechsel unter Gleichgesinnten:
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„new tone“ die Empörung über die Gewaltrhetorik übertriebenes Gutmenschentum sei, dass es ganz normal sei, den politischen Gegner nicht nur zu rhetorischen Zielscheiben zu machen.
Lange Rede, kurzer Sinn: die aufgeheizte Debatte, die jedes Maß verloren hat, mag oder mag nicht zu den Morden beigetragen haben. Zu einer Selbstreflexion oder gar Umkehr scheint das tragische Ereignis nicht geführt zu haben.
P.S.: Jon Stewart bringt es Mal wieder auf den Punkt:
It would be really nice if the ramblings of crazy people did’nt in any way resemble how we actually talk to each other on TV.
Neben den „Bush tax cuts“ gehört derzeit ein Gesetz zur Unterstützung von Einsatzkräften, die im Einsatz rund um die Attacken vom 11. September 2001 ihre Gesundheit oder ihr Leben verloren zu den Haupt-Streitpunkten der US-Politik. Die Republikaner haben mit ihrer neu gewonnenen Kongress-Mehrheit die Blockade aller demokratischen Gesetzesvorhaben angekündigt. Die Demokraten beschimpfen sie, weil sie dadurch die Hilfen für Helden von 9/11 verhindern. Helden sind sehr wichtig für die USA — wie sonst sollte man knapp 1,5 Millionen aktiver Streitkräfte motivieren und rechtfertigen?
Nun hat Jon Stewart zum publizistischen Gegenschlag ausgeholt. Er sagt: 9/11 gehört nicht mehr der Republikanischen Partei. Und das auf eine ungewöhnlich deutliche Art:
Nachdem data-epi-spacing Jon data-epi-spacing Stewart data-epi-spacing unter data-epi-spacing anderem data-epi-spacing den data-epi-spacing Medien data-epi-spacing am data-epi-spacing Wochenende data-epi-spacing so data-epi-spacing phänomenal data-epi-spacing die data-epi-spacing Leviten data-epi-spacing gelesen data-epi-spacing hat, data-epi-spacing fühlen data-epi-spacing sich data-epi-spacing einige data-epi-spacing Medienvertreter data-epi-spacing zu data-epi-spacing Unrecht data-epi-spacing angegriffen.
So data-epi-spacing instead data-epi-spacing the data-epi-spacing host data-epi-spacing of data-epi-spacing “The data-epi-spacing Daily data-epi-spacing Show” data-epi-spacing took data-epi-spacing steady data-epi-spacing aim data-epi-spacing on data-epi-spacing the data-epi-spacing one data-epi-spacing American data-epi-spacing institution data-epi-spacing that data-epi-spacing everyone data-epi-spacing can data-epi-spacing agree data-epi-spacing to data-epi-spacing hate: data-epi-spacing The data-epi-spacing Media. data-epi-spacing Within data-epi-spacing the data-epi-spacing first data-epi-spacing minute data-epi-spacing of data-epi-spacing his data-epi-spacing deft, data-epi-spacing very data-epi-spacing articulate data-epi-spacing stump data-epi-spacing speech data-epi-spacing at data-epi-spacing the data-epi-spacing end data-epi-spacing of data-epi-spacing the data-epi-spacing rally, data-epi-spacing Mr. data-epi-spacing Stewart data-epi-spacing turned data-epi-spacing his data-epi-spacing gun data-epi-spacing sights data-epi-spacing on data-epi-spacing the, data-epi-spacing um, data-epi-spacing fake data-epi-spacing news, data-epi-spacing which data-epi-spacing he data-epi-spacing called, data-epi-spacing “the data-epi-spacing country’s data-epi-spacing 24-hour data-epi-spacing political data-epi-spacing pundit data-epi-spacing perpetual data-epi-spacing panic data-epi-spacing conflictinator,” data-epi-spacing which, data-epi-spacing he data-epi-spacing added, data-epi-spacing “did data-epi-spacing not data-epi-spacing cause data-epi-spacing our data-epi-spacing problems, data-epi-spacing but data-epi-spacing its data-epi-spacing existence data-epi-spacing makes data-epi-spacing solving data-epi-spacing them data-epi-spacing that data-epi-spacing much data-epi-spacing harder.”
Dem data-epi-spacing mag data-epi-spacing sich data-epi-spacing Carr data-epi-spacing nicht data-epi-spacing ganz data-epi-spacing verschließen data-epi-spacing — data-epi-spacing er data-epi-spacing sieht data-epi-spacing die data-epi-spacing Prioritäten data-epi-spacing aber data-epi-spacing falsch data-epi-spacing gesetzt. data-epi-spacing Schließlich data-epi-spacing haben data-epi-spacing Medien data-epi-spacing doch data-epi-spacing nur data-epi-spacing einen data-epi-spacing so data-epi-spacing beschränkten data-epi-spacing Einfluss:
But data-epi-spacing here’s data-epi-spacing the data-epi-spacing problem: data-epi-spacing Most data-epi-spacing Americans data-epi-spacing don’t data-epi-spacing watch data-epi-spacing or data-epi-spacing pay data-epi-spacing attention data-epi-spacing to data-epi-spacing cable data-epi-spacing television. data-epi-spacing In data-epi-spacing even data-epi-spacing a data-epi-spacing good data-epi-spacing news data-epi-spacing night, data-epi-spacing about data-epi-spacing five data-epi-spacing million data-epi-spacing people data-epi-spacing take data-epi-spacing a data-epi-spacing seat data-epi-spacing on data-epi-spacing the data-epi-spacing cable data-epi-spacing wars, data-epi-spacing which data-epi-spacing is data-epi-spacing less data-epi-spacing than data-epi-spacing 2 data-epi-spacing percent data-epi-spacing of data-epi-spacing all data-epi-spacing Americans. data-epi-spacing People data-epi-spacing are data-epi-spacing scared data-epi-spacing of data-epi-spacing what data-epi-spacing they data-epi-spacing see data-epi-spacing in data-epi-spacing their data-epi-spacing pay data-epi-spacing envelopes data-epi-spacing and data-epi-spacing neighborhoods, data-epi-spacing not data-epi-spacing because data-epi-spacing of data-epi-spacing what data-epi-spacing Keith data-epi-spacing Olbermann data-epi-spacing said data-epi-spacing last data-epi-spacing night data-epi-spacing or data-epi-spacing how data-epi-spacing Bill data-epi-spacing O’Reilly data-epi-spacing came data-epi-spacing back data-epi-spacing at data-epi-spacing him. data-epi-spacing
Warum data-epi-spacing also data-epi-spacing hat data-epi-spacing Jon data-epi-spacing Stewart data-epi-spacing die data-epi-spacing Medien data-epi-spacing attackiert? data-epi-spacing Sie data-epi-spacing sind data-epi-spacing – data-epi-spacing so data-epi-spacing argumentiert data-epi-spacing Carr data-epi-spacing – data-epi-spacing willkommene data-epi-spacing Sündenböcke data-epi-spacing für data-epi-spacing eine data-epi-spacing Realität, data-epi-spacing die data-epi-spacing den data-epi-spacing Menschen data-epi-spacing nicht data-epi-spacing gefällt. data-epi-spacing In data-epi-spacing dem data-epi-spacing Jon data-epi-spacing Stewart data-epi-spacing die data-epi-spacing pundits data-epi-spacing beschimpfte, data-epi-spacing musste data-epi-spacing er data-epi-spacing nichts data-epi-spacing über data-epi-spacing Arbeitslosigkeit, data-epi-spacing Staatsschulden data-epi-spacing und data-epi-spacing Kriegen data-epi-spacing sagen. data-epi-spacing
His data-epi-spacing barrage data-epi-spacing against data-epi-spacing the data-epi-spacing news data-epi-spacing media data-epi-spacing Saturday data-epi-spacing stemmed data-epi-spacing from data-epi-spacing the data-epi-spacing fact data-epi-spacing that, data-epi-spacing on data-epi-spacing this data-epi-spacing day, data-epi-spacing attacking data-epi-spacing the data-epi-spacing message data-epi-spacing would data-epi-spacing have data-epi-spacing been data-epi-spacing bad data-epi-spacing manners, data-epi-spacing so data-epi-spacing he data-epi-spacing stuck data-epi-spacing with data-epi-spacing the data-epi-spacing messengers.
The data-epi-spacing media data-epi-spacing does data-epi-spacing not data-epi-spacing have data-epi-spacing the data-epi-spacing power data-epi-spacing to data-epi-spacing convince data-epi-spacing liberals data-epi-spacing or data-epi-spacing conservatives data-epi-spacing that data-epi-spacing their data-epi-spacing position data-epi-spacing is data-epi-spacing incorrect. data-epi-spacing The data-epi-spacing media data-epi-spacing does data-epi-spacing have data-epi-spacing the data-epi-spacing power data-epi-spacing to data-epi-spacing do data-epi-spacing this: data-epi-spacing draw data-epi-spacing a data-epi-spacing box, data-epi-spacing and data-epi-spacing say, data-epi-spacing „This data-epi-spacing box data-epi-spacing represents data-epi-spacing the data-epi-spacing boundaries data-epi-spacing of data-epi-spacing acceptable data-epi-spacing opinions.“ data-epi-spacing The data-epi-spacing boundaries data-epi-spacing of data-epi-spacing this data-epi-spacing box data-epi-spacing are data-epi-spacing arrived data-epi-spacing at data-epi-spacing by data-epi-spacing sampling data-epi-spacing a data-epi-spacing small data-epi-spacing range data-epi-spacing of data-epi-spacing politically data-epi-spacing acceptable data-epi-spacing pundits—say, data-epi-spacing from data-epi-spacing Arianna data-epi-spacing Huffington data-epi-spacing to data-epi-spacing Charles data-epi-spacing Krauthammer—and data-epi-spacing declaring data-epi-spacing them data-epi-spacing to data-epi-spacing represent data-epi-spacing the data-epi-spacing absolute data-epi-spacing extremes data-epi-spacing of data-epi-spacing rationality. data-epi-spacing Any data-epi-spacing opinions data-epi-spacing that data-epi-spacing fall data-epi-spacing outside data-epi-spacing of data-epi-spacing this data-epi-spacing box data-epi-spacing are data-epi-spacing dismissed data-epi-spacing as data-epi-spacing lunacy, data-epi-spacing and data-epi-spacing may data-epi-spacing be data-epi-spacing freely data-epi-spacing ignored.
Nicht data-epi-spacing Schreihälse data-epi-spacing wie data-epi-spacing Glenn data-epi-spacing Beck data-epi-spacing oder data-epi-spacing Keith data-epi-spacing Olbermann data-epi-spacing seien data-epi-spacing die data-epi-spacing Wurzel data-epi-spacing des data-epi-spacing Übels, data-epi-spacing sondern data-epi-spacing Journalisten, data-epi-spacing die data-epi-spacing Wischi-waschi-Standpunkte data-epi-spacing vertreten, data-epi-spacing um data-epi-spacing nicht data-epi-spacing aus data-epi-spacing dem data-epi-spacing Rahmen data-epi-spacing zu data-epi-spacing fallen. data-epi-spacing Der data-epi-spacing Konsens data-epi-spacing — data-epi-spacing wie data-epi-spacing auch data-epi-spacing anderswo data-epi-spacing — data-epi-spacing sei data-epi-spacing Gift. data-epi-spacing
Hier data-epi-spacing klicken, data-epi-spacing um data-epi-spacing den data-epi-spacing Inhalt data-epi-spacing von data-epi-spacing Twitter data-epi-spacing anzuzeigen. Erfahre data-epi-spacing mehr data-epi-spacing in data-epi-spacing der data-epi-spacing Datenschutzerklärung data-epi-spacing von data-epi-spacing Twitter.
P.S.: data-epi-spacing Olbermann data-epi-spacing will data-epi-spacing nun data-epi-spacing zumindest data-epi-spacing nicht data-epi-spacing mehr data-epi-spacing regelmäßig data-epi-spacing die data-epi-spacing „worst data-epi-spacing persons data-epi-spacing of data-epi-spacing the data-epi-spacing world“ data-epi-spacing küren data-epi-spacing — data-epi-spacing und data-epi-spacing Jon data-epi-spacing Stewarts data-epi-spacing Rede data-epi-spacing wurde data-epi-spacing autotuned:
I can only tell you my intentions. This was not a rally to ridicule people of faith or people of activism or to look down our noses at the heartland or passionate argument or to suggest that times are not difficult and that we have nothing to fear. They are and we do. But we live now in hard times, not end times. And we can have animous and not be enemies.
But unfortunately one of our main tools in delineating the two broke. The country’s 24 hour political pundit perpetual panic conflinctinator did not cause our problems but it’s existence makes solving them that much harder. The press can hold it’s magnifying glass up to our problems bringing them into focus, illuminating issues heretofore unseen or they can use that magnifying glass to light ants on fire and then perhaps host a week of shows on the sudden, unexpected dangerous flaming ant epidemic.
If we amplify everything we hear nothing. There are terrorists and racists and stalinists and theocrats. But those are titles that must be earned. You must have a resume. Not being able to distinguish between real racists and Tea Partiers or real bigots and Juan Williams and Rick Sanchez is an insult — not only to those people but to the racists themselves who have put in the exhausting effort it takes to hate. Just as the inability to distinguish terrorists from Muslims makes us less safe not more. The press is our immune system. If we overreact to everything we actually get sicker and perhaps eczema.
And yet with that being said I feel good — strangely, calmly good. Because the image of Americans that is reflected back to us by our political and media process is false. It is us through a fun house mirror and not the good kind that makes you look slim in the waist and maybe taller, but the kind where you have a giant forehead and an ass shaped like a month old pumpkin and one eyeball.
So — why would we work together? Why would you reach across the aisle to a pumpkin-assed forehead eyeball monster? If the picture of us were true of course our inability to solve problems would actually be quite sane and reasonable. Why would you work with Marxists actively subverting our constitution or racists and homophobes, who see no ones humanity but their own? We hear every damn day about how fragile our country is—on the brink of catastrophe—torn by polarizing hate and how it’s a shame that we can’t work together to get things done, but the truth is we do. We work together to get things done every damn day!
The only place we don’t is here or on cable TV. But Americans don’t live here or on cable TV. Where we live our values and principles form the foundation that sustains us while we get things done not the barriers that prevent us from getting things done. Most Americans don’t live their lives solely as Democrats, Republicans, Liberals or Conservatives. Americans live their lives more as people that are just a little bit late for something they have to do—often something that they do not want to do — but they do it. Impossible things every day that are only made possible by the little reasonable compromises that we all make.
Look on the screen this is where we are this is who we are. (points to the Jumbotron screen which show traffic merging into a tunnel. These cars—that’s a schoolteacher, who probably thinks his taxes are too high. He’s going to work. There’s another car — a woman with two small kids who can’t really think about anything else right now. There’s another car swinging I don’t even know if you can see it—the lady’s in the NRA. She loves Oprah. There’s another car—an investment banker, gay, also likes Oprah. Another car’s a Latino carpenter. Another car a fundamentalist vacuum salesman. Atheist obstetrician. Mormon Jay-Z fan. But this is us.
Everyone in the cars in D.C. is filled with individuals with strong believe and principles they hold dear. Often principles and believes in direct opposite to their fellow travellers. And yet this million cars have to find a way to squeeze one bye one in a mile long 30 foot wide tunnel, carved underneath a mighty river. Carved By people by the way who had their differences. And they do it. Concession by concession. You go, then I’ll go. You go, then I’ll go. Oh, is that an NRA sticker on your car? Is that an Obama sticker on your car? But thats OK. You go, then I’ll go.
And sure — at some point there will be a selfish jerk who zips up the shoulder and cuts in at the last minute, but that individual is rare and he is scorned and not hired as an analyst. Because we know instinctively as a people that if we are to get through the darkness and back into the light we have to work together and the truth is, there will always be darkness. And sometimes the light at the end of the tunnel isn’t the promised land. Sometimes it’s just New Jersey. But we do it anyway, together. If you want to know why I’m here and want I want from you I can only assure you this: you have already given it to me. You’re presence was, what I wanted.
Sanity will always be and has always been in the eye of the beholder. To see you here today and the kind of people that you are has restored mine. Thank you.
Jon Stewarts Daily Show kommt immer mehr ins Web. In den letzten Monaten werden Interviews, die nicht komplett in die TV-Sendezeit passen, ungekürzt online gezeigt. Gerade bei politischen Diskussionen, ist das zum Vorteil aller: beide Seiten können Argumente austauschen, der Zuschauer kann sich besser informieren.
Nebeneffekt: die seven dirty words müssen nicht mehr über*beep*t werden, wie es bei der TV-Ausstrahlung vorgeschrieben ist. Deshalb wird vor diesen Spots eine kleine Warnung eingeblendet:
Meine Frage: Wo sind die „Censored!“-Warnschilder vor allen anderen Clips?
Eine ungewöhnliche Allianz, aber Jon Stewart und Wal-Mart ziehen derzeit an einem Strang. Okay, es ist keine Allianz, aber beide arbeiten daran Glenn Beck zu etwas zurecht zu stutzen.
Wer oder was Glenn Beck ist, lässt sich für die Konsumenten des domestizierten deutschen Medien-Marktes kaum erklären. Ein abgefeimter Lügner, der mit plumpesten Mitteln Stimmung gegen alles Linke und vermeintlich Linke macht und damit enorme Einschaltquoten einfährt. Nun hat Beck den Bogen etwas überspannt: In einer Talkshow unterstellte Beck Barack Obama, dass sein Hass auf Weiße sein bestimmendes Handlungsmotiv ist und nannte ihn einen Rassisten. Eine kalkulierte Provokation, die gewiss Einschaltquote und den Applaus einer treuen Fan-Schar beschert.
Die Antwort darauf: Ein Boykott-Aufruf. Linke Gruppierungen riefen – mit Unterstützung des FoxNews-Konkurrenten CNBC – die Sponsoren wie Wal Mart auf, ihre Werbespots zurückzuziehen und Beck so die kommerzielle Grundlage zu erzielen. Die Beck-Fans reagieren mit einem Gegen-Boykott: Wer seine Werbespots zurück zieht, soll bitter dafür bezahlen. Die andere Seite besteht eh nur aus bezahlten Studenten, die von schwarzen kommunistischen Terroristen engagiert wurde, deren geheime Machenschaften von Glen Beck enthüllt wurden. Tatsächlich geben nur Glenn-Beck-Fans richtig viel Geld für die beworbenen Produkte aus.
Doch so ganz leicht wie ein Town Hall Meeting lassen sich Konzerne nicht niederschreien – und so hat ein Dutzend sehr potenter Auftraggeber ihre Werbezeiten bei Glenn Beck gekündigt. Mit geholfen hat vielleicht auch ein Beitrag von Jon Stewart, der wieder sehr schön vorführt, wie Beck seine Fahne nach dem Wind hängt. Ein Jahr, nachdem er die Krankenversorgung in den USA als Todesfalle portraitierte, lobt er das System in den Himmel und schürt die Ängste vor – frei erfundenen – „death panels“ der Obama-Regierung. Ein Publikum, dass solche Widersprüche schluckt, muss schon ein anderes Interesse an Beck haben als die viel zitierte „Wahrheit“, die er angeblich so laut ausspricht.
I find the Glenn Beck show on FOX News to be 99.9% pure good stuff! No wonder the Progressive Left despises it.
Glenn makes no pretense to be a “journalist”, but often puts many “journalists” to shame!
He and his crew manage to present analysis and discovery on a daily basis that is exceptional. It is offered for examination…
Recent figures indicate his TV audience is around 2,500,000 per day, that’s pretty good for a cable offering.
Mr. Beck is an entertainer with a distinct flair for introducing controversy and information into his offering.
Kurz zusammengefasst: Weil Beck die Linken ärgert, muss er ja gut sein. Typisch ist die Schere im Kopf der Beck-Fans: Journalisten und Fakten sind im Lager des „liberal bias“, aber Beck deckt auch ohne solche Hindernisse wie Recherche, Konsistenz oder Verantwortung die „truth“ auf.
Für Leute, denen Jon Steward zu repetitiv und Stephen Colbert zu nervtötend ist, habe ich einen Tipp. Die Sendung This American Life.
Die Sendung ist der feuchte Traum eines pundits: eine von Ostküsten-Intellektuellen produzierte Show über abartiges Verhalten, garniert mit verblendeter Regierungskritik. Die Autoren sind Juden, Kanadier, schwul oder gar Frauen. Damn liberal media bias!
Nein, im Ernst: die Sendung präsentiert für mich das Ideal eines Feuilletons. Im Radio. In literarischen Reportagen werden Lebensläufe, Kuriositäten und Skizzen aus dem amerikanischen Leben präsentiert. Jeweils eine Stunde lang, jeweils zu einem bestimmten Thema. Ich hab in den letzten Wochen immer wieder mal reingehört und habe viele sehr interessante Geschichten gehört.
So zum Beispiel die über die Sub-prime-Krise, die das Phänomen besser zusammenfasste als alles, was ich bisher gehört habe. Eine Preisverleihung für absurde Finanzprodukte. Barkeeper, die plötzlich miese Hypotheken handeln und haufenweise Geld verdienen. Nachdenklicher ist die Episode Mistakes were made, in denen ein Pionier der cryonics vorgestellt wird, der in aufopfernder Weise die Idee umsetzte, Menschen einzufrieren, um sie in Zukunft wieder zu beleben. Doch dann nimmt die Geschichte eine überraschende Wende. Grade erst zur Hälfte gehört habe ich die Folge über den amerikanischen Hausmeister. Darin wird unter anderem die Geschichte von Bob erzählt, der Gebäude in NYC verwaltete, auf die Glühbirnen achtete und jedem erzählte, dass er in Brasilien Immunität besitze und sogar den Präsidenten töten könne ohne bestraft zu werden. Und wie sich heruasstellte, dass das keine Erfindung war. Einen ganz anderen Blick auf den Irak-Krieg liefert die Folge Big Wide World, in der ein Diplomatensohn erzählt, wie er erst für Saddams Regime, dann für die US-Armee und die Medien arbeitete, um schließlich in die USA auszureisen.