Unzählbar sind die Beschwerden, über Mobilfunkprovider, die groß „Internet-Flatrates“ bewerben, die sich dann als doch sehr beschränkte Angebote erweisen, die nach 100, 500 oder 1000MB Traffic auf den Daten-Kriechmodus GPRS umschalten. Kein Unterschied beim neuen Billigheimer Yourfone:
Wir müssen nicht einmal mehr, die „Rechtlichen Hinweise“ am Boden der Seite aufklappen, um zu erfahren, wo der Haken der Fußnote 2 hängt. Nach 500 MB wird der Datenfluss zwar nicht abgedreht, nur halbwegs fest zugedreht, sodass die Bytes nur noch tröpfeln. Keine Skype-Gepräche, kein YouTube, keine aufwändigen Webseiten mehr – nur noch das Internet, das auf die Rückseite einer Briefmarke passt.
Natürlich ist das Angebot im Wortsinne eine Flatrate. Denn die „rate“, also der zu zahlende Betrag bleibt „flat“, also gleich. Wenn man 200 Stunden online ist und alles rausholt, was aus GPRS rauszuholen ist, bleibt der Rechnungsbetrag gleich. Dass das Wort in allen anderen Zusammenhänge etwas anderes bedeutet, dafür können die Werber ja nichts, oder? Alle machen das so. Und deshalb muss man das im Kleingedruckten verbergen. Weil: Kunden sind doof.
Aber Yourfone ist einen Link weiter erfrischend ehrlich. In den Tarifdetails gibt es eine besondere Option zum Dazubuchen:
Wenn man tatsächlich unbegrenzt SMS versenden kann und die Nachrichten nicht nach der Tausendsten Nachricht von 160 auf 16 Zeichen gekürzt werden oder erst nach zwei Stunden zugestellt werden, dann ist das eine „echte Flatrate“. Im Gegensatz dazu ist die „normale“ Flatrate immer mit Fallstricken versehen, seien es astronomische Auslandstarife, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Tethering-Verbote.
Statt „Flatrate“ könnte man auch „Falsche Flatrate“ sagen. Aber das wäre ja zu lang und zu verwirrend für Kunden, die das Kleingedruckte nicht lesen. Nennen wir es einfach: „Falschrate“.