Koalitions-Funktionärisch

Dass die Koalitionsverhandlungen für manche schon zu lange dauern, merkt man an der Sprache, die in den Berichten darüber verwendet wird. So schreibt Spiegel Online:

Vor allem die Haltung der CSU treibt die Liberalen um. Der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon hatte am Vortag ähnlich keck wie Kampeter argumentiert: Entlastungen von mehr als 15 Milliarden seien angesichts der Haushaltslage momentan nicht darstellbar: „Bei den Liberalen hat sich jetzt diese Realität auch eingestellt.“

Besonders die Kombination des antiquiert-saloppen Adjektivs keck mit dem Funktionärs-Deutsch von den nicht darstellbaren, aber dennoch eingestellten Realitäten hat etwas. Stößt die Simplifizierung der Politik als Kasperle-Theater an ihre Grenzen oder verstehen die Reporter schon nicht mehr, was die Politiker eigentlich sagen?