Vergesst Armstrong

Der Verband UCI hat heute in einer überraschenden Entscheidung nicht nur die sieben Tour-de-France-Titel des US-Pharmakologen Lance Armstrong für nichtig erklärt, sondern weitergehende Konsequenzen angekündigt. „Lance Armstrong hat keinen Platz im Radsport. So etwas darf nie wieder passieren“, sagte UCI-Präsident Pat McQuaid am Montag in Paris. Und fuhr fort: „In der Tat hat das nie gegeben. Denn eine Tour de France gab es noch nie.“

McQuaid führte aus, dass die Idee einer Rundfahrt über mehr als 3400 Kilometern über Gebirgestrecken bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40 Kilometern pro Stunde ohne ausgiebige Ruhezeiten seien absurd. „Wenn sie sich an so etwas erinnern mögen, haben sie vielleicht die falschen Pilze gegessen“, sagte McQuaid.

In der Tat sei nicht nur das Radrennen eine kollektive Illusion gewesen — die vielleicht auch auf das Internet mit seinen verlogenen YouTube-Videos zurückzuführen sei — auch das Fahrrad selbst sei zweifellos eine Hoax, eine Lüge. „Zwei Räder hintereinander und obendrauf ein erwachsener Mann“, lachte McQuaid. „Der fällt doch um“. Anwesende Reporter, die der absolut logischen Erklärung widersprachen, wurden aus der Pressekonferenz hinauskomplimentiert und in eine Entzugsklinik eingeliefert.

In einer weiteren Wendung hat der UCI heute den Beginn einer neuen Rennserie angekündigt. Die offensichtlich auf einer Wahnerscheinungen basierende Fahrradtour habe als Vorlage für eine völlig neue Idee gestanden: Eine Radtour quer durch Frankreich, die nicht nur die Vielfalt und den Nationalstolz der Franzosen anspornen könne, sondern zudem die sportlichen Werte des UCI verkörpere. Statt auf die wahnwitzige Idee eines Fahrrads setze der Weltverband jedoch auf ein erprobteres Konzept. Schon 2013 würden die Athleten zu dem bemerkenswerten Rennen aufbrechen — auf nagelneuen Segways. Spontan fiel McQuaid auch auf der Pressekonferenz ein inspierender Name ein. „Ich nenne das neue Rennen die Tour de France.“