Prominenz erzeugt Prominenz

Viele Leute fragen sich, warum Mitarbeiter von dieser oder jene Firma immer wieder als IT-Experten zitiert werden. Bei Stefan Niggemeier habe ich die Antwort gefunden – in einem Antwortschreiben des NDR-Intendanten Jobst Plog, in der er auf Kritik an einem Interview mit Bert Weingarten eingeht:

Herrn Bert Weingarten im Zusammenhang mit dem „Killerspiel“ CoD zu interviewen, halte ich für völlig legitim. Er ist als Fachreferent zu zahlreichen internationalen und nationalen Kongressen zum Thema Internetsicherheit geladen, in Deutschland u. a. beim „Bund deutscher Kriminalbeamter“ (BdK). Zu den Zuhörern gehörten u. a. Kriminalisten, Innenminister und zahlreiche Journalisten. Zudem wird er auch von zahlreichen anderen öffentlichrechtlichen wie auch kommerziellen Sendern interviewt, u. a. ZDF oder WDR. Auch zahlreiche Printmedien zitieren Weingarten als IT-Experten (u. a. „Süddeutsche Ztg.“ vom 11. Januar 2007, „Berliner Ztg.“ vom 13. Februar 2007 oder „die tageszeitung“ (TAZ) vom 25. November 2006 oder „Die Welt“ vom 14. August 2006).

Wer interviewt wird, ist Experte. Und Experten werden interviewt.

PS: Eine Alternativformulierung: Fools rush in where fools have been before.

google news übernimmt militante gewohnheiten

Aus der taz habe ich von den pyromanischen und grammatikalischen Vorlieben der „militanten gruppe“ erfahren:

Das wahllose Abfackeln von vermeintlichen Nobelautos lehnt die mg ab. Dafür bevorzugt sie die revolutionäre Kleinschreibung

Nun hat offenbar der revolutionäre Geist auch Google News erfasst. Denn viele Ergebnisse erscheinen plötzlich in Kleinschreibung. Das sieht zum Beispiel so aus:

revolutionäre kleinschreibung bei google news

Neu! Sozial! Für alle Zielgruppen! Austauschbar!

Grade habe ich eine Pressemitteilung zu einem neuen aufregenden social network bekommen.

Neues Social Networking Portal startet:

Nette Leute finden bei XXX

Karlsruhe, 29. November 2007. Mit einem neuartigen Konzept startet jetzt das Social Networking Portal XXX. Das besondere bei XXX ist, dass erstmals ein Community-Portal seine Mitglieder unter dem Gesichtspunkt privater Interessen und Hobbys in virtuellen Diskussionsgruppen automatisch vernetzt. Nutzer, die unter XXX ihr persönliches Profil anlegen, können sich direkt nach ihrer Registrierung vorhandenen Interessensgruppen anschließen oder neue Gruppen bilden. Wer offen ist für neue Leute, erweitert so schnell seinen Freundeskreis.

Schon während der Startphase von XXX führten mehrere Tausend Nutzer rege Diskussionen zu den unterschiedlichsten Themen. Jedes Community-Mitglied hat dabei die Möglichkeit, eigene Themen anzustoßen und innerhalb der Foren zu diskutieren oder auch Fragen an die Community zu stellen. Wer statt virtuellem Networking die Realität bevorzugt, kann unter dem Stichwort Locations schnell sehen, wer sich in welchen Clubs oder Restaurants innerhalb einer bestimmten Region aufhält. So können sich Menschen mit ähnlichen Interessen schnell auch im echten Leben auf Konzerten oder Veranstaltungen verabreden und kennen lernen.

XXX ist eine vertrauenswürdige und sichere Community für alle Zielgruppen. Nutzer lernen hier durch die einzigartige Verknüpfung von persönlichem Profil und Diskussionsräumen spielend leicht neue Leute mit gleichen Interessen kennen. Anders als bei vielen bestehenden Netzwerken muss das Kennenlernen nicht mehr aktiv initiiert werden, sondern geschieht automatisch.

Wie viele Portale erfüllen wohl diese exklusiven und originellen Alleinstellungsmerkmale?