Jabber mit Web.de

Es hat sich vielleicht noch nicht ganz herumgesprochen, aber neben GMX hat auch Konzernschwester Web.de jedem Mailkunden einen Jabber-Account eingerichtet. Um den zu nutzen benötigt man den GMX MultiMessenger nicht, es klappt mit jedem Jabber-Client.

Für Psi sieht die Einstellung zum Beispiel so aus.

Jabber mit web.de auf Psi

Wer einen unkommerziellen Jabber-Server bevorzugt: jabber.ccc.de kann Unterstützung gebrauchen.

Update: Neue Zugangsdaten sind hier.

Lasst die Kinderpornos im Netz

Das scheint die Devise der Norweger zu sein, wenn es nach dieser Meldung geht:

Im Kampf gegen die Verbreitung von Kinderpornografie im Internet setzt Norwegen landesweit ein Filtersystem ein, das den Zugang zu einschlägigen Web-Seiten blockiert.

„Wir können damit pro Tag rund 15 000 Zugriffe auf solche Seiten verhindern – und damit rund 15 000 Straftaten“, sagte Bjørn-Erik Ludvigsen, der zuständige Beamte von der norwegischen Kriminalpolizei. Ludvigsen äußerte sich am Rande der laufenden Herbsttagung des Bundeskriminalamts in Wiesbaden, deren Schwerpunkt die Internetkriminalität ist.

In welchem Land ist Kinderpornographie denn legal? Welche Provider hosten „einschlägige Angebote“ dauerhaft? Und welcher Idiot glaubt, ein Kind würde weniger missbraucht, weil einige Perverse in Schweden einen anderen Zugangsweg nehmen? Wer für Kinderpornos Geld bezahlt, wird auch einen Proxy nutzen können.

Der Kölner Amoklauf und SNAFU

Nachdem immer mehr Pannen bei dem angeblich verhinderten Amoklauf in Köln bekannt werden, reagiert die Polizei auf Kritik:

Dennoch sei es berechtigt gewesen, so früh an die Öffentlichkeit zu treten. „Die zunächst für Montag, 12 Uhr geplante Pressekonferenz musste auf Sonntag vorverlegt werden. Der in der Kölner Bevölkerung insbesondere unter Schülern, Lehrern und der Elternschaft vorhandenen großen Beunruhigung wegen eines befürchteten Amoklaufs am Georg-Büchner-Gymnasium musste unverzüglich in geeigneter Weise entgegengewirkt werden“, so die Polizei. „Die E-Mail-Kette lief, die Telefonkette lief. Das alles hatte sich schnell bei der Schülerschaft herumgesprochen.“ Besonderer Handlungsbedarf habe „vor dem Hintergrund des Jahrestages der schrecklichen Ereignisse in Emsdetten“ bestanden.

Ich kenn mich ja in Ermittlungstaktik nicht aus, aber ist es ratsam, vor dem Jahrestag eines Amoklaufs möglichst große Panik zu verbreiten? Der versammelten Presse vier Waffen zu zeigen, obwohl drei davon absolut nutzlos waren und die vierte nur in einer schlechten Robin Hood-Verfilmung für einen Amoklauf geeignet gewesen wäre? Von Rohrbomben zu sprechen, obwohl keine gefunden wurden? Eine Erfolgsmeldung zu verbreiten, obwohl die wichtigsten Fakten noch nicht vorlagen?

PS: Wie man aneinander vorberireden kann, zeigt diese Meldung:

Schon vor Bekanntwerden der neuen Fakten hatte der Münchner Polizeipsychologe Georg Sieber der Kölner Polizei vorgeworfen, sie habe nur «einen publikumswirksamen Erfolg präsentieren» wollen. Steffenhagen wies das entschieden zurück: «Wir mussten von einer sogenannten Amok-Lage zum Jahrestag von Emsdetten ausgehen.»

Auch „Amok-Lagen“ kann man ohne verfrühte Erfolgsmeldungen und fragwürdige Waffenpräsentationen bewältigen.