Faires Ausmaß?

Im 23C3-Fahrplan entdeckte ich diesen interessanten Satz:

The media has given this topic more than its fair share of coverage

Die Frage ist: Wie will man bestimmen, welches Ausmaß der Berichtsterstattung fair ist? Während bei Persönlichkeitsrechten die Frage eher einfach zu beantworten ist, ist die Frage bei technischen Themen deutlich abstrakter. Wann wurde wirklich genug über MacOS-Cracks geschrieben? Wem gegenüber ist es unfair? Wenn die Leser das Thema interessiert – wer sollte es ihnen aus welchen Gründen vorenthalten?

Und: sind wir hier vielleicht Opfer einer Perspektivverschiebung dank Google News? Wenn ein Thema in jedem Medium ein bis zwei Mal auftaucht sind das Hunderte Meldungen in den Nachrichtenaggregatoren. Und wenn dann noch einzelne Meldungen von Bloggern aufgegriffen, verglichen und kritisiert werden, kommt es einem so vor, als ob denn die ganze Welt nur von einem Thema spricht. Der Normal-Konsument bekommt von dem Thema aber vielleicht überhaupt nichts mit, weil die Meldung auf Seite 13 rechts unten stand.

Wikipedia-Politik

Zwei Beispiele für alltägliche Wikipedia-Politik:

Dagegen!

Kaum gelangt die Aktion „Artikelfreier Sonntag“ in die Öffentlichkeit, gibt es auf der Projektseite nicht nur eine Liste der Teilnehmer, sondern auch eine Liste der Aktions-Gegner. Und eine Gegen-Aktion.
Die Gegenstimmen werden nach einem kleinen Editwar von der Projektseite gelöscht.

Datenschutz und Subsidiarität

Es mag absurd klingen – als angemeldeter Benutzer ist man in der Wikipedia anonymer als normaler IP-User – da man mit dem Accountnamen seine IP verstecken kann ohne eine Emailadresse anzugeben. Um Missbrauch zu verhindern gibt es das Checkuser-Verfahren bei dem einige wenige ausgewählte Benutzer die IPs eines Nutzers abfragen und vergleichen können. Dazu muss jedoch ein Antrag gestellt werden und starke Gründe müssen vorliegen.

Für Verstimmungen sorgt jetzt eine Umgehung dieser User. Nachdem ein Auskunftsbegehren in der deutschen Wikipedia abgelehnt wurde, hatte ein User die Auskunft offenbar nochmal in der italienischen Wikipedia verlangt – und auch bekommen. Dafür hatte sich ein „Steward“ selbst die Rechte verschafft, was er eigentlich nur in Ausnahmefällen tun sollte, wenn denn keiner der regulären Ansprechpartner zu greifen ist. Die waren nach eigenem Bekunden jedoch verfügbar und wurden gar nicht gefragt.