LSR-Disclaimer, Kurzfassung

Auf diesem Blog bleibt das Zitatrecht unangetastet.

Fußnote: Das bedeutet, das Leistungsschutzrecht in der heute in Kraft getretenen Form tastet das Zitatrecht in meinen Augen an. Das Gesetz widerspricht fast allen Kriterien, die ich an gute Gesetzgebung anlege. Dass ich keine Rechtschreibfehler im Gesetzestext gefunden habe, ist schon das Beste, was ich darüber sagen kann. Bis heute habe ich keine Deutung des Leistungsschutzrechts gefunden, die irgendjemandem irgendetwas bringt, schon gar nicht dem Journalismus. Selbst die Anwälte, die sich nun mit dem Wirrwarr beschäftigen müssen, haben vermutlich besseres zu tun.

Porno-Ausreden – in eigener Sache

Einige Leute haben es schon bemerkt, dass ich bei der nächsten re:publica halten werde. Das Thema lautet: Porno 2.0. Ein solches Thema verlangt nach einigen Disclaimern, auch bekannt als Ausreden.

Re-Publica

  1. Die Standard-Ausrede: Ich guck doch keine Pornos. Naja – ab und zu schon – aber nur weil die so witzig sind! „Warum liegt denn hier Stroh rum?“ Ich könnte mich stundenlang scheckig lachen.
  2. Die Netzkultur-Ausrede: Das älteste Gewerbe der Welt ist bekanntermaßen die Prostitution. Und so ist auch die Pornografie die killer-application der Internets gewesen, Quell technischer Neuerung und eben auch eines guten (oder schlechten?) Teils der Netzkultur.
  3. Die Die-lieben-Kollegen-Ausrede: Es gibt bereits eine wahre Artikelschwemme zum Thema. Youporn und Co sind Medienstars – spätestens seit der Sperre bei Arcor. Doch kaum einer der geschätzten Kollegen guckt sich die Portale tatsächlich an – und wenn sie es tun, fehlt offenbar die professionelle Distanz. Einen ehrlichen Review, was auf diesen neuen Porno-Portalen wirklich los ist, habe ich bisher noch nicht gelesen.
  4. Die Das-Publikum-will-es-Ausrede: Vor anderthalb Jahren habe ich einen kleinen Eintrag zu Youporn verfasst – bis heute ist er der am meisten aufgerufene Artikel dieses Blogs.
  5. Die Aufklärungs-Ausrede: Wenn wir Pornos verschweigen, schadet das der Internet-Sicherheit.
  6. Die Ist-doch-wahr-Ausrede: Internet-User sind doch alle nur biertrinkende Porno-Gucker!

DWS == Disclaimer WuzzieS?

Die Hürde für den Dümmsten Disclaimer in Digitalistan ist hart umkämpft, aber DWS GO ist ein heißer Aspirant. Kunden die auf die Werbung für ein iPhone-Zertifikat anklicken, gelangen auf diese schöne Startseite:

DWS GO Disclaimer

Nochmal im Volltext:

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Das i-Tüpfelchen ist dann noch die Fußnote:

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