In letzter Zeit stelle ich fest, dass der Spamfilter von Web.de vermehrt false positives erzeugt – also legitime Mails als Spam verwirft. Liegt es eventuell daran, dass ich einige unbestellte und unerwünschte Presse-Newsletter als Spam gekennzeichnet habe und der spamfilter deutschsprachigen Mails keinen Bonus mehr gibt?
Porno-Ausreden – in eigener Sache
Einige Leute haben es schon bemerkt, dass ich bei der nächsten re:publica halten werde. Das Thema lautet: Porno 2.0. Ein solches Thema verlangt nach einigen Disclaimern, auch bekannt als Ausreden.
- Die Standard-Ausrede: Ich guck doch keine Pornos. Naja – ab und zu schon – aber nur weil die so witzig sind! „Warum liegt denn hier Stroh rum?“ Ich könnte mich stundenlang scheckig lachen.
- Die Netzkultur-Ausrede: Das älteste Gewerbe der Welt ist bekanntermaßen die Prostitution. Und so ist auch die Pornografie die killer-application der Internets gewesen, Quell technischer Neuerung und eben auch eines guten (oder schlechten?) Teils der Netzkultur.
- Die Die-lieben-Kollegen-Ausrede: Es gibt bereits eine wahre Artikelschwemme zum Thema. Youporn und Co sind Medienstars – spätestens seit der Sperre bei Arcor. Doch kaum einer der geschätzten Kollegen guckt sich die Portale tatsächlich an – und wenn sie es tun, fehlt offenbar die professionelle Distanz. Einen ehrlichen Review, was auf diesen neuen Porno-Portalen wirklich los ist, habe ich bisher noch nicht gelesen.
- Die Das-Publikum-will-es-Ausrede: Vor anderthalb Jahren habe ich einen kleinen Eintrag zu Youporn verfasst – bis heute ist er der am meisten aufgerufene Artikel dieses Blogs.
- Die Aufklärungs-Ausrede: Wenn wir Pornos verschweigen, schadet das der Internet-Sicherheit.
- Die Ist-doch-wahr-Ausrede: Internet-User sind doch alle nur biertrinkende Porno-Gucker!
Hass lernen
Manche Dinge versöhnen einen sogar mit Johannes B. Kerner und dem Dschungelcamp. Das da zum Beispiel:
Auf den ersten Blick wirkt alles wie in einer gewöhnlichen Kindersendung. Eine fröhliche Moderatorin, vielleicht zwölf Jahre alt, die in einem bunten Studio vor himmelblauem Hintergrund sitzt. Und ein fröhlicher Komoderator, der sich ein rosa Hasenkostüm aus Plüsch übergezogen hat, so dass er wie ein lebensgroßer Bugs Bunny aussieht. Gemeinsam gestalten sie die Kindersendung „Pioniere von morgen“ und beantworten Fragen von Kindern.
[…]
Dieser Satz scheint sein Markenzeichen zu sein, Assud ist der neue Star der Sendung „Pioniere von morgen“; schon bei seinem ersten Auftritt hat er angekündigt, „alle Juden aufzufressen“. Der neue Plüsch-Hassprediger war nötig geworden, weil die Sendung solche Figuren verschleißt. Vor Assud gab es die Biene Nahoul und eine Maus namens Farfour. Beide sind inzwischen gestorben – natürlich den Märtyrertod, der grausam inszeniert wurde
Re: 09001000431
Grade ging ein Spam-Anruf ein. Eine maschinelle Dame säuselte mir reichlich abgehackt ins Ohr, dass ich garantiert einen tollen Preis gewonnen habe – im Wert bis zu 3000 Euro! Und das alles sogar notariell bestätigt!! Ich müsse nur die 09 – 001 – 000 – 431 (oder: 0900-1000431) anrufen. Dann noch ein bisschen Zeitdruck aufgebaut – und den Kostenhinweis hinter einer langen Sprechpause versteckt.
Als mündiger Verbraucher habe ich mir ein paar Stichworte notiert und die richtige Beschwerdeadresse von der Seite der Bundesnetzagentur geangelt. Man findet sie auch direkt in dieser Pressemitteilung (PDF). In einem kurzen Anruf erfuhr ich, was die Aufsichtsbehörde so wissen muss:
- Die Spam-Rufnummer in den Betreff
- Datum und Zeit des Anrufs
- Angabe, wie oft die Rufnummer angesagt wurde
- Angabe, wann und wie oft die Kosten angesagt wurden
Alles in eine Mail eintüten und per Email an die Bundesnetzagentur. Mal sehen, was draus wird.
Ach ja: viel schöner und genauer wird das hier erläutert. Dort verlinkt ist auch das offizielle Beschwerdeformular (PDF).
Gouvernor Bert
Ja, gouvernor Spitzer (alias Client 9) mag einen peinlichen Auftritt hingelegt haben. Aber ist das ein Grund ihn und seine Frau dem deutschen Publikum als Karikatur von Ernie und Bert zu präsentieren?
Wahrscheinlich nur aus schadenfreude.
Wie das BKA 29A zerschlagen hat
Die legendäre Gruppe von Virenprogrammierern 29A hat sich aufgelöst.
Der wahre Grund: die Gehaltsvorstellungen des Bundesinnenministeriums. Ein Mitglied von 29A fährt nun Taxi, ein anderer macht Webdesign und ein dritter verkauft individuell designte T-Shirts in Second Life.
Ach ja – bitte beachten:
Warte, warte nur ein Weilchen
Burkhard Strassmann zweifelt bei Zeit Online an der Notwendigkeit der IT-Sicherheit und sieht besonders beim Datenschutz ein Vermittlungsproblem.
Dass die Sicherheitsbranche wenigstens einen Mann präsentieren kann, der ihre Existenzberechtigung belegt, ist einiges wert. Ansonsten geraten die meisten befragten Aussteller ins Stocken oder ins Geschwafel, wenn man sie konkret nach „dem Bösen“ fragt, das bekämpft werden muss. Das gilt besonders für Datenschützer. Regelmäßig fällt ihnen auf die Frage nach einem Beispiel für Datenmissbrauch nur eine Antwort ein: Es gebe doch das Datenschutzgesetz. Und deshalb den Datenschutz!
Nun – die behördlichen Datenschützer mögen noch nicht ganz im Zeitalter von sozialen Netzwerken angekommen zu sein und sicher sind viele Produkte eher kreativ als nützlich – dennoch sollte man Realist bleiben. Glaubt man den Zahlen in der Wikipedia hat es über 10 Jahre gedauert, bis Spammer die Vorteile des Mailversands erkannten und nutzten. StudiVZ gibt es gut zwei Jahre und schon hat die Bild den Nutzen entdeckt.
Wozu 30MBit pro Sekunde?
Welcher Internetdienst kann denn dauerhaft eine Leitung 30MBit pro Sekunde füllen – wenn nicht Bittorrent? Ich hab eine 2MBit-Leitung und kann die wirklich selten auslasten. Selbst wenn ich ein ISO-Image herunterlade – welcher FTP-Server bietet dauerhaft für ein Massenpublikum mehr als 3 bis 4 MBit?
An die google-süchtigen Telekom-Kunden
Sorry, doch kein DNS-Problem.
Skype-Blockade – It’s not a bug…
Wenn man bei Heise Online die Überschrift „Astaro Web Gateway blockiert Skype-Verbindungen“ liest, fragt man sich unwillkürlich: Ist das ein Bug bei Astaro? Oder ein Feature?