Wiki-Forschung und Drama

Die Wikipedia Signpost ist immer wieder lesenswert. Diese Woche gibt es eine interessante Melange aus Wiki-Forschung und Wikidrama:

A community debate is ongoing at Wikiversity over appropriate content and the viability of Wikiversity, sparked by a wheel-warring and deletion incident. The issue had to do with a page created by Privatemusings called "Ethical Breaching Experiments," which was for designing and recording experiments designed to test Wikipedia's vandalism defenses and processes for removing false content. As reported last week, a false biography was on the front page of Wikipedia on 2 March as a DYK; the bogus information was designed as a breaching experiment, and the appropriateness of such experiments has recently been under community debate.

After being notified on his talk page about the new project, Jimmy Wales deleted the Wikiversity page as being "out of scope" (later referring to it as disruptive) and blocked the primary contributor, Privatemusings. The page was restored by SB Johnny, who also undid the block; finally, Wales redeleted the pages, restored the block, and desysopped SB Johnny. Gbaor resigned his Wikiversity adminship in protest of Wales‘ actions.

Don’t mess with Jimbo!

Seitenhiebe auf Fefe

Felix von Leitner und ich haben furchtbaren Streit. Es klingt zumindest so. Weil: ich habe Vorbehalte gegen eine bestimmte Einstweilige Verfügung, er hingegen findet alle Einstweilige Verfügungen doof – außer natürlich denen, bei denen sein Verein auf der Gewinnerseite steht. Uns trennen also Welten.

Desweiteren beschwert sich Felix, dass er auf Twitter meine Seitenhiebe auf ihn nicht lesen kann, obwohl er offenbar die Retweets kennt. Logik 2.0. Um das Geheimnis zu lüften: diese „Heckenschützen“-Seitenhiebe sind eigentlich genau das, was ich zum Beispiel hier, da und dort aufgeschrieben habe, natürlich mit erheblich weniger Text. Das Muster ist immer gleich: Leute lesen bei Fefe eine Ente oder ein paar völlig aus dem Zusammenhang gerissene Faktenschnippsel und reichen den Link massenhaft weiter. Ich schnappe das zufällig auf und schreibe denjenigen kurz zurück, was daran nicht stimmt.

Meist handelt es sich meist um Kleinigkeiten, Petitessen. Zum Beispiel wenn er triumphierend Analograuschen auf einer Digitalaufnahme entdeckt – obwohl der Ersteller ausdrücklich sagt, dass er keine Digitaltechnik verwendet hat. Oder wenn er aus einer gekürzten Agenturmeldung eine finstere Verschwörungstheorie bastelt, obwohl der so schmerzlich vertuschte Fakt einen Klick weiter steht. (Ja, Focus Online gehört auch zu meinen Auftraggebern, nein, das ist nicht der Grund für die Kritik.) Etc, pp. Früher habe ich Felix auch schon Mal direkt gemailt. Aber irgendwie war er an Korrekturen erheblich weniger als an meinen Tweets interessiert.

In den meisten Fällen wäre nur ein ein Minimum an Neugierde, ein weiterer Klick nötig, um zu erkennen, dass eine Meldung falsch ist, dass der Kontext ein ganz anderer ist, dass eine Quelle ganz und gar unglaubwürdig ist. Manchmal würde es auch genügen die verlinkten Artikel überhaupt mal zu lesen.

Dann würde einem vielleicht auch auffallen, dass ich mich im Bildblog keinesfalls für grenzenlose Gerüchterstattung ausspreche. Um den Eindruck zu erwecken hat Fefe natürlich wieder den Part mit den Konjunktiven und dem Dementi – absichtlich oder aus Leseschwäche? – mal wieder in den falschen Zusammenhang gestellt. Und natürlich ist eine Einstweilige Verfügung nicht alternativlos: wenn jemand Lügen erzählt ist es oft am ehesten, wenn man ihm offen widerspricht. Auch für einen kurzfristigen Triumph gegen Springer würde ich nicht zu Mitteln greifen, die für Journalisten das Äquivalent zum „Hackerparagraphen“ sind.