Nachhaltiges zwitschern

Ich persönlich habe es nie benutzt, aber die SMS-Anbindung von Twitter war eines der Features, das den Dienst in vielen Ländern populär gemacht hat. Nun hat Twitter mal eben die Auslieferung der SMS außerhalb von Nordamerika ohne Vorwarnung gestoppt. Vage Hoffnung: Twitter will lokale Zugangsnummern einrichten. Irgendwann. Vielleicht.

In diesem Thread gibt es auch ein paar Zahlen:

It pains us to take this measure. However, we need to avoid placing undue burden on our company and our service. Even with a limit of 250 messages received per week, it could cost Twitter about $1,000 per user, per year to send SMS outside of Canada, India, or the US. It makes more sense for us to establish fair billing arrangements with mobile operators than it does to pass these high fees on to our users.

Warum hat man dann diesen wahnsinnig teuren internationalen SMS-Versand überhaupt eingeführt? Statt das Problem zu lösen und billigere Alternativen zu fördern, hat Twitter die Entwicklung verschlafen und ist ohne die warme Gelddecke der Investoren aufgewacht. Der für Twitter ohne externe Kosten verbundene Versand über Instant-Messaging-Dienste ruht nach wie vor.

Heise: Ende des Linksrucks

Heise.de hat sein Layout umgestellt – sehr zum Unwillen besonders der User, die hohe Bildschirmauflösungen nutzen. Dort klebte der Text plötzlich ganz am linken Rand, was gerade bei längerer Lektüre anstrengend sein kann. Jürgen Kuri antwortet nun:

Eines wollen wir auf jeden Fall ändern: Wir basteln gerade daran, dass die Seite zumindest bei maximierten Fenstern und im Kiosk-Modus (F11 bei Browsern unter Windows) zentriert wird – und zwar so, dass auf die eigentliche Seite zentriert wird, nicht auf die Werbung, bzw. die möglichen Anzeigen am rechten Rand.

Liebe ohne Risiko

Aus dem Pressepostfach (anonymisiert):

Wer untrüglich von „Amors Pfeil“ getroffen ist, auf altmodisches Zettel-Schreiben aber verzichten will und einfach nicht den Mut aufbringt seinen Schwarm direkt in der Schule, auf dem Pausenhof oder beim Sport anzusprechen, kann sich ab heute an [XXX] wenden. Völlig anonym und ohne die Gefahr einer öffentlichen Abfuhr, bringt [XXX] in Erfahrung, ob der Traumprinz oder die Traumfrau ähnliche Gefühle hegt.

[…]

Der Gefahr, auch über das Handy in Verlegenheit zu geraten, wirken die [XXX]-Macher unter anderem durch ihre Vermittler-Rolle entgegen. „Vor dem ersten Kontakt zwischen Verknalltem und Schwarm, prüfen wir, ob auch die
umschwärmte Person Interesse zeigt. Erst danach wird der Kontakt zwischen beiden, entweder anonym über [XXX] oder direkt eins zu eins hergestellt“, so [XXX] Geschäftsführer und Gründer von [XXX].

Ahja. Sehr nützlich. Und so romantisch! Und innovativ! Spammer haben die Idee ja erst seit gut zwei Jahren verheizt.

Eine Frage habe ich aber noch: Was ist der Vorteil gegenüber dem altmodischen Zettel-Schreiben? Was sagt der Übertragungsweg über den Absender?

Ergänzend fügt er hinzu: „Zusätzlich erhebt [XXX] eine Gebühr von 99cent für die erste, für jede weitere SMS 49cent, denn nur wer ernsthaft in Erwägung zieht [XXX] für den ersten Kontakt mit dem Schwarm zu nutzen, wird auch bereit sein einen gewissen Betrag für den Service zu investieren.“ Für den Angeflirteten entstehen selbstverständlich keine Kosten.

Die Botschaft ist also: Dein Flirt-Partner ist verzweifelt. Wenn das kein Turn-on ist…

PS: Schreibt die Viva-Generation Geldbeträge jetzt so?

Olympische Werte

Endlich zeigt das IOC China die Grenzen auf:

Heiberg kritisierte die große Präsenz von Polizei und Militär während der Spiele. Die hohe Zahl von Sicherheitskräften „beunruhige die Sponsoren“, sagte er der Tageszeitung „Die Welt“. Die Geldgeber fürchten laut Heiberg, dass wegen der scharfen Sicherheitsvorkehrungen rund um das Olympiastadion nicht genügend Besucher auf das sogenannte Olympic Green vorgelassen würden. Dort präsentieren die Sponsoren ihre Produkte. „Wenn niemand hereingelassen wird, um die Produkte anzusehen, ist das herausgeworfenes Geld“, sagte Heiberg. Er kündigte an, in diesem Falle die chinesischen Behörden zu verklagen.

Sparen mit Apple

Apple bietet im Online-Apple-Store generalsüberholte iPods an:

34 Prozent sparen. Wow. Das lohnt ja richtig.

Problem: Es stimmt nicht. Die offiziellen Preise des iPod touch sind um einiges niedriger als im Vergleich angegeben. Schon seit Februar.

Nachtrag: Ich habe dem Apple-Support diesen vermeintlichen Irrtum übermittelt. Die Antwort lautet:

[…] Er teilte mir mit, dass der Originalpreis der refurb. iPods, der Preis ist, mit dem das Produkt das erste mal verkauft wurde. Liegt das Original-Verkaufdatum zeitlich vor der Preissenkung, dann ist der Preis höher angegeben.

Aus Sicht von Apple ist das vielleicht nachzuvollziehen. Auf Sicht des Kunden sieht es jedoch anders aus. Die Geräte sind also älter als ein halbes Jahr. Wenn sie wieder bei Apple gelandet sind, waren sie wahrscheinlich defekt und konnten innerhalb der Garantieabwicklung nicht wieder instand gesetzt werden. Garantie wie für Neuware gibt es nicht. Und was interessiert mich, was jemand anders vor einem halben Jahr bezahlt hat?