Eine Yahoo-Userin beschwert sich über die ungerechtfertigte Löschung eines ihrer Beiträge bei Yahoo Answers. Das ist nichts ungewöhnliches: Statt die Community zu begleiten, verfahren viele Firmen nach dem Motto: Erst sperren, dann fragen. Noch besser: Lästige Nachfragen werden durch Textbausteine und verschrobene Kommunikationsstrukturen abgewürgt.
In diesem Fall hat wahrscheinlich eine unterbezahlte und uninformierte Support-Kraft irgendwo auf dem Globus einen Verweis auf herunterladbare ISO-Dateien entdeckt und gelöscht. Dass man ISO-Dateien von Ubuntu kostenlos und legal herunterladen kann, könnte man in ein paar Mausklicks herausfinden – aber für solche Recherchen müsste man seine Moderatoren erstens ausbilden und zweitens bezahlen.
Schlimm genug. Aber man kann so eine Story ja immer gerne ein bisschen aufbauschen. Bei Slated wird daraus die Überschrift: Yahoo Censoring Open Source. Aus einer einzelnen Kommentarlöschung wird hier eine große Anti-Open-Source-Strategie von Yahoo zusammengesponnen. Und die Story wird auch in Deutschland weiter erzählt. Bei pl0g.de wird daraus: Yahoo mag kein Open Source.
Ich empfehle mal wieder den bewährten reality check. Löscht Yahoo!Answers jeden Hinweis auf den Microsoft-Konkurrenten Ubuntu? Offensichtlich nicht.