Gestern erwähnte ich schon, dass ich den Bericht von Spiegel Online zur vermeintlichen Fake-Kampagne irreführend finde.
In ihrem Weblog schießt die Kampagnenplattform der Arbeitgeber nun zurück:
Dass das Thema nicht allen schmeckte, zeigt unser P. S.:
spiegel-online hatte in einer brutalstmöglichen Recherche 14 Stunden vor unserer Unicheck-Start-Pressekonferenz “aufgedeckt”, dass die INSM das Portal unicheck betreibt, war nicht nur auf diesem Portal schon länger angekündigt, sondern schon 14 Tage vorher ganz offen in UNICUM zu lesen – dem größten Campusmagazin mit über 400.000 Lesern, nur von der Hochschulredaktion von spiegel-online ist offenbar keiner dabei.
Einerseits ist es geschickt, dass die INSM jetzt mit den Mitteln eines Blogs Spiegel Online für Google und Blogger sichtbar eine Richtigstellung verbreitet. Andererseits impliziert das P.S. auch eine vermeintliche Gegnerschaft des Spiegel gegen den ach so uneigennützigen Kampf der INSM gegen geldverschluckende Universitäten.
Auch dafür sind die Indizien sehr dünn. Zwar hat der Spiegel Verlag ja seine eigenen Publikationen für Studenten, aber muss das automatisch die Motivation für den Artikel sein? Eher nicht. Ein Autor hat eine zumindest missverständliche Mail eines INSM-Mitarbeiters aufgegriffen und in den Kontext der Arbeit der INSM gesetzt, die ja in der Vergangenheit schon bei mehr als fragwürdigen PR-Aktivitäten ertappt wurde. Dazu hat er einen INSM-Sprecher befragt und zitiert, der – so nehme ich an – im Gespräch nicht auf die Vorankündigungen hinweisen konnte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Beide Seiten haben offenbar Fehler gemacht. Statt sich aber um Korrektur zu bemühen stilisieren sie jeweils die andere Seite als vermeintlichen Gegner oder Missetäter.
PS: An der Bewertung von unicheck sollte die schlechte Recherche nichts ändern. Denn die Aktion ist natürlich eine PR-Maßnahme, die Bildung als Ware definiert und einen vermeintlichen Marktmechanismus etablieren soll. Ich glaube nicht, dass eine solche Webseite hier wesentliche Änderungen bewirken könnte, sie taugt eher als Feigenblatt.