Schalldusche

Eigentlich sind Podcasts doch ganz nett. Leider habe ich keine Hardware, um sie unter der Dusche zu hören. Eine Abwechslung beim Kalorienverbrennen sind sie aber schon Mal.

„Großer Sieg für die Kinderporno-Mafia“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die groß angelegte Auswertung von Kreditkartendaten bei Ermittlungen gegen die Kinderpornografie-Szene im Internet verteidigt. „Es wäre ein großer Sieg für die Kinderporno-Mafia, wenn Richter im Nachhinein das Vorgehen der Ermittler als nicht rechtmäßig beurteilen würden“.

Auch eine Perspektive. Wenn sich Polizei und Staatsanwaltschaft sich an Gesetze halten müssen (ob sie es denn getan haben, wird gerade geklärt), haben die Verbrecher gewonnen.

Nur zur Erinnerung: Selbst wenn die Maßnahme für unrechtmäßig erklärt wird, geht den Gerichten kein einziger Beweis gegen die Kinderporno-Käufer verloren. Die Kinderporno-Mafia selbst bleibt so oder so unbehelligt. Denn sonst hätte man die Kreditkarten gar nicht überprüfen müssen, sondern schlicht die Daten beim Zahlungsempfänger abgeschöpft.

Eine Webseite oder doch die Konkurrenz?

Eine manchmal diffizile Angelegenheit im Journalismus ist der Verweis auf die Konkurrenz. Erwähnt man sie, kritisiert man sie, gibt man sie gar als Quelle an? So stolperte ich heute auf sueddeutsche.de über einen Kommentar von Jörg Donner über vermeintliche NSA-Verstrickungen bei Windows Vista.

„US-Geheimdienst kontrolliert Windows Vista“ hieß es am Mittwoch auf einer Webseite oder „Windows Vista – powered by NSA?“. Die Schlagzeilen sind griffig, der Aufschrei in der Bevölkerung absehbar.

Auf einer Webseite steht so etwas? Ach nein. Auf Webseiten steht auch, dass man sich mit Aluminiumhüten gegen Gedankenlesen schützen kann. Also was hat es mit diesen Webseiten auf sich, dass man einen Kommentar dazu verfassen muss? Google offenbart auf welchen Webseiten diese griffigen Schlagzeilen standen. Das erste stammt von den Kollegen von der Welt und Berliner Morgenpost, das zweite von Spiegel Online.

Freilich: in allen Artikeln steht im Prinzip das selbe: die Gerüchte, die bekannten und vermuteten Kooperationen und die Richtigstellungen von Microsoft/NSA.

Beständige Euphorie

Aus meinem Feedreader:

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Besonders die älteste Überschrift zeugt von Euphorie, die dann wohl etwas abgemildert werden sollte. Es handelt sich wohlgemerkt um einen einzelnen Feed eines großen deutschen Mediums.

AI-gentor

Die Sache ist eigentlich trivial. Es gibt ein Reiseportal namens AIDU und einen Reiseanbieter namens AIDA. Nun klagt AIDA gegen den AIDU-Betreiber, weil man AIDU und AIDA so einfach verwechseln kann. Stimmt nicht, sagt AIDU. Denn AIDU und AIDA sind grundverschieden. Gar nicht zu verwechseln. Und überhaupt.

Peinlich nur, wenn dann der AIDU-Betreiber in seiner Pressemitteilung genau diesen Fehler macht:

ai-gentor

PS: Der Fehler wurde nach meinem Hinweis korrigiert…

Woher kommt das Wort?

Unvermittelt dran das Wort gestern in meinen Wortschatz. „Das kostet doch sicher drölfzig Euro“ hörte ich mich am Telefon sagen. Schon dutzendfach habe ich das Wort gelesen und gehört – jetzt habe ich es plötzlich selbst ausgesprochen. Wie ist das passiert?

Viel wichtiger: woher kommt das Wort eigentlich? Hat es einen literarischen Ursprung wie König Alfons der Viertelvorzwölfte?

Trend der Zukunft: Hüte

Ich bin ja ein Freund von Zukunftsvorhersagen: Ein leibhaftiger Professor hat dem Focus gleich drei Trends verraten: Glasdächer, extravagante Hüte und Nummernschilder auf dem Autodach.

Oder so.

Erst anmelden, dann beschweren

Internetdienstleister haben es heute schwer: kümmern sie sich zuviel um die Inhalte auf ihren Server, beschimpft man sie als Erfüllungsgehilfe und Zensoren – ganz abgesehen von dem Zeit- und Personalaufwand, den eine ständige Überprüfung erfordert. Kümmern sich die Dienstleister zu wenig, riskieren sie als Mitstörer verantwortlich gemacht zu werden. Die Mitte ist wie so oft golden: Die Dienstleister wissen einfach von nichts, bis man sich explizit bei Ihnen beschwert und erst dann kümmern sie sich.

Der Webloghoster blog.de hat dazu eine vermeintlich bequeme Lösung gefunden: über jedem Blog erscheint eine kleine Leiste mit hilfreichen Links, mit einem einfachen Mausklick kann man bedenkliche Bloginhalte melden.

blog.de - Blog melden

Denkste. Wer einfach darauf klickt, kommt erst Mal zu einem Anmeldeformular. Wer sich per Mausklick beschweren will, muss sich schon einen blog.de-Account besorgen. Kostet ja nichts. In den FAQ ist dieses Thema übrigens gar nicht erwähnt, ebensowenig in den AGB. Auch Blog.de-Mitglieder können mit diesem Feature wenig anfangen, wie dieser und dieser Eintrag im Hilfeblog zeigen.