Readers Edition: mehr Qualität, mehr Relevanz, mehr Werbung?

Vor ein paar Tagen bin ich auf einen unsäglichen Artikel in der Readers Edition gestoßen. Kurzfassung: Ein angeblich dem Wohle der deutschen Softwarelandschaft verpflichteter e.V. empfiehlt „offiziell“ das Produkt des „Verbands-Sicherheitschefs“. Eingestellt wurde der Artikel von Ursula Pidun, die sich dann auch in den Kommentaren äußerte:

Auf interessante Software (insbesondere wenn es auch eine kostenlose Download- bzw. Testmöglichkeit gibt), weisen wir gerne (auch in Form einer Pressemitteilung) hin. Dies gilt ebenso für Spiele, Filme, Theater und Bücher etc.

Heute gibt es Neuigkeiten bei der Readers Edition

Ab sofort sind jetzt Ursula Pidun und Bernhard Fütterer als ‘Chefmoderatoren’ der Readers Edition verantwortlich für noch mehr Qualität, mehr Relevanz und mehr Nutzen.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Hinweis, wo man seine Pressemitteilungen einreichen kann, die dann die Chefmoderatorin unter ihrem Namen als Bürgerjournalismus veröffentlicht. Ist die Dienstleistung eigentlich kostenlos?

Ach ja: die bisherigen Moderatoren wurden gefeuert und sind gar nicht glücklich darüber.

„Die gewählte Rufnummer ist uns nicht bekannt.“

Ich habe meinen Mobilfunkanbieter gewechselt. Eigentlich schon im Dezember. Ich bin in ein blau dekoriertes Geschäft in der größten Einkaufsstraße Kölns gegangen und wollte einen Vertrag abschließen. Ein junger gestresster Mensch füllte den Vertrag für mich aus, musste drei Mal im Back-Office um Rat fragen, um mir die Konditionen zuzusagen: keine Anschlussgebühr, keine Grundgebühr – und einen mitgebrachten Gutschein wollte er auch problemlos akzeoptieren. Wenn ich die Rufnummer behalten wollte, müsste ich das mit meinem alten Mobilfunkprovider klären.

So weit, so gut. Mein alter Mobilfunkanbieter teilte mir mit, wann meine Nummer zur Umstellung frei stehen würde, doch mein neuer Vertragspartner schweigt. Also nochmal auf ins blaue Mobilfunkgeschäft. Dort stellte man fest, dass ich überhaupt keinen Vertrag hatte. Ich hatte zwar ein unterschriebenes Vertragsformular, die Unterschrift kannte aber niemand, die Vorgangsnummer war nicht im Computer registriert und mein Name war nur im Computer weil ich mal 1999 nach Tarifen gefragt hatte.

Also den Vertrag neu aufgesetzt. Das mit Null Anschlussgebühr stimmte nicht, ich müsste schon 25 Euro zahlen. Und der Gutschein sei auch nicht mehr gültig. Warum ich von dem Verkäufer denn dann das zugesagt bekommen habe? „Das war wahrscheinlich ein Promoter, der unbedingt einen Vertrag abschließen wollte.“ Warum der Vertrag dann doch nicht im Computer gelandet sei? Ach, an irgendeinem Tag im Dezember sei der Computer abgestürzt uind alle Vertragsdaten von dem Tag seien gelöscht worden. Die Vertragsformularen seien wohl nach Nürnberg verschickt worden und dort wegen der falschen Versprechen abgelehnt worden. Warum man mich nicht davon informiert habe? Keine Ahnung. Immerhin: für meinen Ärger bekame ich zwei Einkaufsgutscheine über insgesamt 50 Euro für ein großes Kaufhaus in Köln.

Dann hatte ich noch ein Anliegen: Ob die Rufnummernportierung trotzdem klappt? Der Umstellungstermin sollte schließlich schon am nächsten Tag sein. Sicher, kein Problem – „Sie können noch heute mit dem Telefon telefonieren“. Nach der Vertragsunterzeichnung die Einschränkung: „Das Telefon kann drei Tage nicht erreichbar sein.“ Seitdem bekommen Anrufer auf meiner Mobilnummer die Ansage: „Die gewählte Rufnummer ist uns nicht bekannt.“ Drei Werktage nach dieser Versicherung rufe ich mal bei der Servicehotline an. Ich schildere das Problem und halte die ermutigende Antwort: „Was die im Shop erzählen, ist manchmal echt schlimm.“ Die Umstellung könne bis zu zehn Tagen dauern – ich habe aber Glück: bei mir dauere es bloß eine Woche.