MT Feed-Widget repariert

Das Feed-Widget von MovableType hat leichte Fehler. Deshalb habe ich das Template angepasst:

<div class="module-archives module">
  <MTFeed uri="http://notes.computernotizen.de/feed/">
<h2 class="module-header">Notizblog</h2>
  <div class="module-content">
  <ul class="module-list"><MTFeedEntries lastn="5">
<li class="module-list-item"><
a href="<$MTFeedEntryLink encode_html="1"$>">
<$MTFeedEntryTitle$></a></li>
  </MTFeedEntries></ul>
  </MTFeed>
  </div>
</div>

Leises Bloggen?

Fon-Gründer Martin Varsavsky macht ein interessantes Statement über das Selbstverständnis eines corporate bloggers.

I decided to do this quietly posting only in this blog and not sending out a press release. But quietly is relative as the German bloggers hacked us….in a friendly way. What happened is that many blogs posted the news that we were ONLY going to give the free foneras away until this Friday and then the price was going up to 29 euros and instead of slowing down demand the effect was the opposite. Demand accelerated and only yesterday we got orders for 1400 access points.

Ist das naiv oder gezieltes Understatement?

Der andere ist bäh

Craig Morris schreibt in Telepolis über aggressive Wahlkampf-Spots im US-Wahlkampf.

Interessanter ist folgende kleine Szene aus einem taz-Artikel zum gleichen Thema. Adrienne Woltersdorf berichtet verwirrte Wähler, die nicht einmal mehr wissen, wer ihr Abgeordneter ist und lieber den des Nachbar-Wahlkreises wählen wollen.

Die Wählerin kommt aus der Kabine und fragt, wo sie für Patsy Madrid ankreuzen muss.

Lamb: „Madrid? Aber Sie wählen doch im Wahlkreis Nummer drei, Madrid kandidiert doch gar nicht hier.“

Wählerin: „Verarschen Sie mich nicht!“

Lamb: „Entschuldigung, aber Ihre Kandidaten heißen Tom Udall, der Demokrat, der Sie seit vier Amtsperioden im Kongress vertritt, und sein republikanischer Herausforderer heißt Ron Dolin.“

Wählerin: „Was sagen Sie, ich darf nicht Madrid wählen? Das ist doch unverschämt. […]

Das erinnert mich ein wenig an den Eddie-Murphy-Film Ein ehrenwerter Gentleman.

Orange gegen Magenta

Klappern gehört zum Handwerk: Jetzt fordert WLAN-Verteiler Fon ganz offen den Hotspot-Riesen T-Com heraus. Parole: „Orange schlägt Magenta„.

Eine nette Marketing-Idee. Über ein Community-Modell will der internationale Newcomer Fon in Deutschland mehr Router aufstellen als der große Branchenriese. Fon verschenkt Router an Privatleute, der Bonner Konzern hingegen hat über Jahre seine Basis aufgebaut und Kooperationen mit großen Ketten wie McDonalds oder Starbucks geschlossen, strategische Punkte wie Bahnhöfe, Flughäfen und Messehallen konsequent abgedeckt.

Mit der ehrgeizigen Herausforderung kann Fon die Community motivieren, die teils sehr enthusiastisch, teils aber auch zunehmend skeptisch ist. Und natürlich will Fon Investoren beeindrucken, die einen achtstelligen Betrag investiert haben.

Dabei gibt es jedoch zwei Dinge zu beachten:

1. Fon-Router sind nicht immer online. Als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal über Fon berichtete, fuhr ich eine Handvoll der Standorte ab, die auf der Fon-Karte aufgeführt waren – nur an einer Stelle fand ich tatsächlich das Funknetz. Schuld daran war auch, dass Fon damals unterschiedslos Fon-Kunden mit und ohne Router in der Karte eintrug. Das ist jetzt anders – trotzdem gibt es keine Garantie, dass die Router, die Fon jetzt für einen begrenzten Zeitraum verschenkt, überhaupt online gehen. Zwar kann Fon per Heartbeat-Signal kontrollieren, ob die Router angeschlossen sind, sie kann aber die Kunden kaum zwingen, den eigenen Internetanschluss dauerhaft zu teilen. Auf der Router-Liste von Fonfan sind aktuell 1682 aktive Accesspoints verzeichnet. Das ist nur wenig mehr als im September.

2. Selbst wenn Fon die T-Com nach Zahlen schlägt, ist die effektive Abdeckung wesentlich geringer. Wenn ich in einer fremden Stadt einen Accesspoint suche, werde ich bei T-Com schnell fündig: einfach bei Bahnhöfen, Hotels oder Restaurant-Ketten vorbeischauen. Die Fon-Router sind hingegen sehr oft in Wohngebieten angesiedelt – man muss schon die Fon-Karte konsultieren. Selbst wenn ein Fon-Router in der Nähe ist, ist der nicht immer nutzbar. Zum Beispiel ist keine 200 Meter von meiner Wohnung ein Fon-Router online. Surfen kann man hier aber nur wenn man sich auf die Straße vor ein Wohnhaus stellt, auf dem Bürgersteig ist der Empfang weg. Dazu gibt es weder Stromanschluss noch eine Sitzgelegenheit. Steht LaFonera im fünften Stock eines Gebäudes oder in einem Stahlbeton-Bau dringt das Funksignal wahrscheinlich überhaupt nicht nach auf die Straße.

Fon versucht jetzt vermehrt umsatzträchtige Standorte anzuwerben und wirbt um frei arbeitende Außendienstler – allerdings heißt das bei Fon Aktion SuperBill.

Ein SuperBill stellt nahezu beliebig viele LaFoneras an lukativen Orten (zB Restaurants, Pizzzen, Cafes, Biergärten, neue WLAN-Cafes) auf und kümmert sich dann dort um alles, also beispielsweise um Beratung, Errichtung, Einrichtung, Verwaltung und Betriebsablauf.

Dass man kein Geld verdient, wenn man laufend teure Hardware verschenkt, weiß Fon. Damit das Risikokapital nicht zu rapide abschmilzt, werden die Fon-Router wieder teurer. In Kürze kostet LaFonera in Europa 29 Euro. Für einen Accesspoint ohne weitere Ethernet-Anschlüsse ist das kein sensationell günstiger Preis mehr, Privatleute werden da wohl seltener zugreifen. Und ob die Bills bei den geringen Online-Preisen von Fon wirklich Gewinne machen werden, bleibt abzuwarten.

PS: Inzwischen reagiert auch die Konkurrenz: Im Oktober hat der französische Anbieter Free.fr nach diesem Bericht bereits bei den Kunden stehenden WLAN-Accesspoints zur gegenseitigen Nutzung freigegeben. Wieviele der 300000 Kunden tatsächlich einen nutzbaren Accesspoint zu Hause stehen haben, bleibt aber offen. Würde die Telekom tatsächlich mit Fon konkurrieren wollen, wäre es für den Konzern relatibv einfach die bestehende Kundenbasis zu nutzen. Wenn sich mit dem Fon-Modell in Deutschland tatsächlich Geld verdienen lässt, muss die spanische Firma mit mächtiger einheimischer Konkurrenz rechnen.

Communities – keine Panik: Aussitzen!

Mit Communities ist es manchmal wie mit Ungeziefer. Man macht eine Webseite auf, versucht einen ehrlichen Euro zu verdienen, und schon hat man eine Community am Hals. Und dann wollen die auch noch mitbestimmen.

Die News-Verstümmelungs-Seite Shortnews hatte dieses Problem auch kennengelernt. Wegen einer Änderung der Spielregeln und dem Abschaffen von unterbezahlten Community-Moderatoren riefen User zum Boykott auf. Allerdings werden 166 Unterschriften in anderthalb Monaten kaum Eindruck schinden. Das Prinzip Aussitzen funktioniert also.

Der Luxus keine Homepage zu haben

Manche Leute sind wichtig genug, keine Homepage zu haben. Oder eine sehr sparsame. Wie zum Beispiel der neue Wikimedia-Vize Tim Shell: Seiner Webseite gönnte er nicht mal einen HTML-Header – dafür präsentiert er eine Liste mit 400 Biersorten, die er schon probiert hat.

He, BILDblog

Am Montag scheint die BILD mal ausnahmsweise einen echten Skandal aufgedeckt zu haben: Soldatenfotos mit Leichenschändungen kursierten jahrelang bei der Bundeswehr in Afghanistan, weder Verteidigungsministerium noch deutsche Medien bekamen davon etwas mit.

Seitdem ist die BILD in allen Medien eine der Haupt-Quellen. Der DJV bezeichnet die Veröffentlichung als journalistisch einwandfrei. Auch das Interview mit einem der Soldaten hatte sich die Boulevardzeitung als erste gesichert und dabei neue sachliche Informationen in die öffentliche Diskussion eingebracht.

BILD als Informationsquelle

Lange Rede, kurzer Sinn: Die ganze Woche lang macht die BILD in allen Medien Schlagzeilen. Und im BILDblog finde ich dazu kein einziges Wort – nicht mal in der Spalte „Aktuelle Links“. Ist die BILD nun Thema des Blogs oder eben nur das, was in den Kram passt?

PS: Mittlerweile hat Bildblog das Thema doch mal aufgegriffen – als Beitrag in der Rubrik „Kurz korrigiert“ – die Zeitung hat sich im Waffentyp vertan. Dass die Boulevard-Zeitung die Bilder aus Afghanistan als Fortsetzungs-Fotoroman auf der Titelseite inszeniert und scheinheilig fragt was wohl als nächstes herauskommt, bedarf wohl keiner vertieften Analyse.

PPS: Bildblogger Stefan Niggemeier äußert sich im Telepolis-Interview:

Ich weiß nicht, ob man in so einem Fall mit klaren Kategorien wie „richtig“/“falsch“ arbeiten kann. Die genauen Hintergründe, die zur Veröffentlichung in „Bild“ geführt haben, kenne ich nicht, wie sorgfältig und verantwortungsvoll „Bild“ bei der Beschaffung der Fotos gearbeitet hat, kann ich nicht beurteilen. Die Darstellung des Falls durch „Bild“ scheint mir für eine Boulevardzeitung angemessen. Natürlich ergeben sich die üblichen Verzerrungseffekte: Egal wie oft die Medien betonen, dass es sich vermutlich um Einzelfälle handelt, werden sie doch nicht als solche wahrgenommen, sondern führen zu Pauschalurteilen. Dieser Effekt ist bei einer Boulevardzeitung noch stärker. Ich habe aber das Gefühl, dass „Bild“ in diesem Fall durchaus differenziert und alles andere als verallgemeinernd berichtet.

(Danke für den Hinweis an Marco.)

Schnappsidee des Monats: Studiengebührenboykott

Ein lustiger Link im Kampf gegen Studiengebühren: der Studiengebührenboykott

Das Prinzip ist simpel. Statt die 500 Euro an die Uni zu überweisen, überweist ihr sie auf ein Treuhandkonto, das für eure Uni eingerichtet wird. Wenn zu wenig Leute darauf einzahlen, wird das Geld weiter an die Uni überwiesen. Beteiligen sich genug Studierenden am Boykott (ein viertel oder ein drittel der Studis einer Uni) bleibt das Geld auf dem Treuhandkonto und wird nicht weiter überwiesen. Mit anderen Worten: Alle können sich am Boykott beteiligen, ohne dass sie dabei ein Risiko eingehen. Denn der Boykott findet nur statt, wenn sich wirklich viele Studierende daran beteiligen. Keine Universität kann es sich erlauben, ein Viertel oder ein Drittel ihrer Studierenden zu exmatrikulieren.

Also muss nur ein hinreichend großer Anteil der Studierenden einer Uni die Studiengebühren auf ein Sperrkonto überweisen – am Besten Monate im Voraus. Und der Inhaber des Kontos leitet das Geld unbestechlich weiter.

Nächste Idee, danke.