StudiVZ wird leben…

…solange sich die StudiVZ-ist-sooooo-scheiße-Gruppen immer noch bei StudiVZ finden. Und nicht etwa bei Facebook.

PS: On sich das Thema nicht für einen dieser provokativ-viralen Werbespots eignet? Eine Bande von Rowdies stürmt in das Studivz-Büro und zerschlägt alles, was nach Werbung aussieht. Zur Krönung wird der Laden angezündet. What’s your message?

Aktenzeichen StudiVZ

In Trier wird eine Studentin vermisst. Eben lese ich, dass Tausende von Studenten einer entsprechenden Gruppe in Studivz beigetreten sind und Such-Flyer an allen deutschen Universitäten verteilen.

Wenn man sich jedoch die Kommentare zu diesem Blogbeitrag ansieht, findet man das nicht mehr wirklich toll. Trolle posten Personenbeschreibungen wie aus einem schlechten ZDF-Krimi, andere fallen auf den blöden Scherz rein, die Personenbeschreibung wird mehrfach hintereinander gepostet und man echauffiert sich über die auf, die sich demonstrativ nicht an der Suche beteiligen.

Tut mir leid, aber Aktenzeichen XY kann nicht schlimmer sein.

Bildungspolitische Impulse

In dem Deutsche-Startups-Blog gibt es ein Interview mit dem Studivz-Mitgründer Michael Brehm:

Sie gießen aber auch immer wieder Öl ins Feuer. Zuletzt beispielsweise mit der umstrittenen Werbeaktionen für “schülerVZ“. Knapp drei Millionen rosafarbene Post-Its wurden dabei an Schulwände geklebt.

Wir machen sicherlich auch Dinge, die eine traditionelle und konventionelle Firma nicht machen würde. Aber wir haben versucht durch diese Aktion auch auf Themen hinweisen, die Schülern wirklich am Herzen liegen. Deswegen wollten wir die Werbeaktion mit etwas Politischem verbinden. Alle Schüler wurden aufgerufen, die Post-Its mit Wünschen und Anregungen zu beschriften und zurückzusenden. Wenn wir auf diese Weise kleine Impulse in Richtung Bildungspolitik geben können ist das vielleicht auch nicht ganz verkehrt.

Mal ganz abgesehen davon, dass die ach so veralteten Krawattenträger- und Schreibtisch-Firmen sehr wohl solche Aktionen machen und dafür zurecht abgestraft werden, woraus soll denn der bildungspolitische Impuls bestehen? An wen gibt Studivz denn handbeschriebene und im Zweifel zerknüllte Zettelchen weiter – wenn sie denn überhaupt in der Unternehmenszentrale ankommen?

Sehen wir es mal ganz physikalisch: Ein Impuls benötigt einen Leiter. Und Schülervz hat keinen Draht zur Bildungspolitik. Die Impulse können höchstens in die Marketing-Abteilung führen.

PS: Wenn man um Probleme nicht herumreden will, sollte man sich vielleicht nicht unbedingt mit dem Roten Kreuz vergleichen. Ebay wäre beispielsweise viel passender, auch Siemens wäre wohl eine mögliche Referenz für die Probleme von Studivz gewesen.

Kündigungsgrund StudiVZ?

Im jetzt.de-Weblog gibt es einen schönen Beitrag zum Thema Meine Gläserne Generation. Darin wird erzählt, wie offenherzig sich die Leute in sozialen Netzwerken geben, wie unsicher die persönlichen Daten da doch so sind und wie man aus PR-Sprechblasen ein wenig Luft ablässt.

Ein Satz am Ende macht mich jedoch stutzig:

Oder – und diese Fälle häufen sich – der Arbeitgeber, der sich aufgrund einiger privater Details im Netz zur sofortigen Kündigung entschließt.

Kommt das wirklich immer öfter vor? Ich habe von keinem solchen Fall gehört. Ja, es gibt wegen diversen Aktivitäten im Internet durchaus öfters mal berufliche Probleme – aber eine Kündigung eines Angestellten wegen privater Details aus einem sozialen Netzwerk wie StudiVZ? Das habe ich noch nicht gehört. Und solche Fälle müssten aktenkundig werden, die oft kolportierte Aussortierung von Bewerbern per Google hingegen kaum.

via.

PS: einen anderen lesenwerten Beitrag zum Thema Netzwerken findet ihr hier.

Krisen-PR & der Blogger-Anrufbeantworter

Das Startup StudiVZ hat ein paar klassische PR-Fehler gemacht, die derzeit in der Blogosphäre die Runde machen. Die meist intelligentere Reaktion ist es, das Gespräch zu suchen, um Verständnis zu werben, Kritik zu akzeptieren und Verbesserungen folgen zu lassen. Genau das versucht einer der Mitbegründer nun, indem er sich in den Blogkommentaren zu Wort meldet.

Kurios fand ich die aber die Einleitung dieses Kommentars von ihm bei YAMB.

Hallo,
hier ist Michael, einer der Mitgründer des studiVZ.

Das klingt komisch, stimmts? Normalerweise stellt man sich in Blogkommentaren nicht auf diese Weise vor – schließlich stehen Name und Link ja schon über oder unter dem Eintrag. Klingt die Einleitung nicht eher nach einem Telefongespräch? Nein, Telefonieren trifft es nicht ganz – Michael hinterlässt eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dem Blogger-Anrufbeantworter.

Und das schöne an Online: Man kann genau die gleiche Nachricht ruhig mehrmals hinterlassen.

Allzu ähnlich

Drüben bei Readers-Edition wird mittlerweile seit Wochen ein Streit geführt ob Studivz dem unbestreitbaren Vorbild Facebook nur nachgebaut wurde oder ob sich die Studivz-Macher in unzulässiger Weise bei dem US-Unternehmen bedient haben.

Schon die Einstiegsseiten sehen sich auffällig ähnlich. Ich hab aus Neugier Mal in die CSS-Definitionen beider Seiten geguckt. und nach eindeutigeren Suchbegriffen gesucht. Meine Wahl fiel rein zufällig auf “squicklogin”.

Hier die eine Definition:

#squicklogin {
width: 120px;
margin: 0px 0px 10px;
padding: 0px; }

#squicklogin label {
display: block;
padding: 0px 0px 2px;
margin: 0px;
color: gray;
font-weight: bold; }

#squicklogin table {
border-width: 0px;
border-style: none;
border-collapse: collapse;
border-spacing: 0px;
margin: 3px 0px 0px 0px;
}
#squicklogin td {
text-align: center;
border: none;
padding: 0px 0px 3px 0px;
}
#squicklogin .inputtext { width: 115px; }

Hier die andere Definition:

#squicklogin { width: 120px; margin: 0px 0px 10px; padding: 0px; }
#squicklogin label { display: block; padding: 0px 0px 2px; margin: 0px; color: gray; font-weight: bold; }
#squicklogin .buttons { text-align: left; padding: 3px 0px 0px; }
#squicklogin .inputtext { width: 115px; }

Sicherlich ist das nur ein schwaches Indiz für eine vermeintliche Missetat, es könnte beispielsweise eine gemeinsame Quelle vorliegen.

Michael Bumann hat StudiVZ etwas gründlicher unter die Lupe genommen und ein kleines Skript gebastelt, mit dem man StudiVZ in Facebook-Farben erscheinen lassen kann.

Er stellt aber auch klar:

ich muss glaub ein paar Sachen nochmal erleutern:
– StudiVZ hat nicht den original PHP-Quellcode von Facebook!! Es ist klar dass man da nicht drankommt… also programmiert haben die Jungs schon selber… allerdings eindeutig nach Vorlage!