Datenbande

Eines muss man den Boulevard-Medien überlassen. Manchmal erfinden sie spannende neue Wörter. So schreibt der der Express.

Hammer gekauft, Konto geplättet: Immer mehr Geschädigte, deren ec-Daten in einem Baumarkt abgezogen wurden, melden sich bei der Polizei. Die geht von einer Datenbande aus.

Datenbande? Tolles Wort. Das könnte die alte Litanei von Hackern und Crackern beenden. Zumindest um eine Variante bereichern.

Hochachtungsvoll auf Anordnung

Post von einem deutschen Amtsgericht:

Sehr geehrter Empfänger dieses Schreibens!

In der oben genannten Sache wird […] übersandt.

Es wird um Zahlung der Kosten in Höhe von

10,00 Euro

gebeten.

[….]

Zahlungsfrist: 1 Monat!

Hochachtungsvoll
Auf Anordnung

[Unterschrift]Justizamtsinspektor

Die Kunst der Rezension: der Pinkel-Prinz

Ich gebe zu: Musik-Renzensionen sind nicht unbedingt meine Welt, aber dieses Exemplar ist lustig.

Obwohl nunmehr zum Zeugen Jehovas mutiert, pinkelt Prince allen Nellys, Ushers, R.Kellys dieser Welt immer noch im Stile eines sexy Motherfucker locker an die dicke Hose. Schon vor 20 Jahren ist der Mann so souverän mit Sex umgegangen, daß die heutigen Epigonen wie erzkonservative Milchbubis erscheinen. Den anderen mittels böser F-Worte zeigen wo der Hammer hängt – ob Funk, Falsett, Flagellantentum – war des kleinen Prinzen Verlangen schon immer.

Powernapping war gestern

Zumindest beim Providerverband ECO ist man schon viel weiter. Bei der Veranstaltung Wag the Long Tail gibt es diesen Programmpunkt:

12:30 Uhr – 90 Minutes Active Lunch Break™

Ist das wirklich ein Trademark oder soll das nur stylish wirken?

Von Frauen und Damen

Nicole meinte mir gegenüber Mal, sie könne es nicht leiden, wenn man Nachnamen von Frauen einfach so hinschreibe – ohne „Frau“, ohne Vornamen, ohne Titel. Bei Männern ist dies hingegen üblich: Ist der volle Namen schon mal genannt, reicht bei der Wiederholung der nackte Nachname. Ist das neutral oder fehlt da ein Mindestmaß an Galanterie oder Stil? Wie geht man also in nachrichtlichen Texten mit Frauen um?

Kein Journalist hätte Gerhard Schröder in Nachrichten „Herr Schröder“ genannt – bei seiner Nachfolgerin verhält es sich manchmal noch anders. So habe ich heute mittag bei den Nachrichten im Deutschlandfunk dies gehört:

Bundeskanzlerin Merkel rechnet beim G-8-Gipfel offenbar nicht mehr mit konkreten Vereinbarungen zum Klimaschutz. Wenn die USA sich nicht bewegten, würden andere Länder möglicherweise auch erst mal abwarten, sagte Frau Merkel dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Der Titel der „Dame“ ist wohl anderen Berufsgruppen zugeordnet. Bei SpOn bin ich auf diese Textstelle gestoßen:

Nach Informationen des SPIEGEL erklärt eine Quelle des Landesverfassungsschutzes, dass bis zu neun Prostituierte über spezielle Zuhälter angeheuert und diskret ins Gebäude gebracht wurden. Belastet werden auch zwei bundesweit bekannte Politiker, denen unterstellt wird, sie hätten sich mehrfach in Leipziger Diensträumen mit den Damen getroffen.