Kostenlose Moderatoren ersparen Support?

Der CD-DVD-Buch-Tauschservice Hitflip ist so stark am Expandieren, dass die Firma kurzerhand den Kölner Webmontag übernommen hat. Beim Kerngeschäft scheint es aber zur Zeit zu haken.

Im Hitflip-Forum fallen einem zuerst die gesperrten Threads auf. Ihnen ist eines gemein: Hier beschweren sich (die zahlenden) Mitglieder über den langsamen Support, technische Probleme beim Einstellen oder bei der Aktualisierung des Kontostands. Gerade das dritte Problem trifft eine der zentralen Funktionen und Einnahmemöglichkeiten des Unternehmens. Doch seit einer Woche keinerlei Antwort vom Unternehmen selbst. Nur die kostenlos arbeitenden Moderatoren leiten die Anfragen dorthin um, können aber auch nur spekulieren – offenbar haben auch sie keinen direkten Draht zum Unternehmen, um solche Probleme zu klären. Im unternehmenseigenen Blog findet sich ebenfalls kein Wort über Probleme oder gar die Problemlösung.

Es ist ja schön, wenn man Blogs und Foren einrichtet. Wenn man dann aber auf solche drängenden Fragen der zahlenden Kundschaft keinerlei Rückmeldung gibt, ist die vermeintliche Offenheit nur eine Finte.

Erst anmelden, dann beschweren

Internetdienstleister haben es heute schwer: kümmern sie sich zuviel um die Inhalte auf ihren Server, beschimpft man sie als Erfüllungsgehilfe und Zensoren – ganz abgesehen von dem Zeit- und Personalaufwand, den eine ständige Überprüfung erfordert. Kümmern sich die Dienstleister zu wenig, riskieren sie als Mitstörer verantwortlich gemacht zu werden. Die Mitte ist wie so oft golden: Die Dienstleister wissen einfach von nichts, bis man sich explizit bei Ihnen beschwert und erst dann kümmern sie sich.

Der Webloghoster blog.de hat dazu eine vermeintlich bequeme Lösung gefunden: über jedem Blog erscheint eine kleine Leiste mit hilfreichen Links, mit einem einfachen Mausklick kann man bedenkliche Bloginhalte melden.

blog.de - Blog melden

Denkste. Wer einfach darauf klickt, kommt erst Mal zu einem Anmeldeformular. Wer sich per Mausklick beschweren will, muss sich schon einen blog.de-Account besorgen. Kostet ja nichts. In den FAQ ist dieses Thema übrigens gar nicht erwähnt, ebensowenig in den AGB. Auch Blog.de-Mitglieder können mit diesem Feature wenig anfangen, wie dieser und dieser Eintrag im Hilfeblog zeigen.

Bevorzugt zahlen

Click&Buy von Firstgate war bisher erfreulich unauffällig. Ich zahle, die Transaktion wird bestätigt, das Geld wird abgebucht. Und sonst Ruhe. Letzte Woche benachrichtigte mich das Unternehmen, dass man eine englische Banklizenz erworben habe. Heute landet das in meiner Inbox:

Bitte beachten Sie, dass ClickandBuy gerade dabei ist, noch offene Transaktionen von Ihrem bevorzugtes Zahlungsmittel einzuziehen. Sollten Sie kürzlich Ihr bevorzugtes Zahlungsmittel gewechselt haben, werden auch diese offenen Transaktionen nun von ihrem neuen
bevorzugten Zahlungsmittel abgebucht. Sie werden nicht mehr von Ihrem vorherigen Zahlungsmittel abgebucht, auch wenn dieses zum Zeitpunkt des
Kaufes ihr bevorzugtes Zahlungsmittel war.

Wäre es nicht einfacher gewesen nur die Kunden zu informieren, die das tatsächlich betrifft? Will sich die Firma sich mit all ihren Plänen, neuen fantastischen Möglichkeiten dauerhaft einen Teil meiner Aufmerksamkeit erobern? Danke, aber ich will doch nur ein bisschen Geld transferieren.

Frische Brötchen Verkäuferinnnen

Heute mittag wollte ich mir einen leckeren Feldsalat machen – mir fehlte lediglich das passende Bei(ss)werk. Also fuhr ich an den Sülzgürtel zur Filiale von Merzenich, da die sonntags geöffnet und ein etwas größeres Sortiment haben.

Interessiert stellte ich fest, dass die Verkäuferinnen nicht nur Namensschilder haben – hier werden noch weitere Vorzüge angepriesen. Die älteste Kollegin hatte ein besonderes Prädikat „Frau X bedient Sie seit 1998 zuverlässig“, eine zweite Bedienung war seit 2005 im Dienst, die dritte Verkäuferin trug ihr Schild „Frau Y ist neu und tut Ihr Bestes“ (nicht wörtlich, aber fast).

Demütigung deluxe.