Spießer 2.0

Ja, ich habe ZwoNull gesagt. Aus purer Absicht!

Grade habe ich in den Wirrungen von TCP/IP eine merkwürdige Nachricht vernommen:

fuck me now, love me later:… also manchmal haben die Berliner ja schon merkwuerdige Partynamen

Wie wunderbar revolutionär. Sex und Emotionen. Vorehelicher Geschlechtsverkehr. In der Volkstümlichen Hitparade ist dies auch bekannt. Da trällern die Stimmbandamateure dann einfach nur „Dieeeee-se Naaaa-acht“ – möglichst 20 Mal hintereinander.

Wer wirklich schockierende Partynamen ausprobieren will, sollte vielleicht mal „Buletten ohne Senf“ ausprobieren. Das wäre ein wirklich neues Konzept, was den Spießern – und allen anderes – richtig auf den Magen schlagen könnte.

Ernüchterung

Grade im Handelsblatt entdeckt:

Die Manager wollen dem Ernst der Lage Rechnung tragen und weniger feiern, dafür intensiver beraten. Guido Westerwelle statt Naomi Campbell heißt denn auch der Stargast bei der Burda-Party in diesem Jahr.

Networking op Kölsch

Grade in meiner Inbox entdeckt – eine Nachricht der „XING Regionalgruppe Köln“

„Einladung zum Event „XING-After-Job-Party an Weiberfastnacht““

Na, wer in Köln zu Weiberfastnacht auf eine After-Job-Party geht, braucht tatsächlich ein soziales Netzwerk.

Das kann einen Sauerländer nicht erschüttern

Berlin (dpa) – Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) will sich auch aus Protest gegen den Kurs der großen Koalition und seiner Partei in Nordrhein-Westfalen aus der Politik zurückziehen.

Wo findet die zentrale Abschiedskundgebung statt? Reicht der Anlass für kleine spontane Merz-geht-Parties in Turnhallen, Schützenvereinen und Männerhilfsgruppen? Wird die Sauerländer Brigade den Großen Bierzapfenstreich aufführen?

Lieber Graf Nayhaus

Wahrscheinlich lesen viele ihre Politik-Kolumne bei der Netzeitung mit Faszination. Aber Ihr größter Fan, so scheint es, das sind Sie selbst. Mit Spannung verfolgen Sie die Schilderung Ihrer journalistischen Heldentaten, hinter denen Politik und Welt lediglich zur Kulisse verkommen. Anders kann ich mir die aktuelle Kolumne Wenn man beim Seitensprung erwischt wird nicht erklären.

Ich hatte mir gestern die Frage gestellt, ob Seehofer eigentlich auch etwas zu seinem außerehelichen Verhältnis gesagt hat oder ob das im Mediengewitter untergegangen ist. Diese Frage haben Sie tatsächlich beantwortet. Was darauf folgt, ist lediglich eine Reminiszenz an die Vergangenheit. Sie empfehlen Seehofer sich wie ihr alter Freund Horst Ehmke zu verhalten. Der hatte als Geheimdienstbeauftragter ein Verhältnis mit einer 25jährige Tschechin und – das war der kluge Schachzug – hat einen Deal mit Ihnen, lieber Graf Nayhaus, abgeschlossen. Die Geschichte brachten Sie erst, als der Minister seine Freundin geheiratet hatte.

Dieses Verhalten empfehlen Sie Seehofer allen Ernstes als Vorbild für seine Informationspolitik zu diesem Zeitpunkt. Nun – es mag Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein – aber für einen solchen Deal längst zu spät ist. Seehofer ist schon bloßgestellt, kein Deal der Welt kann das mehr verhindern. Er scheint seine Geliebte auch nicht heiraten zu wollen. Dazu hat er gerade seinen Hut für den Parteivorsitz in den Ring geworfen. Meinen Sie wirklich, dass Seehofer jetzt ganz dringend mit Ihnen über eine Homestory verhandeln sollte? Oder wollten Sie nur berichten, wie Sie einmal von einem Ministerverhältnis erfahren haben? Und dass Sie im Februar mit richtig wichtigen Leuten eine Party feiern?