Kim Schmitz in Kürze

Der New Zealand Herald hat nichts zu berichten, also greift er ein wildes Gerücht auf, dass Kim Schmitz ein teures Haus gekauft habe. Lustig ist die Kurzfassung des zusammengegoogelten Lebenslaufs:

According to the Independent, Schmitz was deported from Thailand and arrested at Munich Airport, where he called himself the „Royal Highness Kimble the First“.

Darauf prostete er der versammelten Presse mit einem Glas Ketchup zu und flog auf einem Teppichluder in Liebesurlaub.

PS: Meedia und Golem ernennen die Nicht-Meldung des Herald zu „Schlagzeilen“ und plappern das Gerücht einfach nach.

PPS: Ich habe mich der Gerüchterstattung im Bildblog angenommen.

Wiederkehr des Großmauls?

In den letzten Tagen hat ein angeblicher Freund von Kim Schmitz den englischen Wikipedia-Artikel über Schmitz überarbeitet. Das Ganze liest sich wie die Arbeit einer (schlechten) PR-Agentur: Schmitz gesteht Fehler ein, Verurteilungen werden an wenig prominente Stellen verschoben, die Legende vom hyperintelligenten und etwas übermütigen Hacker auf zahlreichen Ebenen platziert.

Netter Versuch, aber – wie in Sachen Kim Schmitz üblich – viel zu dick aufgetragen.

Schmitz has always had a flamboyant lifestyle, which has been reflected in his business promotion activities that saw him appear on talk shows to explain his philosophy and run big television advertising campaigns. “I came from a hard working, middle class family, which did things in moderation and I always dreamed of a more luxurious and glamorous lifestyle,” he explained.

Wow. Die hohe Kunst des bullshits. Auch die großspurigen Ankündigungen erinnern an alte Zeiten:

Schmitz, who has also long been a fan of Formula I and organised several big parties for the races in Monaco, now plans to develop a racetrack and is currently scouting potential sites around the world.

Kimble? Kennen wir nicht….

Janko Röttgers hat bei Focus Online die Geschichte von Kimble und Megaupload aufgegriffen.

Megaupload erklärte dazu gegenüber FOCUS Online, dass man keinerlei Beziehungen zu Schmitz unterhalte. Man habe die Domain von einem Online-Händler gekauft.

Glaubwürdiger wäre gewesen, einen Beratervertrag oder sonstiges anzugeben. Dass man keinerlei Beziehungen unterhält, ist eher unwahrscheinlich.

Gewundert habe ich mich über die Passage:

Die Web-Seite Megaupload ist der Unterhaltungsindustrie schon lange ein Dorn im Auge. Denn dort bekommen Surfer kostenlosen, anonymen Speicherplatz, der besonders gerne zum Tausch von Filmen, MP3s und Software genutzt wird. […] Der Clou: Zahlende Nutzer können Filme im unkomprimierten Originalformat herunterladen – ein Angebot, das gerade unter Freunden von Kinofilmen und TV-Serien Anklang findet.

Ich schaue ja gerne in Filmforen und so – einen Link zu Megaupload habe ich dort aber nie gesehen, schließlich gibt es ähnliche Angebote im Dutzend. Auch dass die Musikindustrie irgendein besonderes Interesse an Megaupload hat, habe ich nicht bemerkt. Die beschäftigen sich erst einmal mit dem IMHO viel größeren Konkurrenz-Angebot Rapidshare.

Wollte Kimble Gulli bestechen?

Gulli lässt Kim Schmitz als Megaupload-Betreiber hochleben. Und berichtet von einem Bestechungsversuch.

Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Kimble ist wieder im Ausland – in Hong Kong, um genau zu sein – und tönt nicht nur leiser als in seinen alten Tagen, sondern bietet gar Geld, wenn man ihn verschweigt: Im Gegenzug fürs Stillschweigen über Megaupload bot Kimble gulli.com einen Werbedeal an – für megaupload.com

Das wäre wirklich fehl investiertes Geld. Die Verknüpfung zwischen Kim Schmitz und Megauplad ist sogar der Wikipedia seit Monaten bekannt. Aber Gulli fährt fort:

…. – für megaupload.com, mit Alexarank 15 eine der bestbesuchten Seiten im Netz, wenn man den Alexa-Zahlen trauen darf. Megaupload wird betrieben von Kimble selbst.

Das sollte doch einen kleinen Werbevertrag wert sein. Denn dass der Alexa-Rank von Megaupload irgendetwas aussagt, bezweifle ich doch sehr. Und dass Kimble in Hongkong lebt, halte ich ebenfalls für ein Gerücht.

Kimble, der Namenlose

Vor ein paar Wochen erwähnte ich das Verschwinden mehrerer Kimble-Seiten. Seitdem bekam ich mehrere freundliche Mails, die mich über die neuen Beschäftigungsfelder von Kim Schmitz unterrichteten – danke dafür. Kurz zusammengefasst. Schmitz möchte wohl nicht mehr als das Großmaul Kimble auftreten, seine Methoden scheint er jedoch nicht wirklich geändert zu haben.

So taucht seit einigen Wochen im Weblog Techcrunch eine Anzeige auf, in der Web Developer & Web Designer gesucht werden. Neben 50000 Dollar Einstiegsbonus werden „007 benefits“ versprochen: Die Anzeige führt zu der Seite mit dem klangvollen Namen http://207.218.248.46/. Ja, richtig: kein Domainname – einfach nur eine IP-Adresse. Die Stellenausschreibung trägt auch keinen Namen: Man gibt sich lieber geheimnisvoll:

We will reveal our identity to candidates whose resumes meet our expectations

Wen würde man hinter einer solchen Anzeige erwarten? Den MI6? Klar: Denn zu den 007 benefits gehört auch ein entsprechender Arbeitgeber.

Es war natürlich naiv zu glauben, dass dieser IP-Trick allein genügen würde um die Identität des Arbeitgebers zu verschleiern. Richtig peinlich war es jedoch, dass es allzu einfach war, die Identität des employers 2.0 zu ermitteln. Denn die Anzeige erschien nicht etwa auf einem namenlosen Server, sondern war auch über einen Domainnamen abzurufen: http://www.ultimaterally.com.

Lesern des Kimble-Reports wird diese Adresse bekannt vorkommen. Die Kurzfassung: Kim Schmitz hatte unter dem Namen „Ultimate Rally“ eine Protz-Rally der Superlative angekündigt, reichlich Vorschüsse kassiert, das Event unter fadenscheinigen Gründen erst verschoben und dann angeblich an einen US-Investor verkauft. Die Vorschüsse wurden angeblich zurückgezahlt – allerdings unverzinst. Der US-Investor ist seitdem nicht aufgetaucht und die Domain immer noch auf Kim Schmitz registriert. Und nun erscheint ausgerechnet hier die mysteriöse Stellenanzeige.

Ein neugieriger Blogger fand unter der IP übrigens auch Hinweise auf Kimbles nicht zugelassener Super-Duper-Investitionsfirma Trendax. Und wenn man dann den Quelltext analysiert, kommt man auf ein Angebot namens Megaupload, das unerklärlicherweise ganz oben in den Alexa-Traffic-Charts auftaucht, obwohl der Service dort fast nur vernichtende Kritiken erntet. Ob es daran liegt, dass die Mega-Upload Toolbar automatisch auch die Alexa Toolbar installiert, die als Grundlage für die Trafficstatistiken dient? Oder hat es doch eher etwas mit der anderen Identität des Service unter dem Namen „Sexuploader“ zu tun?