Kölner geschockt: Matratzen-Geschäft schließt nach Räumungsverkauf

Ein ungewohntes Bild im Kölner Szene-, Arbeiter- und IT-Mekka Ehrenfeld. Ein unscheinbarer Laden an der Ecke Piusstraße steht plötzlich leer.

Was wie eine alltägliche Szene aussieht, ist für viele Anwohner unverständlich: „Das war schließlich ein Matratzenladen“, erklärt Klaus Paschulke, der mit seinem Hund Fritz täglich hier seine Runden zieht. „Matratzenläden schließen nicht“, sagt der Frührentner sichtlich irritiert. Auch Manuela Tröte, die in der Bäckerei nebenan arbeitet zeigt sich schockiert. „Alles hätte ich erwartet, nur das nicht.“ Jeden Morgen ging sie an den großen roten Plakaten vorbei, die einen Räumungsverkauf ankündigten. „Es war eigentlich alles wie normal“, sagt die Bäckereifachverkäuferin.

Was mit dem Laden nun geschehen wird, ist noch vollkommen unklar. Vielleicht zieht ein Thai-Massagen-Salon ein oder ein Bubble-Tea-Salon. Besonders letzter würde gut in die Nachbarschaft passen – der nächste Anbieter des Trendgetränks aus Asien liegt schließlich 60 Meter entfernt. Luftlinie. Rentner Paschulke ist aber optimistisch, dass ein anderer Matratzenladen in das Eck-Geschäft einziehen wird: „Wo soll ich sonst meine Drei-für-Zwei-Matratzen mit bis zu 77 Prozent Inventurrabatt bekommen?“

Nach der Fiskalypse

Sie saßen alle um das dürftige Holzfeuer versammelt, das sie in einem alten Blechfass entzündet hatten. Einst hatte das Faß eine schwarze Substanz enthalten, die rund um die Erde verbrannt worden war, um Wärme zu produzieren, Licht und Bewegung. Wie hieß es nochmal? Erdöl. Die Jüngsten sahen mich erwartungsvoll an. Sie hatten nicht viel vom Leben auf den kargen und oft vergifteten Böden zu erwarten, aber sie sahen mich mit leuchtenden Augen an.

„Wunderlicher Alter“, riefen Sie. „Erzähl uns was“.

Ich stellte meine irdene Schüssel beiseite, aus der ich Getreideschleim gelöffelt hatte und wandte mich an die Runde. „Was wollt ihr hören? Die Geschichte vom Lichtschalter, als ich mit einer Handbewegung das Licht der Sonne entfesseln konnte.“

„Nein, die kennen wir schon“

„Wie wäre es dann mit der Geschichte meines Opel Kadett, mit dem ich schneller reiste, als 1000 Ratten laufen können? Der Fernseher, der mir Traumbilder zeigte, ohne dass ich meinen Kopf an einen Fels schlagen musste.“

„Du flunkerst doch schon wieder. Nein, erzähl uns von der wahren Vergangenheit!“

„Nun, was wollt ihr wissen?“

„Wie sind wir hierhin gelangt? Wer hat die Häuser gebaut und warum liegen sie heute in Trümmern? Warum können wir nicht zwei Steine aufeinanderstapeln, ohne uns gegenseitig besinnungslos zu schlagen?“

„Nun, das ist eine lange Geschichte…“

„Wir haben Zeit. Womit fing es an?“

„Nun, es fing damit an, dass wir reich waren. Wir hatten Weizen und tauschten ihn in Geld. Viel Geld. Viel zu viel Geld. Das war wohl der Anfang vom Ende.“

[…]

An diesem Abend wurde ich vom Lagerfeuer verstoßen.