Phoenix is not enough

Welt.de berichtet:

Lammert übte gleichzeitg harte Kritik an der Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Sender. Ihm fehle jedes Verständnis dafür, dass die konstituierende Sitzung des 17. Deutschen Bundestages weder vom ersten noch vom zweiten Programm direkt übertragen werde, sagte er nach seiner Wiederwahl. Stattdessen liefen an diesem Vormittag in ARD und ZDF Unterhaltungssendungen. Lammert verwies darauf, dass das gebührenpflichtige Fernsehen sein „üppiges Privileg“ dem Parlament verdanke.

Wenn man bedenkt, dass diese Beschwerde live auf Phoenix lief, ist das Jammern auf sehr hohem Niveau.

LinkedIn – das Out-Of-Business-Netzwerk

Gestern habe ich im ARD-Weltspiegel einen interessanten Bericht zu den konkreten Auswirkungen der Finanzkrise auf das Leben in New York gesehen. Ein Effekt: Karriereberater boomen, die ehemaligen Börsenstars suchen neue Karrieren. Und die Scheidungsanwälte im Finanzviertel haben einen Boom.

Heute erreicht mich eine Pressemitteilung des Business-Netzwerks LinkedIn:

Die internationale Finanzkrise spitzt sich immer weiter zu und sorgt weltweit für Verunsicherung. Viele Finanzberater und Banker nehmen in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand und setzen dabei verstärkt auf die Potenziale des Online-Networking.

[…]

Demnach verdoppelte sich die Zahl der LinkedIn Mitglieder aus der Finanzbranche in den letzten sieben Wochen. Auch die Networking-Aktivitäten der Finanz-Entscheider haben sich auf LinkedIn in den letzten 14 Tagen rasant gesteigert und wuchsen um 50 Prozent.

[…]

Das belegen auch die allgemeinen Wachstumszahlen von LinkedIn in den letzten zwei Wochen. So stieg die Nutzung der persönlichen Empfehlungsfunktion bei LinkedIn um 14 Prozent, die Zahl der verschickten Einladungen wuchs um 10 Prozent und Neuanmeldungen verzeichneten eine Steigerung um 17 Prozent. Zudem stieg die Zahl der Verbindungen unter den LinkedIn Mitgliedern um 21 Prozent.

Auf gut deutsch: Wer gut im Sattel sitzt und Erfolg im Job hat, sieht offenbar weniger Bedarf für Karrierenetzwerke als Arbeitslose in spe.

Papst verdammt Wetterfrösche

ARD-Korrespondent Gregor Hoppe berichtet von einer Predigt des Papstes:

„Das Innere der Menschen sei von „Halbwahrheiten“ oder „offener Falschheit“ bedroht. „All dies trübt und befleckt unsere Seele, bedroht uns mit der Unfähigkeit zur Wahrheit und zum Guten“, sagte Benedikt weiter.

Der nächste Absatz fängt so an:

Die schlechten Wettervorhersagen haben sich bislang nur zum Teil bewahrheitet: Es ist zwar im Lauf dieses Gründonnerstags fast winterlich kalt geworden, und in ganz Italien regnete es. Über Rom aber hatte der Himmel am Abend aufgeklart,…

Werden die Wetterfrösche nun exkommuniziert?

SchmidtPocher schlägt zurück

Die Fans von Schmidt&Pocher sind schon gespannt ob die Comediarrhoe Oliver Pocher angemessen auf die Herausforderung von Stephen Colbert reagiert.

Eigentlich ist die Vorlage ein Geschenk. Zwar ist sie nur ein Überbleibsel vom letzten Oktober, aber schließlich haben Stephen Colbert, Jon Stewart und Conan O’Brien in der vergangenen Woche gezeigt, wie man mit einem witzlosen Pseudo-Streit Quoten und Schlagzeilen macht, wenn die eigenen Autoren streiken.

Kann Pocher das mit Hilfe seiner Autoren übertrumpfen? Oder wenigstens den Ball angemessen aufnehmen? Kaum. Denn wie die Redaktion auf Fan-Hinweise reagiert, zeigt sich im Gästebuch der Sendung:

Von Robert aus Kronau am Freitag, 15. Februar 2008

Für alle die es noch nicht mitbekommen haben, aber der amerikanische Satiriker Stephen Colbert echauffiert sich über Oliver Pocher. Hier der Link dazu:

***Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Nutzungsbedingungen editiert. Wir weisen darauf hin, dass eine Nutzung für kommerzielle Zwecke, Werbung und besonders die Veröffentlichung von URLs nicht erlaubt ist.

Von Andreas am Freitag, 15. Februar 2008

Hat schon jemand mitbekommen, dass Oliver Pocher von Steve Colbert im amerikanischen Fernsehen thematisiert wurde?

Gemeint ist das zweite Video auf der folgenden Seite:

***

***Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Nutzungsbedingungen editiert. Wir weisen darauf hin, dass eine Nutzung für kommerzielle Zwecke, Werbung und besonders die Veröffentlichung von URLs nicht erlaubt ist.

Die „Falle“ von Marions Kochbuch

Einen sehr merkwürdigen Beitrag hat das ARD-Magazin plusminus zum Thema Marions Kochbuch abgeliefert. Grundthese: Der Fotograf lockt ahnungslose Internetnutzer in eine Urheberrechts-Falle. Dabei arbeitet er mit solch diabolischen Tricks:

Trick Nr. 1
Das Kochbuch enthält im Anhang eine Art Lexikon. Lexika wertet Google besonders hoch. Darin aufgeführt sind Zutaten in alphabetischer Reihenfolge – seitenweise. Bei Marions Kochbuch erfährt man z.B. über Lauch, er sei reich an Eisen. Das ist Quatsch, führt aber dennoch zum Erfolg, wie Timo Strohm weiß: „Das Programm kann nicht feststellen, ob man es hier mit echter Wissenschaft zu tun hat oder mit Seiten, die nur so aussehen sollen, als wäre hier ein wissenschaftliches Fachlexikon.“

Dass Google Lexika besonders hoch wertet, ist eine steile These, die schon eine Begründung verdient hätte. Massive interne Verlinkung ist schon hilfreich, aber eben kein Allheilmittel. Und wenn Kategorie-Links von „Google ausdrücklich unerwünscht sind“, warum sind die Bilder immer noch ganz oben gelistet? Google ist nicht besonders zimperlich, wenn es um unerwünschte Verlinkungen geht.

Selbst wenn die Webseite sich mit „Tricks“ darum bemüht bei Google möglichst hoch gelistet zu werden – wäre das ein Freibrief zum Kopieren der Bilder? Nein, natürlich nicht. Wer auf den Link bei der Bildersuche klickt, bekommt von Google sogar eine Warnung:

Das Bild ist möglicherweise verkleinert dargestellt und urheberrechtlich geschützt.

Und so hat die Redaktion die Chance verschenkt, einige wichtige Fragen zu stellen. Zum Beispiel: Warum wird ein Forums-Webmaster für die Urheberrechtsverletzung eines Nutzers verantwortlich gemacht? Wieso kann ein Fotograf 700 Euro für eine Veröffentlichung verlangen, die regulär nur einige Cents bringen würde? Und wo sind die Tipps für die Verbraucher? Bilderrechte im Netz sind keine Hexerei. Legale und kostenlose Alternativen gibt es zu Hauf.

Sorry plusminus – das war nichts. Statt einer Verschwörungstheorie solltet ihr vielleicht etwas Service liefern.

(via Lawblog)

Frage nach Berlin, der Schäuble im Badezimmer.

Nach den YouTube-Präsidentschaftsdebatten kennen die TV-Sender kein Halten mehr: Videobotschaften und Zuschauerbeteiligung sind die neuen Kinderreporter. Statt dem Volk aufs Maul zu schauen, lässt man das Volk direkt ran.

So auch im Dezember in der ARD. Dort heißt es dann Ihre Frage nach Berlin: Zuschauer können ihre Frage direkt an prominente Bundespolitiker richten. Das Procedere ist einfach:

Sie nehmen ihre Frage auf Video auf. Dazu brauchen Sie eine Videokamera oder eine Webcam. Nehmen Sie Ihre Frage auf und laden Sie das Video hier hoch. Wenn Sie keine Kamera besitzen, aber trotzdem ihre Frage an die Politiker stellen möchten, können Sie die Frage auch persönlich bei uns abgeben: Am 30. November in Berlin im ARD-Infocenter (im ARD-Hauptstadtstudio) oder in München im BR-Hochhaus/Foyer, jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie in Köln im WDR-Besucherzentrum von 16 bis 20 Uhr.

Ausnahme: am 12. 12. ist Wolfgang Schäuble der Interviewpartner im Morgenmagazin. Da braucht man weder Kamera noch Besucherzentrum – es genügt die Frage laut und deutlich in seinen Badezimmerspiegel zu sprechen.

Nennt mich TV-Flüsterer

Wer wäre auf die Idee gekommen, das Sat1-Programm mit der Tour-de-France zu verknüpfen? Me, that’s who! Und siehe da, es ist passiert:

Sat.1 steigt ab sofort in die Berichterstattung der Tour de France ein / ProSiebenSat.1 hat hierzu soeben die Rechte erworben

Berlin (ots) –

Sat.1 steigt mit sofortiger Wirkung in die Berichterstattung der
Tour de France ein. Hierzu hat ProSiebenSat.1 gerade die Rechte
erworben. Bereits heute ab 15.00 Uhr wird Sat.1 die 11. Etappe (von
Marseille nach Montpellier, 182,5 km) zeigen.

Zwar nicht exakt wie vorhergesagt – aber immerhin. Da beißt der Turi keinen Faden ab.