Zattoo: No proxy, no cry

Das Internet hat Grenzen. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Das grenzenlose Internet hat eben doch Grenzen. Nicht nur, dass man sich im deutschen iTunes-Store keine US-Serien kaufen kann, auch beim Online-TV wird eng unterscheiden, wer denn nun das Recht hat, auf die ach so attraktiven Streams zuzugreifen. So unterscheidet der Internet-TV-Anbieter Zattoo sehr genau, welche Inhalte sie an deutsche und welche Inhalte sie an Schweizer IPs ausliefern. Kein großes Problem, denkt man. Schließlich kann man sich über einen Proxy oder einen VPN-Anbieter einfach eine IP des entsprechenden Landes besorgen.

Zattoo spielt da aber nicht mit:

Die Übertragungsrechte für die Kanäle sind geographisch beschränkt: Bis anhin kann man mit Zattoo in der Schweiz, Deutschland, Spanien, Dänemark, Belgien, Norwegen und Grossbritannien auf dem Computer fernsehen. Ausserhalb der Schweiz haben einige Benutzer über SwissVPN auf die Schweizerische Kanalauswahl bei Zattoo zugegriffen. Da dieser Zugriff die Rechte der Sender verletzt, wird Zattoo nun den Zugriff auf Zattoo über SwissVPN ab dem 1. Februar 2008 unterbinden.

Open Source für alle – Amazon zahlt

Dass man mit dem Verkauf von T-Shirts keine ernsthafte Entwicklungsarbeit bezahlen kann, hat sich inzwischen herumgesprochen. Miro geht einen für mich neuen Weg: Unterstützer sollen die i ♥ miro firefox extension installieren.

I ♥ Miro is the easiest way ever to support the Participatory Culture Foundation, the non-profit charitable organization (501c3) that makes Miro.

Just install this Firefox extension and anytime you shop at Amazon.com a small portion of the proceeds will go to support Miro (it doesn’t cost you anything). Try it out and help us build the open source video world.

Ich weiß nicht, ob das unbedingt im Sinne von Amazon ist -schließlich will die PCF Provisionen kassieren, obwohl die überhaupt keine Produkte bei Amazon empfohlen haben. Die Extension spiegelt dem Amazon-Server das aber vor. Immerhin: fremde Referral IDs sollen nicht überschrieben werden.

De Esportuis nil nisi bene?

Die vermeintliche Online-Revolution Der Westen hat sich einem Thema angenommen, das in anderen allgemeinen Informationsmedien so gut wie keine Rolle spielt: Der eSport hat seine eigene feste Rubrik in dem WAZ-Portal.

Doch bei der einen Top-Meldung der vergangenen Tage versagt das schnelle Medium: Was bereits seit Donnerstag in Fachmedien wie readmore, am Freitag auch bei Heise und Golem steht, ist bei „Der Westen“ noch kein Thema: die gerichtliche Auseinandersetzung um eine Entscheidung des Liga-Betreibers Turtle Entertainment.

Ach ja: Turtle Entertainment unterstützt den Westen bei der E-Sport-Berichterstattung redaktionell. Da wäre ein Exklusiv-Interview zum unbequemen Thema doch angebracht?

Traue keiner Eventagentur

Eine Meldung bei Spiegel Online über eine „Eventagentur“, die Rauchern Shirts mit einem Judenstern verkaufen wollte.

Der Anbieter DMP zeigt sich mittlerweile zerknirscht: Es habe nie die Absicht bestanden, „Menschen durch dieses Shirt zu verletzen oder zu beleidigen“, heißt es auf der Website. Man entschuldige sich für die Aktion. Es habe sich bei dem gezeigten Shirt nur um einen „Entwurf“ gehandelt, kein einziges Hemd sei verkauft worden, obwohl DMP auf seiner Seite angab, man habe im Dezember 1.000 Exemplare des Shirts unters Volk gebracht. „Das war eine Lüge zu PR-Zwecken“, räumte der Betreiber Dennis Kramer nun ein.

Im Krieg und in der PR ist alles erlaubt.

Wie man Hakenkreuze korrekt entwertet

Der Berliner Verfassungsschutz hat eine Broschüre über Symbole und Kennzeichen des Rechtsextremismus veröffentlicht.

Doch wie kann man diese Symbole anschaulich darstellen, wo die Veröffentlichung dieser Symbole doch verboten ist? Wa kann man tun, damit Rechtsextreme so komplexe Symbole wie ein Hakenkreuz oder SS-Krakeleien nicht aus öffentlichen Mitteln abkopieren? Das Symbol verfremden? Nein – das würde ja keinen Sinn machen. Also das Symbol mit Weihwasser besprengen, um Absolution zu erhalten? Schon erheblich besser. Doch was könnte als Äquivalent von Weihwasser im juristischen Sinne dienen?

Ein unbedenkliches Hakenkreuz (Ausschnitt)

Ja, Ihr sehr richtig: kleine rote Paragraphenzeichen. Dann klappt es auch mit dem Verfassungsschutz.

(via Lawblog)

Computer sind einfach nicht sicher

Joerg Heidrich beschreibt in einer Meldung bei Heise, warum ein Opfer eines Online-Banking-Betrugs nicht mit haftbar gemacht wurde:

Ein Mitverschulden bei der Entstehung des Schadens treffe den Kläger im vorliegenden Fall dagegen nicht. Ein solches Mitverschulden sei zwar grundsätzlich anzunehmen, wenn der Kontoinhaber PIN und TAN aufgrund von Phishing oder Vishing herausgibt. Andererseits könnten Täter andere Angriffsmethoden wie Malware und Pharming auch dann mit Erfolg einsetzen, wenn der Kontoinhaber seine IT hinreichend schützt und hinreichend aufmerksam ist. Als Mindestvoraussetzungen für einen solchen Schutz nennt das Gericht die Verwendung einer aktuellen Virenschutzsoftware und einer Firewall sowie das regelmäßige Einspielen von Sicherheitsupdates für das Betriebssystem sowie die verwendete Software.

Ob das Prinzip auf meine elektronische Steuererklärung auch anwendbar ist?

Künstler sind nicht überflüssig

Dank eines Streiks der Autoren sind TV-Zuschauer in den USA grade auf Schmalkost gesetzt. Seit neun Wochen.

Gestern kamen Jon Stewart und Stephen Colbert – beide Mitglieder der Writers Guild – wieder auf dem Bildschirm. Allerdings nur mit Light-Ausgaben ihrer Sendungen. Denn – wie gesagt – die Autoren fehlen. Jon Stewart präsentierte demonstrativ seinen eigenen Blick auf den Anlass des Streiks – die Autoren erhalten nämlich keinen Anteil an den Gewinnen der Internet-Geschäfte ihrer Arbeitgeber. Das hört sich so an:

Should the writers been paid for that? So you might say: Why did Viacom sue YouTube? Well – they sued them from a billion dollars. Clearly a figure they pulled out of their asses. If their was real money on the internet: don’t you think they would have done with a believable figure? A billion dollars? What are they? Four year olds?

Mein persönliches Fazit kommt von Funny von Dannen.

Künstler sind nicht überflüssig, Weil sie was zu sagen haben
Und uns den Alltag vergessen lassen, Ich finde, daß sie prima
In unsere Gesellschaft passen

E-Bug, Zweigstelle Ankh-Morpork

In Ankh-Morpork gibt es Lagerhäuser, in denen Schweinefleisch aus der Zukunft heranreift. Es gibt auch Wein, der einen Kater verursacht, bevor man ihn trinkt. Die Zeitachse ist durch die magische Hintergrundstrahlung umgedreht.

Solche Lagerhäuser scheint auch E-Bug zu haben, wenn es nach Amazon geht. Denn obwohl der Erscheinungstermin des Eee-PC erneut verschoben wurde findet man bei Amazon diese Verfügbarkeitsanzeige:

EEE-PC bei Amazon

Auf der Seite von E-Bug selbst findet sich diese Information freilich nicht. Hier ist das voraussichtliche Lieferdatum korrekt vermerkt.