Einsamkeit tötet, Waffen nur so nebenbei

Aus einem Bericht der Netzeitung über das offenbar tragische Ende einer Amok-Warnung in Baden-Württemberg.:

Der Gymnasiast war seit Montag vermisst gewesen. Deswegen, und weil er als Einzelgänger und introvertiert galt, wurde er in Verbindung mit einer Person gebracht, die kürzlich im Internet eine Gewaltattacke an seiner Schule in Baden-Württemberg ankündigte. Ferner war am Mittwoch bekannt geworden, dass im Elternhaus des 18-Jährigen eine Pistole samt Magazin verschwunden war.

Fassen wir zusammen: Einzelgänger sind gefährlich – wenn sich jemand tatsächlich bewaffnet, ist das nur „ferner“ interessant.

Frische Zertifikate

Https ist toll. Eine verschlüsselte Kommunikation direkt im Browser. Keiner kann es mitlesen und durch die Firmenfirewall kommt man damit auch. Leider sind Zertifikate nicht immer ganz billig bzw nicht ganz einfach zu installieren. Aber was soll’s? Wer überprüft schon ein Zertifikat?

Wo der Firefox lediglich meckert, hat der neue Internet Explorer wohl vorsorglichere Gedanken: Er setzt seinen Phishing-Filter in Gang.

 

https-phishing

 

Spannend dabei: Offenbar kann man nicht melden, dass die Seite keine Phishing-Seite ist. Ohne das Häkchen bei „Ich denke, es handelt sich hierbei um eine Phishing-Webseite“ will der Browser die Meldung nicht abschicken.

StudiVZ – auch der andere Konkurrent kommt

Nachdem sich vor einer Woche Studylounge mit einer Kooperation gemeldet hat, um von der Formschwäche von Studivz zu profitieren, tritt Unister etwas weniger subtil auf den Plan:

Eine Million Communtitymitglieder können seit letztem Donnerstag nicht mehr miteinander „gruscheln“. Nach eigenen Angaben bleibt das StudiVZ noch bis Dienstag, den 5.12.2006, offline. Wie lange die Fehlersuche und das Aufstocken der Server tatsächlich noch dauern werden, weiß niemand.

Wer sich nicht so lange gedulden möchte, kann derweil Unister.de nutzen.

Ungefragter Zoll-Slogan

Dieses Bild ist toll. So toll, dass es in der Werbung verwertet werden muss.

Ich würde folgenden Slogans vorschlagen:

  • Fit wie ein Turnschuh – Deutscher Zoll
  • Ungeziefer? Hexafortex von Bayer!
  • Just done it

Frische Brötchen Verkäuferinnnen

Heute mittag wollte ich mir einen leckeren Feldsalat machen – mir fehlte lediglich das passende Bei(ss)werk. Also fuhr ich an den Sülzgürtel zur Filiale von Merzenich, da die sonntags geöffnet und ein etwas größeres Sortiment haben.

Interessiert stellte ich fest, dass die Verkäuferinnen nicht nur Namensschilder haben – hier werden noch weitere Vorzüge angepriesen. Die älteste Kollegin hatte ein besonderes Prädikat „Frau X bedient Sie seit 1998 zuverlässig“, eine zweite Bedienung war seit 2005 im Dienst, die dritte Verkäuferin trug ihr Schild „Frau Y ist neu und tut Ihr Bestes“ (nicht wörtlich, aber fast).

Demütigung deluxe.

Faires Ausmaß?

Im 23C3-Fahrplan entdeckte ich diesen interessanten Satz:

The media has given this topic more than its fair share of coverage

Die Frage ist: Wie will man bestimmen, welches Ausmaß der Berichtsterstattung fair ist? Während bei Persönlichkeitsrechten die Frage eher einfach zu beantworten ist, ist die Frage bei technischen Themen deutlich abstrakter. Wann wurde wirklich genug über MacOS-Cracks geschrieben? Wem gegenüber ist es unfair? Wenn die Leser das Thema interessiert – wer sollte es ihnen aus welchen Gründen vorenthalten?

Und: sind wir hier vielleicht Opfer einer Perspektivverschiebung dank Google News? Wenn ein Thema in jedem Medium ein bis zwei Mal auftaucht sind das Hunderte Meldungen in den Nachrichtenaggregatoren. Und wenn dann noch einzelne Meldungen von Bloggern aufgegriffen, verglichen und kritisiert werden, kommt es einem so vor, als ob denn die ganze Welt nur von einem Thema spricht. Der Normal-Konsument bekommt von dem Thema aber vielleicht überhaupt nichts mit, weil die Meldung auf Seite 13 rechts unten stand.

Wikipedia-Politik

Zwei Beispiele für alltägliche Wikipedia-Politik:

Dagegen!

Kaum gelangt die Aktion „Artikelfreier Sonntag“ in die Öffentlichkeit, gibt es auf der Projektseite nicht nur eine Liste der Teilnehmer, sondern auch eine Liste der Aktions-Gegner. Und eine Gegen-Aktion.
Die Gegenstimmen werden nach einem kleinen Editwar von der Projektseite gelöscht.

Datenschutz und Subsidiarität

Es mag absurd klingen – als angemeldeter Benutzer ist man in der Wikipedia anonymer als normaler IP-User – da man mit dem Accountnamen seine IP verstecken kann ohne eine Emailadresse anzugeben. Um Missbrauch zu verhindern gibt es das Checkuser-Verfahren bei dem einige wenige ausgewählte Benutzer die IPs eines Nutzers abfragen und vergleichen können. Dazu muss jedoch ein Antrag gestellt werden und starke Gründe müssen vorliegen.

Für Verstimmungen sorgt jetzt eine Umgehung dieser User. Nachdem ein Auskunftsbegehren in der deutschen Wikipedia abgelehnt wurde, hatte ein User die Auskunft offenbar nochmal in der italienischen Wikipedia verlangt – und auch bekommen. Dafür hatte sich ein „Steward“ selbst die Rechte verschafft, was er eigentlich nur in Ausnahmefällen tun sollte, wenn denn keiner der regulären Ansprechpartner zu greifen ist. Die waren nach eigenem Bekunden jedoch verfügbar und wurden gar nicht gefragt.