Falsche Flagge?

SpOn berichtet über eine neue Fake-Kampagne. Die INSM habe „unter falscher Flagge“ eine Studentenwebseite angekündigt.

Ist die INSM wirklich so blöd, sich bei der Denic als Eigentümer der Domain einzutragen, wenn man selbst nicht mit der Seite in Verbindung gebracht werden will? Und warum schreibt die INSM Anfang April eine Ankündigung ins eigene Blog, wenn sie gar nicht mit der Webseite in Verbindung gebracht werden will?

Für eine Fake-Kampagne mangelt es hier doch sehr an Fakes. Ein studentischer Mitarbeiter schreibt „von Studenten für Studenten“ und gibt Studentenvertretern seine private Telefonnummer. Dumm gelaufen, aber so etwas ist typischerweise schlechte PR-Arbeit und nicht Teil einer Kampagne. Man könnte natürlich spekulieren, dass die Seite am 11. April anders ausgesehen hätte, wenn am 10. April nicht der Spiegel-Artikel erschienen wäre. Aber das ist sehr unwahrscheinlich.

Für die INSM typisch ist hingegen die Gewinnung von Kooperations- und Medienpartnern, die im Fuß der Seite neben dem INSM-Logo prangen. Da kann man sich auch auf den Standpunkt stellen, dass die Unterstützung gekauft sei oder aber man nimmt an, dass die Verbraucherzentrale ebenfalls ein Interesse an einer solchen Seite hat. Auch das ist nicht unwahrscheinlich: bei der Mittelverwendung habe ich von Studiengebühren-Gegnern und Befürwortern öfters ähnliche Kritik gelesen.

Und noch ne Lieferpizza

Letztens habe ich etwas Merkwürdiges gesehen: ein kleiner Laden in meiner Nähe wurde neu eingerichtet – es war kein Starbucks. Und auch kein Subways. Was kann das für ein Laden gewesen sein? Ich sag’s Euch: Ein Joeys.

Von dem Lieferpizza-Kenner habe ich schon einiges über dieses Etablissement vernommen. Und in der Tat: auf den ersten Blick scheint das Angebot günstiger zu sein als andere: So liegt der Mindestbestellwert bei knapp fünf Euro, in der Regel sind es vierzig bis sechzig Prozent mehr.

Ein anderes interessantes Detail: Die Pizza „XL“ ist die zweikleinste Größe. Ob das auch auf die Kleidergrößen der Kundschaft zutrifft?

Ach ja: endlich habe ich mal einen bringdienst.de-Konkurrenten gefunden, der interessant aussieht. Netkellner.de listet unter meiner Adresse gleich neun verschiedene Lieferservices auf und beschränkt sich dabei nicht auf Pizza.

Die Legende vom Schwundgeld

Diesen interessanten Beitrag zu Regionalgeldern habe ich eben auf den Seiten des Deutschlandfunks entdeckt. Hier werden schön Vor- und Nachteile des Regionalgelds aufgezählt. Die Vorteile: Es ist eine interessante Werbeform für Unternehmen, die ihre Waren regional anbieten. Und die beteiligten Vereine haben Vorteile, weil sie Spenden kassieren. Doch die vermeintlich freiwirtschaftliche Komponente verpufft wegen des geringen Regionalgeldumlaufs und der Existenz des normalen Geldes wirkungslos. Solange nur Kleinbeträge bezahlt werden und niemand Kredite in der Regionalwährung anbietet, kann man lange über vermeintliche Zinswirkungen fantasieren.

Peinliche PR-Nummer

Die peinliche PR-Nummer ist aufgeflogen, Blogger über Blogger regen sich auf.

Doch ist das wirklich schlimm für die Macher? Lonelygirl15 wurde auch enttarnt – und dadurch weltbekannt. Hat die Online-Agentur ihren Kunden deshalb bis auf die Knochen blamiert?

Technosexuell stats

IMHO nein. Um ein paar Fake-Kommentare in Weblogs kümmert sich niemand außer eben ein paar Bloggern. Peinlicher ist das: eigentlich waren die Fake-Blogs wie eine TV-Soap-Opera aufgezogen. Ein Fest für Voyeure und solche, die es werden wollen. Wenn man sich jedoch die Statistik-Links ansieht, die Marco Maas schön aufgelistet hat zeigt sich: niemanden hat es wirklich interessiert. 200 Pageviews am Tag ist nun wirklich keine Öffentlichkeit. Kein Wunder: in der Nachbarschaft gibt es genug andere private Enthüllungen, echten Dialog oder eben besser gefälschten erfundenen Content.

Anscheinend bereitet aber die Agentur grade den stillen Rückzug vor. Die Charaktere der perfume opera stellen sich die Sinnfrage: „Soll ich weiter bloggen?“. Ist das das Ende wegen zu geringen Quotenerfolgs? Oder wollte man auf Feedback warten, um über eine Fortsetzung nach Ostern zu entscheiden? Wie auch immer: wenn das Spiel fortgesetzt wird, sollte CK eine bessere Show bieten als diese unglaubwürdigen Dialoge der Charaktere in den letzten Wochen.

Nicht aussetzen!

Es ist ein alltägliches Haustier-Drama. Zu Beginn der Osterferien werden Tausende von anfangs possierlichen Hausgenossen an Autobahnen ausgesetzt – niemand wollte sich um sie kümmern, die Kinder haben ihren Spaß an ihnen verloren – und wer mag schon den Geruch nasser Hunde?

Der tierliebe MDR kann dem nicht tatenlos zusehen und thematisiert dieses schreckliche Schicksal in einer neuen Show: Wo ist Lippi?. Die Handlung: Wolfgang Lippert wird in Mitteldeutschland ausgesetzt. Aber er findet immer wieder zurück.

Blinde Zusammenfassung

Bei Klack.de fand ich diese Zusammenfassung einer ALF-Folge:

Alf lernt überraschend Kates Vater kennen. Doch die beiden sind sich alles andere als sympathisch!

Als Kind habe ich die Serie geliebt – so war ich auch etwas geschockt, dass ich diese Folge ganz verpasst hatte. Aber falscher Alarm: die Catch-Line stammt von jemanden, der flüchtig eine längere Beschreibung der Folge gelesen hat und irrtümlich den Ehemann der Mutter mit dem Vater gleichgesetzt hat. Woher der Part mit dem „nicht sympathisch“ stammt, ist aber immer noch rätselhaft.