Es gibt so viele neue Dienste, die Dir versprechen, Dein Leben besser, schneller, süßer zu machen. Ob es die neue Crowdfunding-Plattform ist, ein Dienst der Dich benachrichtigt, wenn Twitter-Accounts Dir nicht mehr folgen oder der zweifellos beste Newsletter über Nasal-Sonden. Alle wollen Deinen neuen Account mit Facebook und Twitter verknüpfen, viele wollen deine Telefonnummer oder dass du ihrer App einen ganzen Stapel von Rechten einräumst.
Ich habe festgestellt: Die meisten Dienste kommen auch ohne aus. Der ultimative Ausweis für einen neuen Online-Dienst ist nach wie vor eine E-Mail-Adresse. Und von denen könnt ihr unbegrenzt viele haben. Wenn Ihr Euch ein Domain-Paket oder einen Webhosting-Account anlegt, bekommt ihr meist kostenlos ein paar Hundert E-Mail-Adressen obenauf. Falls es denn überhaupt ein Limit gibt.
Bevor Ihr Euch also zu einem neuen Dienst anmeldet: Legt Euch schnell eine E-Mail-Adresse an. Das muss nicht mal ein vollwertiges Postfach sein. Eine Weiterleitung zu einem üblichen Postfach genügt. Das reicht auch schon meist. Zwar fragen alle Dienste reflexhaft nach dem Facebook-Login. Tatsächlich notwendig ist er jedoch meist nicht. Auch kann man auf Smartphones mit neuen Betriebssystem Apps Rechte verweigern. Wenn eine App ohne hinreichenden Grund und Vertrauen darauf besteht mein Adressbuch auszulesen, installiere ich sie nicht.
Der Vorteil der Methode ist: Der Anbieter kann Eure Daten nicht mit anderen Diensten verknüpfen. Und die Daten können nicht wirklich gestohlen werden. Falls ein Dienst plötzlich anfängt zu spammen und eine Abmeldung nicht genügt. Lösch einfach die E-Mail-Weiterleitung und Du hast deine Ruhe.
Etwas trickreicher ist es, wenn denn Dienste mit Kosten verknüpft sind. Hier lohnt etwas mehr Recherche und ein kritischer Blick in die AGB. Hier helfen zuweilen auch diese Guthaben-Karten, die ihr im Supermarkt kaufen könnt. Ein Netflix-Abo ist nicht billiger, wenn ihr dem Dienst eine Einzugsermächtigung gebt.
Das Ganze ist keine perfekte Maßnahme, um die eigene Privatsphäre zu wahren — schließlich bleiben genug Meta-Informationen übrig: IP-Adressen, Cookies, Interaktionen mit anderen Accounts. Aber es ist ein erster Schritt, die Datenflut einzudämmen.