Bernhardt Honningfort hat sich nach dem G8-Gipfel bei den Anwohnern umgehört:
Reimers Schnitzel wird kalt. Wirt und Rentner dreschen mit Worten aufeinander ein wie einst Don Camillo und Peppone, der katholische Dorfpfarrer und der kommunistische Bürgermeister. „Willi, du hast doch keine Ahnung.“ Sie sind beim Thema Fremdenverkehr angekommen, bei der Hoffnung von Harald Ringstorff, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, nach dem Gipfel kämen bestimmt mehr Urlauber, vor allem Polizisten aus Baden-Württemberg und Bayern, die die liebliche Ostseelandschaft kennen gelernt hätten. „Tourismus? Wenn ich die Bilder im Fernsehen gesehen hätte, würde ich woanders hinfahren“, sagt der Wirt.
Am vergangenen Dienstag hatten die G8-Gegner einen kleinen Infostand auf dem Marktplatz. Dafür, erzählt der Wirt, war ihnen von der Gemeinde ein Wasseranschluss gelegt worden. „Das ist doch die Höhe“, ruft er. „Die Markthändler warten seit zwanzig Jahren auf einen Wasseranschluss und kriegen ihn nicht. Dann kommen die und es klappt sofort.“ Eine Frau vor dem Lokal sagt: „Der Putin macht es richtig.“ Sie meint den Umgang des russischen Präsidenten mit Demonstranten.