Zu recht kritisieren Medien die Entscheidung des Senders NBC das Video des Amokläufers zu veröffentlichen. Posthum wird dem Amokläufer die Ehrung zu Teil, die er sich mit seinem Mordrekord verdienen wollte. Die FAZ resümmiert:
Er hat uns nichts zu sagen, doch er geht auf Sendung – weil er schießt und schießt und schießt.
Doch wie bebildert man diese Erkenntnis? Mit der Selbstdarstellung des Mörders? Niemals. Nunja: nicht ganz. Das Bild in der FAZ fügt mit der Verwendung eines Bildes von AP eine Meta-Ebene hinzu: Gezeigt wird nicht etwa ein Screenshot des Videos, sondern das Fernsehbild in einer Bar. Das fällt nicht besonders auf, das Auge gleitet sofort auf die eingefrorene Pose des Amokläufers, die wohl bald auf gemschmacklosen T-Shirts zu sehen sein wird. Das Beiwerk ist Beiwerk, nichts mehr. Es hat uns nichts zu sagen, doch es geht in Druck.
Wer kann begründen, warum die FAZ nicht genau so handelt wie die NBC, die sie kritisiert?