Getränkesponsor gefunden

Olaf grübelt über einen Webmontag in Paderborn.

Ich glaube ich habe einen Getränkesponsor gefunden:

Paderborn, 07.02.2007. Es herrscht wieder Partystimmung im Silicon Valley. Als Wiedergeburt des Internets wird aktuell der Begriff „Web 2.0“ gefeiert. Spätestens seitdem „Youtube.com“, „MyVideo.de“ oder „Wikipedia“ die Herzen der Webuser erobert haben, wird deutlich, was die neue Generation des World Wide Webs zu bieten hat. Gemeint sind hoch interaktive Internetportale, die den Benutzer aktiv in die Gestaltung des Inhalts einbeziehen. Und nicht nur das: Web 2.0 macht jeden Webseitenbesucher zum wichtigen Online-Redakteur. Während die Besucher bei Youtube jeden Tag 65.000 neue Videos veröffentlichen, erarbeiten bei Wikipedia tausende von „freien Redakteuren“ die wohl größte kostenfreie Enzyklopädie der Welt. Verfolgt man heute aufmerksam die sich überschlagenden Berichterstattungen über die neuen Stars in den Medien, scheint es, dass Web 2.0 primär Endverbrauchern und Privatleuten gewidmet ist.

Wer so etwas verzapft, sollte doch mindestens für 20 Kästen Clubmate und 10 Flaschen Wodka gut sein. Eine Freibier-Flatrate versteht sich von selbst. Wer nach der Ortsmarke „Paderborn“ mit dem Silicon Valley anfängt, muss einfach blechen.

Sieben Tote – wer schreibt das Drehbuch?

Nach dem Blutbad in China-Restaurant sind es nun sieben Tote.

Sicherheitskreise gehen von einem Fall organisierter Kriminalität aus. „Eine solche Tat hat es in Norddeutschland noch nicht gegeben“, sagte ein Polizeisprecher.

Nächstes Kapitel: Wer hat Exklusivrechte an der Story? Produziert zuerst Sat1 oder RTL den Film „nach einer wahren Begebenheit“? Oder ist Lena Odenthal schneller? Bin ich zynisch oder doch nur realistisch?

Beware of Viva

Im Fitnessstudio läuft fast immer Viva auf einem Bildschirm. Manchmal befürchte ich, dass der Fernseher explodieren könnte und sich einige Kubikmeter Silikon über Stepper, Ergometer und Crosstrainer ergießen.

Das kann einen Sauerländer nicht erschüttern

Berlin (dpa) – Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) will sich auch aus Protest gegen den Kurs der großen Koalition und seiner Partei in Nordrhein-Westfalen aus der Politik zurückziehen.

Wo findet die zentrale Abschiedskundgebung statt? Reicht der Anlass für kleine spontane Merz-geht-Parties in Turnhallen, Schützenvereinen und Männerhilfsgruppen? Wird die Sauerländer Brigade den Großen Bierzapfenstreich aufführen?

Eine Cola Light, bitte.

In der brand eins las ich etwas zum immer dümmeren intelligenteren Fernsehen.

Die erfolgreichen Unterhaltungsformate im Fernsehen werden immer intelligenter. Johnson vergleicht die klischeebeladenen Geschichten aus Denver und Dallas mit ihren simplen Charakteren und Plots mit den aktuellen Folgen der „Sopranos“: In der Mafia-Serie werden pro Episode oft fünf Geschichten parallel erzählt, und der Zuschauer muss Dutzende Figuren im Auge behalten, um folgen zu können.

Das ist doch nur die Hälfte der Wahrheit – viel interessanter sind meines Erachtens die Querbezüge. In der Pilotfolge von Life On Mars bestellt der Hauptcharakter – ein in die Vergangenheit versetzter Polizist – in einer Kneipe als erstes eine Cola Light. Nach einer Pause, in der allemal kräftig staunen dürfen, ergänzt er: War nur ein Witz. Nun – um den Witz zu kapieren, muss man wohl Back to the Future gesehen haben. „Eine Cola ohne? Ohne zu bezahlen?“ hieß es da – wenn ich mich recht erinnere – in der deutschen Übersetzung. Sprich: der Witz geht nur dem auf, der einen Film von 1985 so internsiv geguckt hat, dass er eine Anspielung darauf sofort erkennen kann. Was ja wohl auf meine Altersgruppe zutrifft, aber nicht auf die wesentlich Älteren und die wesentlich jüngeren.

Thomas Ramge schreibt weiter:

Der Dauer-Quotenbringer „Simpsons“ baut seine Gags auf subtile Andeutungen aus Politik, Geschichte oder Pop-Kultur auf. Den Drehbuchautoren der Comicreihe gelingt sogar, verschiedene Humor-Ebenen für verschiedene Altersgruppen einzubauen.

Glaubt ihr daran? Ich nicht. Sicher: man kann zeitlose Slapstickelemente mit Anspielungen der Zielgruppe verknüpfen. Aber so richtig aufgehen werden die Anspielungen und Querverweise nur in einer bestimmten Zielgruppe. Und deshalb kann ich die Simpsons auch schon ein paar Jahre nicht mehr sehen.

Versand-Verwirrung bei Conrad

Wer heute morgen die Webseite des Elektronik-Versenders Conrad Elektronik ansurft, wird auf ein tolles Sonderangebot aufmerksam gemacht: ein LCD-Fernseher von Toshiba für nur 749 Euro inklusive Transport!

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Klickt man das Angebot an, kommt man nicht etwa zu weiteren Produktinformationen, sondern hat den Fernseher schon direkt in den Einkaufskorb gelegt. Merkwürdig: Das „inklusive Transport“ scheint nicht zu gelten: Im Warenkorb wird der Versand mit 0,85 Prozent des Kaufpreises berechnet.

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Hmm – ein Versehen? Werden die Versandkosten nach dem nächsten Klick wieder abgezogen? Nein, im Warenkorb sieht es so aus…

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Peinlicher wird es nur, wenn man die ganz normale Produktbeschreibungsseite des Fernsehers aufruft. Dort steht nämlich, dass ab 300 Euro Einkauf die Versandpauschale(!) von 4,95 Euro dem Kunden geschenkt wird.

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6,37 Euro? 4,95 Euro? Umsonst? Ja, was denn nun?

Journalismus? PR? Who cares?

Bürger-Journalismus zeichnet sich durch ungefilterte Information aus – mehr oder weniger. Wer liebt ungefilterte Informationen? Firmen. Man nennt dies gewöhnlich Werbung oder PR. Da aber Firmen auch von Bürgern betrieben werden, sind die Pressemeldungen auch Bürgerjournalismus. Logisch?

dorfinfo

Nicht nur die Readers Edition hat diese Logik verinnerlicht, auch andere Portale kombinieren ganz zwanglos PR mit Leserreportage.