Ich frag mich ja, ob der Blogauftrieb und die Aufregung um StudiVz Auswirkungen auf das eigentliche Geschäft des Daten-Sammel-und-Verwertungs-Firma hat. Liest die Studivz-Kundschaft überhaupt die Blogs der Kritiker? Und falls ja – ziehen sie irgendwelche Konsequenzen? Lassen sie das Gruscheln sein? Sind sie wenigstens vorsichtiger, welche Daten und Fotos sie in die Datenbank einspeisen?
Große Hoffnung auf eine rationale und wohldurchdachte Reaktion der Inhaber von einer Million Studivz-Accounts mache ich mir nicht. Vielleicht kommt auf irrationalem Wege das gleiche Ergebnis zu Stande. In einem Blog bin ich heute auf eine Drei-Worte-Zusammenfassung der Völkischer-Beobachter-Story gestoßen: „studivz sind nazis„. Der Vorwurf ist ungerechtfertigt, wahrscheinlich könnte die Firma auch den Blogger deshalb abmahnen oder gar wegen Verleumdung belangen. Wenn diese Botschaft aber bei dem Feld-Wald-und-Wiesen-Studenten ankommt – und sogar das unverfängliche Wort „Herrenpflege“„Herrenkultur“ für Blogger einen rechten Beigeschmack bekommt – könnte die Gruschel-Lust erheblich senken. Das hätte wiederum Auswirkungen auf den möglichen Verkaufspreis.
Glaubt eigentlich noch irgendjemand, dass solche Firmen gegründet werden, um sie tatsächlich zu führen? Viele Startup-Gründer scheinen am Unternehmerdasein keinen wirklichen Gefallen zu haben: eine Firma wird aufgebaut und wenn die „Milestones“ erreicht sind, wird der Laden meistbietend verkauft.