David Ulevitch, Gründer von OpenDNS, beklagt sich gegenüber der Washington Post über eine Blockade durch einen der weltweit größten Provider, weiter könnten folgen:
Q: Why do you have a dog in this fight?
A: We just want a level playing field. Verizon Wireless is blocking us and there are reports that ISPs want to block OpenDNS. They don’t want third party domain name services.Q: Why would they do this?
A: We have 20 million users, it’s free (for consumers) and we are making money. We serve search results and ads like Yahoo or Google to people who have opted in and chosen to use my service. So we monetize traffic that way. The ISPs see this as all this revenue they are leaving on the table that they believe belongs to them. I don’t know why they think so because it doesn’t belong to them.
Der Fall könnte ein Showcase für Netzneutralität sein. Ein Zugangsprovider dreht einem innovativem Startup den Hahn ab und raubt seinen Kunden, die Möglichkeit dessen Service zu nutzen. Ein Verstoß gegen Netzneutralität. Sonnenklar! Spätestens seit dem Google-Deal hat sich Verizon ja eh auf der Seite des Bösen platziert, ist einer der Vorzeige-Schurken in der Netzneutralitätsdebatten.
Schönheitsfehler: Verizon erklärt gegenüber der Washington Post, dass Sie OpenDNS gar nicht blockieren.
A Verizon Wireless spokeswoman said Monday its network engineers „see no issue from our end“ and that the service isn’t being blocked.
Aber auch wenn das Dementi falsch wäre: OpenDNS ist im Gegensatz zu dem Namen der Firma alles andere als offen. Die Firma macht genau das, was Netzneutralitäts-Verfechter manchen Access-Providern vorwerfen. Statt standardgemäß die Kunden bei falscheingaben mit der korrekten Fehlermeldung zu bedienen, biegt OpenDNS diese Anfragen um, um für sich Werbeeinnahmen zu generieren. Also gehört OpenDNS eigentlich zu den Bösewichten, die intransparent und heimtückisch das Netz vergewaltigen. Aber gleichzeitig sollten die Kunden doch die Möglichkeit haben, sich selbst zu entmündigen, oder?