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Das Wall Street Journal berichtet, dass bei Goldman Sachs neue Nüchternheit einkehren soll: E-Mails und Instant-Messenger-Nachrichten werden in Zukunft nach bösen Schimpfwörtern durchsucht. Hintergrund: die Großbank geriet in schlechtes Licht, weil ein Angestellter in E-Mails recht deutlich schrieb, was er seinen Kunden da verkaufte.

Die WSJ beschreibt es so:

That means all 34,000 traders, investment bankers and other Goldman employees must restrain themselves from using a vast vocabulary of oft-used dirty words on Wall Street, including the six-letter expletive that came back to haunt the company at a Senate hearing in April. „[B]oy, that timberwo[l]f was one s— deal,“ Thomas Montag, who helped run Goldman’s securities business, wrote in a June 2007 email that was repeatedly referred to at the hearing.

Ja, auch das Wall Street Journal wagt es nicht, das böse Wort auszuschreiben. Stattdessen steht dort „s—“. Eine einfache Google-Abfrage zeigt: das verpönte Wort heißt „shitty“. Das Wall Street Journal wagt es nicht, seinem in der Regel sehr erwachsenen Publikum diese sechs Buchstaben zu nennen.

Wo die Schwelle beim WSJ liegt zeigt sich ein paar Absätze später:

The new edict—delivered verbally, of course—has left some employees wondering if the rule also applies to shorthand for expletives such as „WTF“ or legitimate terms that sound similar to curses.

Abkürzungen sind erlaubt. Obwohl jeder weiß, dass da ein „fuck“ steht, steht es ja eben doch nicht da. WTF? Ach nein: O tempora, o mores. Wenn die Verschämtheit so groß ist, ist die Lust an Informationen, der Respekt vor der Intelligenz der Leser eben sehr klein.

Die von mir sehr geschätzte Sendung Planet Money begibt sich übrigens auf die Suche nach Ersatzbegriffen.