Alpha-Journalisten

Jan Feddersen vorabdruckt in der taz:

Niggemeier, 1969 geboren, in jenem Jahr, als Willy Brandt zum Kanzler gewählt wurde, ein Jahr nachdem die Studentenbewegung die Bild-Zeitung als Hassobjekt Nummer eins ausgemacht und „Enteignet Springer!“ gerufen hatte, erzählt bereitwillig, wie er dazu kam, sich mit dem Marktführer aller Boulevardmedien anzulegen.

Würde ich fürs Feuilleton schreiben, würde ich es wohl Feuilletonitis nennen.

Leerstunde in Krisen-PR

Stefan Niggemeier hat eine PR-Agentur aufs Korn genommen, die damit warb, Beiträge im Auftrag von Subway in diversen „Wissensmagazinen“ platziert zu haben. Natürlich dementiert die Agentur. Nun hat Niggemeier auf der Webseite der Agentur einen Text gefunden, der die Glaubwürdigkeit des Dementis sehr in Zweifel zieht.

Die Antwort der PR-Agentur lässt nicht lange auf sich warten. In den Kommentaren schreibt jemand unter dem Namen des geschäftsführenden Gesellschafters der Agentur dies:

Sehr geehrter Herr Niggemeier,

wir haben den aktuellen Blog von Ihnen gelesen.

Aufgrund dessen, was Sie dort aus unserem internen Content Management System von foleys, welches wohl einen technischen Fehler zu haben scheint, veröffentlicht haben, haben wir die komplette Website vom Netz genommen, um diesen technischen Fehler durch unseren Technikdienstleister beheben zu lassen. Denn es ist weder richtig was dort steht, noch wurde es bewusst veröffentlicht noch hätte es jemals veröffentlicht werden sollen.

Wir möchten es erneut betonen: foleys PR hat keinerlei Schleichwerbung betrieben geschweige denn sonst eine illegale Handlung vollzogen. Auch nicht im Namen seiner Kunden.

Sie selbst kommen mit moralischen Argumenten. Diese verstehen wir und sind auch voll und ganz bei Ihnen. Aber jetzt frage ich Sie:
Ist es moralisch, ohne Beweise (denn es waren – wie bereits erläutert – Missverständnisse und so nicht beabsichtigte Aussagen wie Sie von Ihnen dargestellt werden!) eine kleine PR-Agentur systematisch kaputt zu machen, die nichts Illegales getan hat, sich für evtl. missverstandene Ausdrucksweisen entschuldigt hat, Sie nicht einmal persönlich oder per Email mit dieser Agentur gesprochen haben (obwohl wir Sie angemailt und darum gebeten haben), Zitate/Stellungnahmen nur zum Teil wieder gegeben werden (siehe FAZnet Artikel), Falschaussagen getroffen werden (z.B. hat es nie eine Pressemitteilung von foleys gegeben) etc.? Auf eine Bitte um ein persönliches Gespräch haben Sie bis dato nicht einmal reagiert! Wir haben es gestern telefonisch über FAZnet probiert und heute früh per Email.

Gibt es in Deutschland einen öffentlichen Pranger und Vorverurteilung? Haben wir hierfür nicht Regeln und Mechanismen? Oder dürfen Medienvertreter erst einmal alles schreiben, bis man ihnen das Gegenteil bewiesen hat? Auch Sie haben Verantwortung. Denn wie schon gesagt: Wir haben uns auf unserer Website, die rein zur Eigenwerbung gegenüber Neukunden dient, auf welcher wir auch nie eine Pressemeldung veröffentlich haben, evtl. missverständlich ausgedrückt. Diese Punkte haben wir sofort von uns aus zurückgezogen. Des Weiteren haben wir uns öffentlich dafür entschuldigt. Was wollen Sie noch? Wir bitten Sie daher hiermit auch öffentlich, diese Propaganda einzustellen und stehen Ihnen selbstverständlich weiterhin gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Roggmann

Sachlich über Hetze schreiben

Dominik Reinle hat auf wdr.de einen meiner Meinung nach gelungenen Artikel über das Blog „Politically Incorrect“ veröffentlicht. Reinle schafft sachlich zu berichten, Worte wie „Hetzblog“ zu vermeiden. Er lässt den Gründer Stefan Herre ebenso zu Wort kommen wie den ausgesprochenen Gegner Stefan Niggemeier. Besonders interessant finde ich die letzten beiden Absätze:

Zum Weltbild von PI gehört auch der „Klimaschwindel“, der in der gleichnamigen Rubrik behandelt wird. Stefan Herre ist der Meinung, dass in Wahrheit überhaupt kein Klimawandel stattfindet und schon gar nicht von Menschen verursacht ist. „Der Hype, der momentan gemacht wird, will nur vom Thema Islam ablenken“, ist Herre überzeugt.

Im November 2007 hat PI-Autor Jens von Wichtingen das Blog verlassen mit der Begründung, PI habe „sektenähnlichen Charakter“: „Man lebt in einer eigenen Welt. Gut und Böse, Schwarz und Weiß. Man nimmt Nachrichten vollkommen anders auf, man fühlt sich im Besitz der Wahrheit. Und alle die PI kritisieren haben unrecht. Gutgemeinte Ratschläge werden ignoriert, die anderen sowieso.“ Stefan Herre weist den Sektenvorwurf zurück. Er behauptet, dass sein ehemaliger Weggefährte bei PI möglicherweise ausgestiegen ist, weil er bedroht wurde: „Er kam in die Schusslinie der Linken und vielleicht der Moslems.“

Ein gefälschter Klimawandel um vom Islam abzulenken. Auf den Gedanken muss man erst mal kommen.

Watch out, blogger!

Der Kommentator – t – enthüllt

Leider war Herr Niggemeier mal wieder schneller:
„bildblogblog.de” hat er am 31. August 2007 bei der DENIC registrieren lassen, „bildwatchblog.de” am 13. Juli 2007.
„bildwatchblogwatchblog.de” ist noch frei.

Skandal! Da nutzt der Alpha-Watchblogger doch tatsächlich seine Werbemillionen, um die dringend nötige, überfällige – ich möchte sagen: natürliche – Kritik an seinem Tun und Lassen zu monopolisieren. Und die willfährige Denic schaut zu!!

Aber nicht verzagen: niggewatch.de ist noch frei.