Sorry Mom, the Ed has spoken

I hear those things are awfully loud…
It glides as softly as a cloud.
Is there a chance the track could bend?
Not on your life, my Hindu friend.
What about us brain-dead slobs?
You’ll be given cushy jobs.

Monorail!

Crossover Tatort – Simpsons

Täusche ich mich – oder ist am Sonntag Inga Lürsen gegen Lindsey Naegle angetreten?

Die RAF, die Kinderschänder-Elite, die 9/11-Conspiracy und nun Strahlenwaffen. Das kleine Bremen hat es offenbar nötig.

Aber seien wir nicht ungerecht: das kleine Saarland hatte auch die Atom-Mafia und skrupellose Organhändler, das Zonenrandgebiet Rheinland-Pfalz sogar ein leibhaftiges UFO. Der ARD-Proporz verlangt da entsprechenden Ausgleich.

Meine viel zu späte Simpsons-Kritik

Zum einen: der Simpsons-Film war besser als befürchtet. Ich musste nicht weinen.

Zum anderen: der Film entspricht den neusten ausgestrahlten Simpsons-Episonde. Kein Tiefgang, kein Um-Die-Ecke-Denken. Er ist für die gemacht, die in Rainier Wolfcastle die Schwarzenegger-Parodie nicht erkennen können.

Hey, Vattenfall

In Euren Atomkraftwerken ging etwas schief – shit happens. Wären da nur nicht diese Politiker und Öko-Fritzen, die völlig irrational über Stillegungen sprechen würden. Und seien wir ehrlich: Atomkraft ist in Deutschland kein Sympathieträger.

Was ihr braucht ist street credibility. Und die bekommt man am einfachsten durch eine millionenschwere Marketing-Kampagne. Aber keine Sorge, ich habe schon eine Idee. In der nächsten Woche kommt ein Kinofilm heraus, der Atomkraftwerken weltweit ein menschliches Antlitz verliehen hat. Das Atomkraftwerk Springfield ist trotz einiger kleiner Probleme der wichtigste Arbeitgeber der Stadt und Kristallisationspunkt aller möglichen unternehmerischen Innovationen – von der Einschienbahn bis zum gigatischen Sonnenschirm.

Wenn ihr Euch beeilt, könnt Ihr Euch noch an den Zug dran hängen. Macht es wie die Supermarktkette 7-Eleven und verkleidet ein oder zwei deutsche Atomkraftwerke als Springfields Atomkraftwerk. Nennt den Reaktor-Kontrollraum „Sector 7-G“. Zwingt Eure Sicherheitsverantwortlichen in Homer Simpson-Kostüme. Pro7 ist sicher auch aufgeschlossen, wenn ihr die C02ntra-Aktion mit der Dauerwerbung für die Simpsons verknüpft und mit den Produktionszuschüssen nicht zu geizig seid.

Aber macht schnell, sonst ist die Konkurrenz vor Euch dran.

Schäm Dich, Groening

Was ich an den Simpsons toll fand, war die unvermutete Tiefgründigkeit einer Zeichentrickserie. Das zum Beispiel findet man in der englischen Wikipedia:

Whenever possible, the animators also put jokes or sight gags into the show’s background via humorous or incongruous bits of text in signs, newspapers, and elsewhere. The audience may often not notice the visual jokes in a single viewing. Some are so fleeting that they become apparent only by pausing a video recording of the show.

Nicht nur auf dieser Ebene war die Serie vielschichtig, sie war durchaus sozialkritisch und treffend. In die Geschichten wurden Gags für höchst unterschiedliches Publikum gemischt, der 10jährige sah eine andere Story als seine Eltern. Das ist aber Vergangenheit wie jetzt auch im Spiegel steht:

SPIEGEL: Wer entscheidet, was lustig ist bei den „Simpsons“?

Jean: Die Zuschauer, immer. Jeder Gag im Film hat sich seinen Platz in Testvorführungen redlich verdient. Was nicht ankam, wurde gnadenlos herausgeschnitten. Im Allgemeinen wurde am lautesten gelacht, wenn eine Figur einen auf den Deckel bekommt. Und es gibt feinsinnige Scherze, über die sich alle Autoren ausschütten vor Lachen, aber das Publikum reagiert nicht.

Groening: Das ist manchmal einfach eine Altersfrage. Es gab im Film einen Marihuana-Witz, über den kein Test-Zuschauer lachen konnte. Was wahrscheinlich allein daran lag, dass das Publikum zu jung war, um zu wissen, dass „Gras“ auch eine Bezeichnung für Drogen ist.

Tja, wenn sich ein Achtjähriger nicht an seiner Buzz-Cola verschluckt, ist es einfach nicht witzig.

Keine Lehren aus den Simpsons

Eine US-Supermarktkette verwandelt einige Filialen in Kwik-E-Marts und verkauft landesweit Produkte wie Buzz Cola, KrustyO’s cereal and Squishees. Natürlich ist das eine Marketing-Kampagne – Anlass ist der Kino-Start des Simpsons-Films.

IMHO ein deutlicher Zeichen des Niedergangs der Simpsons. Denn der Kwik-E-Mart war früher mal eine bissige Parodie auf die Supermarkt-Konzerne. Zur Erinnerung: der Kwik-E-Mart ist nicht nur überteuert, er verkauft im besten Fall ungesunde, oft genug verdorbene Produkte, beutet seine Angestellten aus, besticht Politiker und zeigt selbst Stammkunden sofort an, wenn die einen Artikel aus Versehen eingesteckt haben. Und KrustyO’s cereals sind das sicherste Mittel seine Kinder umzubringen.

Wenn diese Markennamen nun ernsthaft als Werbung gebraucht werden, haben die Simpsons wohl inzwischen den letzten Rest Gesellschaftskritik ausgemerzt bekommen. Der Film wäre eine tolle Gelegenheit gewesen, die Serie zu beenden. Chance verpasst.

PS: Ich habe eben mal bei Pro7 reingeschaut. Nicht mal die Halloween-Specials sind mehr lustig.